PAULA’S CHOICE Defense Gel to Cream Cleanser

Der große Hype um Paula’s Choice ist vorbei, die Marke ist etabliert und ich habe mich auch über die Jahre durch das Sortiment getestet. So richtig warm geworden bin ich mit dem Kram nicht, das einzige was ich nachkaufe ist Gesichtswasser, AHA-Peeling und die starke Retinol Formulierung, die ich für meine Hände nutze. Die Preise wurden massiv angehoben und so macht es auch gar keinen Spaß mehr, selbst wenn man die regelmäßigen und damit schon eingepreisten 20% Rabattaktionen nutzt.

Allerdings habe ich auch sehr viele Kleingrößen rumfliegen und die Reise, für die ich eine Reisegröße bräuchte, findet einfach nicht statt, oh Wunder. Der Kram muss aber trotzdem weg, gel.

Dieses Zeug hat ein ziemliches Manko: Es ist absolut beschissen verpackt. Man kriegt es nicht aus der Tube und man kann es nicht mit Wasser strecken, um es aus der harten Standtube zu bekommen. Aufschrauben, viel zu viel entnehmen, ärgern, wieder zufummeln: Absolut nervig.
Es handelt sich nämlich dabei um ein dickflüssiges Gel, das bei Kontakt mit Wasser etwas aufschäumt und sehr gut reinigt, ohne auszutrocknen. Die Anwendung ist relativ tricky und ich mache es anders als empfohlen. Hände anfeuchten und eine wirklich kleine Menge in die Handflächen verreiben, auf das trockene Gesicht verteilen und sehr sorgfältig abspülen. Bis auf hartnäckige Wimperntusche bekommt man damit wirklich alles runter und die Haut ist nicht ausgetrocknet. Meine Variante ist im Zweifel etwas sparsamer…

Wir kenne ja alle die Balms von Clinique und Elemis und wie sie alle heißen, und genau das ist das Prinzip dahinter. Ist es ein überflüssiges Produkt? JA! Ist es ein bequemes Produkt? Auch ja. Ist es sparsam? Ja, aber es kostet trotzdem viel. Reinigung tut nicht viel und muss nicht viel kosten, das sollte man lieber in einer Gesichtsmassage investieren. Werde ich es trotzdem bei der nächsten Bestellung mitkaufen? Ja.

tl;dr Ein guter, effektiver und milder Reiniger.

Guter günstiger Sonnenschutz für empfindliche Haut – SunDance Sensitiv Sonnenfluid 50+

Ich meine, ich habe dieses Produkt schon mal vorgestellt. Es wurde indes überarbeitet und tatsächlich sogar verbessert. Kostenpunkt: 5 Euro für 30ml.

Was kann es?
Sonnenschutz UND Pflege. Es brennt nicht in den Augen. Es ist eher gelig. Es hinterläßt keinen weißen Schleier. Es lässt sich in der erforderlichen Menge auftragen, in dem man zweimal hintereinander eincremt.

Was muss man beachten?
Tatsächlich muss man recht viel nehmen, um den Sonnenschutz zu erreichen, das gilt für alle Produkte. Die Menge ist 1 Gramm, das ist einmal auf dem Zeigefinger eine Cremewurst – wie soll mensch das beschreiben LOL. Und man sollte es nicht für das nächste Jahr aufbewahren, also lieber weniger kaufen und nachkaufen.

Wo bekommt man es?
Es ist die Eigenmarke vom DM, und man kann es auch online bekommen.

Warum ist es so gut?
Es ist wesentlich günstiger als viele andere, die verwendeten Filter sind alle top, und die Pflegewirkung ist spitze. Dazu enthält es kein Parfüm.

Subjektives Urteil: Ich habe das Produkt letztes Jahr schon verwendet, und die neue Formulierung ist sogar besser, wenn sie auch für mich ein bisschen speckig war, allerdings hatte ich noch Creme drunter, was nicht notwendig ist. Dass die Pickel ausgeblieben sind, grenzt an ein Wunder, und tatsächlich ist die Creme erstmalig in der Nähe meiner allergiegereizten Augenpartie gekommen. Nichts passiert. Ich wurde heuer sogar angesprochen, dass ich immer so hellhäutig sei – was definitiv an Vermeidung von Sonneneinstrahlung liegt, denn ich werde richtig dunkelbraun, was ich allerdings seit 20 Jahren nicht mehr versuche.
Außerdem ist das Produkt super für Kinder geeignet, da wurde mal nicht gemeckert und das blonde Kind sah hinterher auch nicht aus wie ein Geist.

Sonnenschutz ist Schutz vor Krebs. Gönnt Euch also!


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P A Y P A L ❤️ M E

AVÈNE Sonnenschutz für das Gesicht LSF 50 Dry touch

Mittlerweile bin ich durch mein Interesse an Hautpflege in die Skincare Community eingestiegen und lese fleißig und nun ja, häufig wundere ich mich auch nur.

Dass Sonnenschutz allerdings dank Klimakrise unabdingbar ist, sollte bei jede*r angekommen sein. Zumindest bei den Kindern bin ich sehr streng, hole aber auch langsam auf und sehe zu, im Alltag ebenfalls eine passable Menge Sonnenschutz zu verwenden.

Meine Apotheke ums Eck hatte nicht viel zu bieten, also nahm ich das Ding hier mit, was mich zumindest “nur” 10 Euro kostete. Sauteuer, denn darin sind nur 30ml enthalten, die also von Wand bis zur Tapete reichen (bei konsequenter Verwendung der Auftragsmenge).

Ausgelobt für sensible Haut, stinkt das Zeug derbe nach Parfüm. Das machte mich misstrauisch, aber da die Sonne schien, cremte ich mich und meine Tochter dick ein, weiße Schlieren inklusive, und konnte am Abend trotz viel Mittagssonne zufrieden feststellen, dass wir beide keinen Sonnenbrand bekommen hatten.

Es gibt allerdings einen wirklichen Pluspunkt: Dieses Produkt zieht ein und ist nicht schmierig, also für öligere Haut gut geeignet. Wertvolle Quellen sagten dem Produkt allerdings absolute Untauglichkeit in Zusammenhang mit Make-up aus, – Foundation dürfte drauf ziemlicher Reinfalls sein, cremiges Blush und Highlighter hingegen waren okay.

Die Plastikflasche ist ein Witz-wozu?? Eine Tube mit Spitze wäre wesentlich weniger Plastik gewesen. Man kann es auch gut mitnehmen, aber eben nur, weil so gut wie nix drin ist. Überhaupt war mir nicht klar, ob es sich dabei um eine Lotion oder um einen festen Stick handelt. Überraschung!

Die Textur ist also etwas für Sportler*innenMenschen, die im Gesicht stark schwitzen würden und für “matt, matter, am mattesten” Freaks. Pflegt nicht, trocknet sogar ein wenig aus. Immerhin gute, wenn auch eher anekdotische Verträglichkeit, meine Tochter hat Neurodermitis und ich habe Akne und beide hatten wir keine Probleme damit.

Fazit: Ja für bestimmte Bedürfnisse. Nein zu Verpackung und Preis.


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P A Y P A L ❤️ M E

AQUA OCCULTA DMS Creme und Elixir – für sensible Haut

EDIT: Es wird ein neues Produkt geben, ich hoffe ja auch auf Retinol, der Wunderwaffe gegen alles, wo ich mich derzeit nicht heran traue. VERTRAUEN – das ist das Thema: Ich traue es diesen Firmengründern zu, ein Produkt zu schaffen, was ich mich traue, zu benutzen.

Ich habe meinen Test mit dem auf Instagram-gehypten Produkt, der Aqua Occulta DMS Creme, weiter geführt, weil das Produkt zwar nicht sexy, aber irgendwie… gut ist. Hatte nämlich eine Runde neue Produkte ins Gesicht geschmiert und den einen oder anderen Misserfolg verbucht. Dazu kam der Heuschnupfen, sehr viel Stress, und mein Gesicht explodierte, als ob es kein Morgen gäbe. Rettung stand ungeliebt im Bad: Die Aqua Occulta DMS Creme.
Es kommt jetzt eine persönliche Lobpreisung und >>Werbung<<.

Da der Zusammenhang zwischen Allergie-Stress-empfindliche Haut (regelrechte Dünnhäutigkeit) bekannt ist, blieb ich bei der Creme und benutzte sie auch tagsüber. Widerwillig, gebe ich zu, der Monk in mir greift immer zu den gleichen Sachen, es sei denn, ich habe einen vierteljährlich auftretenden Anfall von Probiereritis, die schon mal beim Arzt geendet ist. Aber sie stand im Bad, okay, was soll’s, fühlte sich zumindest gut an.

Und weil nix mehr ging, bis auf diese Creme, blieb ich dabei (seit zwei Monate jetzt) und oh Wunder, meine Haut beruhigte sich und ich habe seitdem nichts mehr getestet. Währenddessen…


Währenddessen brachte die kleine Firma noch ein Squalan mit Linolsäure raus, eine Fettsäure, die man in Leinöl findet. Leinöl schmeckt bekanntlich scheiße, aber wirkt innerlich Wunder. Äußerlich auch: Ich erinnerte mich, dass sich eine Naturkosmetikherstellerin darüber beklagte, wie gut Leinöl bei Neurodermitis wäre, aber wie unstabil es sei. Das Gespräch ist fast 20 Jahre her, und hallo, times are changing. Weiterlesen…

Cremst Du noch oder spritzt Du schon?

Zum ersten Mal seit Äonen habe ich wieder eine Hautpflege gefunden, die funktioniert und maximal wirkt: In meinem Fall tut sie ganz viele Dinge nicht, und jedeR mit sensibler Haut sollte da aufhorchen. Bericht folgt.
Und so hat frau wieder Lust auf Make-up, sieht natürlich auf gepflegter Haut auch besser aus, aber sind wir ehrlich: Die nächste Stufe wäre jetzt Botox, Filler und demnächst ein Lifting.

Regelmäßig bekomme ich Bilder und Videos von echt guten Make-up Artists von meinen Leserinnen zugesendet, und während ich schaue und staune, muss ich feststellen, dass die Gesichter nicht nur fantastisch hübsch, sondern auch sehr jung sind, und die nicht wirklich repräsentativen 2% der Personen Ü 40 stattdessen arg zurecht gestrafft.

Und? Ich beobachte mich selbst und meine Reaktion: Statt endlich happy zu sein, gute und gesunde Haut zu haben, denke ich über die Optimierung meines Gesichts nach, das sich durch die Schwerkraft etwas gelittenverändert hat. Also nix mehr mit Cremen und Konturieren, nein, jetzt heißt es Marionetten-Falten, Schildkröten-Hals und Schlupflider. Was versteckt sich dahinter? Abgesehen von der Sprache, die uns selbst schlecht macht – würde man so mit jemand anderen reden?! habe ich Angst vor…

Angst. Und da haben wir es: Angst verkauft einem alles. Angst ist das Gefühl der Stunde, wenn wir ehrlich sind, und das sogar zurecht. Aber angesichts von wirklich ernsthaften Problemen, die wir global bewältigen müssen, trotz unserer Luxusposition in einem führenden Industriestaat (wie lange noch führend lol) ist die Angst über eine weitere Linie auf der Stirn fast schon wohltuend.
Wird es ausgenutzt? Natürlich!

Angst verkauft Botox und Filler, nicht nur Cremes, der Markt der invasiven kosmetischen Eingriffe boomt, einfach mal eine Google-Suche für die nächstgrößere Stadt versuchen.

Angst, Unsicherheit und Ohnmacht, gerade angesichts des Krieges, lässt uns also überkompensieren. Es wird nicht mehr gecremt, denn das hat einfach sehr schnell seine Grenze erreicht, es wird diskret gebotoxt. Und was soll’s, alle tun es, es soll sogar vorbeugend wirken. Wenn man ehrlich ist, sind die Preise für eine große, teure Pflegeserie und ein Jahr Botox nicht so weit auseinander.
Angst vor… Angst davor, das einzige zu verlieren, was uns das Patriarchat genehmigt: Gutes Aussehen. Denn das ist alles, wonach wir primär beurteilt werden. Oder? (Disclaimer: Ist es nicht, aber es ist ein wichtiger Teil, deswegen mache ich das mit dem Styling, machen wir uns nichts vor, gutes Aussehen kann was.)

Und es ist ein zweischneidiges Schwert: Sind wir ehrlich, haben es gut aussehende Menschen im Leben leichter (Studien und so). Und warum nicht exakt das instrumentalisieren? Die Frage ist bloß, wo mensch die Grenze zieht.
Zieht man sie VOR oder NACH einer Vollnarkose?

Ich persönlich habe auch Angst, ganz klar. Angst vor dem Krieg und Angst vor der Vollnarkose. Darüber hinaus habe ich jedoch eine andere Angst, die mich unterbewusst mehr beschäftigt. Während unsereiner zumindest eine Zeitlang ein echt geiles Leben hatte, auf Kosten der nachfolgenden Generation, so wie alle anderen Generationen vor uns, können wir uns nicht mehr unwissend stellen, wenn es darum geht, dass die Menschheit sich an die Wand fährt, Vollgas und bei vollem Bewußtsein. Die Dinosaurier sind ausgestorben, aber die haben es vermutlich nicht verursacht. Wir tun es schon. Und aus diesem großen globalen Ding skaliere ich gaaanz dolle in meinem Mikrokosmos runter und frage:

Wie spreche ich über Schönheit und Aussehen mit meinen Kindern?
Möchte ich, dass meine Tochter mit 16 auf eine neue Nase spart?
Möchte ich, dass mein Sohn eine Eßstörung bekommt?
Möchte ich, dass statt passende Hose und Pulli ein passender ästhetischer Chirurg wichtig ist?

So gilt in meinem Haus:
1. Eincremen ist wichtig bei trockener Haut, und im Sommer wegen Sonnenschutz.
2. Das physische Aussehen von Leuten wird nicht kommentiert. Kleidung kann man wechseln, man darf beispielsweise sagen dass Schwarz scheiße ist (höre ich oft LOL).
3. Es werden Dinge thematisiert, die ich noch als Tabu kennengelernt habe, ob Körperdysmorphie oder Eßstörung. Benennen heißt aufklären und sensibilisieren.

Ich ziehe eine Linie. Und ja, es ist nachhaltig, weil Schönheit ein sehr dehnbarer Begriff ist und letzten Endes die Frage lautet, was man damit macht und zu welchem Zwecke mensch es nutzt. Schönheit und Sichtbarkeit sind Werkzeuge, da gibt es keinen höheren Sinn.

Eincremen ja, spritzen als Statement nicht (vermutlich werde ich es mal heimlich machen, wer weiß). Hier, ein Insta-Filter-Fake-Foto: