CULT BEAUTY kann nicht nach Deutschland liefern

UPDATE:
Nach Deutschland liefern klappt offensichtlich nicht, oder zumindest können die nicht nach Lüneburg liefern, obwohl der selbe Zusteller durchaus andere Waren liefern kann.
Das zweite mal mit dem SELBEN Produkt so ein Trara? Angeblich habe ich die Annhame verweigert (ich war gar nicht da!) und mein Kram segelt nun einfach zurück… ins Nirwana.
Und wieder muss ich einen PayPal Fall eröffnen, das allerdings sofort erstattet wurde.

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Ich habe dort zugegebenermaßen sehr günstig verschiedene Produkte geschossen, alles Nachkäufe und da ich eh immer Sammelbestellungen mache, haben sich die zusätzlichen 20% sehr schön auf die Endsumme ausgewirkt. So ein Schnäppchen! Was habe ich mich gefreut!
Elende zwei Woche später: Angeblich wurde das Paket an meine Tür abgestellt, eine offizielle Nachforschung ergab… nichts. Gliefert wird mit Hermes, das hat hier immer geklappt, ich kann es mir außerdem nicht vorstellen, dass jemand einfach Ware auf die Straße stellt?! Davon abgesehen, kenne ich meine Nachbarschaft, und geklaut wird hier nichts.

Während der Customer Service von CULTY BEAUTY schrieb, das sie eine Ersatzlieferung senden, was für mich tatsächlich erwünscht war, zumal auch andere mit mir auf ihre Schminke warteten, passierte… ebenfalls nix. Es kamen immer wieder Mails mit dem Wunsch nach einer Review des Customer Services, aber little did I know – sie waren nett, aber keine Ware, kein Geld, und irgendwann wurde ich geghostet.
Waren die Rabatte zu niedrig und sie konnten gar nix liefern? Anders kann ich mir das nicht denken, denn das ist nicht das erste mal, das mir so etwas beim Shoppen passiert. Das Geld zurück zu buchen ist immer mühsam. Ist das eine neue Masche?!

Satte zwei Wochen später schaffte ich es erst, einen PayPal Fall zu eröffnen, woraufhin das Geld zurück gebucht wurde. Insgesgamt also fast vier Wochen, indem ich/wir unsere kostbaren Gesichter nicht eincremen konnten 😂

Hätte ich es vergessen, wäre das Geld im Nirvana verschwunden… und das sind Geschäftspraktiken, die nicht okay sind. Das war meine zweite und letzte Bestellung bei dem Laden, denn man lässt zu viel Zeit und zu viele Nerven bei solchen Sachen. Ich muss jetzt vor allem die Preise neu googeln und nochmal bestellen.
Wer zahlt das? Richtig… CULT BEAUTY schon mal nicht.

Das erste Mal: Eine Assistentin

Heute hatte ich eine Assistentin. Ich glaube, so richtig als Unternehmerin fühlt man sich erst, wenn man Sklaven hat. Kapitalismus ist, wenn man andere Leute für sich arbeiten lässt!

Scherz.

Die wundervolle junge Frau hat mich heute bei einem Kundinnentermin begleitet und mir tatsächlich sehr gut zugearbeitet. Immer wenn die Dame etwas skeptisch schaute, sagte sie: Ja, und jetzt sieht man erst BLABLABLA. Perfekt! Eine zweite Stimme liefert eindeutig mehr Überzeugungsarbeit.

Doch lassen wir sie mal zu Worte kommen:
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So, jetzt schreibe ich mal 😀
Erstmal, Versklavung war das definitiv nicht! Nicht in die Schule und stattdessen den ganzen Tag über Andreeas coolen Job erfahren! Besser als Schule reicht da nicht als Beschreibung. Es ist voll cool den Klientinnen zu helfen, ich wusste auch gar nicht wie man jemandem überhaupt in so einer Branche helfen soll. Ich weiß zwar viel über Make-up und Mode, aber einer Person zu helfen und ihr zu sagen, was gut aussieht und was eher nicht, ist durchaus schwerer als gedacht. Das witzige ist nur, dass Andreea am Anfang überrascht war, wie viel ich weiß und später bei der Kundin damit auch “geprahlt” hat hihihi! Es war definitiv cool herauszufinden, wie sie ihre Kundinnen berät und ihnen hilft. Cool, es einfach mal von einer anderen Perspektive zu sehen!
Selbständigkeit ist doch schwerer als man vielleicht denkt.
Aber die Spaghetti Aglio e Olio waren super!
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Gemeinsamer Fazit: Die Arbeit macht Spaß, das Drumherum nicht – aufräumen, Papierkrieg, Produkte sauber machen, die Wege, urgs.

CELINE bringt Make-up Linie heraus

Im Luxussegment versucht man nun nicht mehr nur über Düfte, sondern auch über Make-up die Marke auszuschlachten. Hermès hat es vorgemacht, wenn auch nicht wirklich gut.

Dries van Noten verkauft nachfüllbare Lippenstifte, die mit satten 88 Euro inklusive Versand zu bUche schlagen. Da habe ich auch erstmal geatmet, weil WTF. Die Verpackung ist zwar hübsch, aber… also irgendwie fühle ich das nicht. Vielleicht weil ich nicht mehr sammle, sondern nutze und mir der Lippenstift an sich keinen Kick gibt, sondern die Qualität des tatsächlichen Produkts. Und da gibt es für die Hälfte wirklich tolle Sachen.

CELINE, nun ohne Accent auf dem E, gehört zu LVMH, die auch Dior Beauty beherbergen. Also könnte dort zumindest die Qualität gesichert sein – hat bei Hermès ja nicht geklappt und ja, ich bin bitterlich enttäuscht, denn dort hätte ich definitiv Geld gelassen.
Mich dünkt allerdings, dass es auch bei CELINE eine sehr begrenzte Klientel dafür gibt. Überhaupt ist der Hype ums Make-up angesichts der Preissteigerungen massiv zurück gegangen. Dolce&Gabbana als auch Gucci haben zwar Schminke, aber wer kauft das, zumindest in Deutschland, wo Schminke eh nicht so angesagt ist??

Von den ganzen Labels finde ich tatsächlich einzig Victoria Beckham interessant, die wohl einige gute Produkte hat. Die Lidschatten sind es jedoch nicht, so viel sei gesagt.
Byredo hat es auch nicht hinbekommen, zwar stimmt das Konzept, aber die Preise sind für die Qualität zu hoch.

…ich bleibe komplett langweilig immer wieder bei Chanel hängen, wo es zwar immer wieder mal Produkte gibt, die nicht super sind, aber das Konzept und die Qualität konsistent bleiben. Und die Farben immer wieder zusammen passen.

MIU MIU ist wieder in – für wen?

So ziemlich haargenau vor 15 Jahren habe ich an einem nicht besonders hellen Punkt meines Lebens mein Konto leergeräumt und eine Designer-Handtasche gekauft. Die Schweinegrippe hatte mich erwischt – kein Scherz, Notarzt, vierzig Fieber, alles ungeil und dazu eine Trennung.
Doch ich hatte ein Vogue-Abo, und da war sie drin: Die schönste Tasche, die ich je gesehen hatte! Keine Ahnung was in mich gefahren ist, ich rief jedenfalls die Zentrale von MIU MIU Deutschland an und erfuhr, wo sich die drei Handtaschen im gesamten Deutschland befanden. Wie der Zufall es so will – eine Coffer Bag in Hannover, eine Kreditkarte, und eine direkte Verbindung nach Hannover später…

Tagelang stand die Tasche neben dem Bett und ich schlug morgens die Augen auf, fragte mich wie bescheuert ich eigentlich gewesen sein muss neulich?! und freute mich und erfand Ausreden, die den kauft rechtfertigte. 990 Euro, die rein rechnerisch sich ausgezahlt haben, denn die Tasche kostet jetzt 1.500 Euro und ich kann sie immer noch für ein paar Hunderter loswerden. Ja, ich rechtfertige de Kauf immer noch, so will es das deutsche Gesetz von “Schaffe schaffe Häsule bauen, Du darfst Dir kein Luxus gönnen”.

MIU MIU ist momentan wieder in Trend. Ist es die günstigere Linie von Prada, wie früher? beileibe nicht – die Ausrichtung ist zwar vermeintlich auf ein jüngeres Publikum, aber die Preise sind stabil hoch. Wie konnte die Marke wieder hip werden und an ihrem früheren Erfolg anknüpfen? Und wer ist eigentlich die eigentliche Zielgruppe?

MIU MIU hat erstmal Strumpfhosen mit Logo und mit Pailleten bestickte Slips als Hose salonfähig gemacht. Wer also seinen modisch anorektischen Körper zur Schau stellen wollte und nochmal die Kaufkraft demonstrieren zur gleichen Zeit: Perfekt. Vermeintlich!
Tatsächlich ist eine gute Marketing Strategie dahinter gewesen und die Tabloids waren voll von Models, die dieses Outfit trugen und damit wieder Publicity bekamen. Natürlich kaufen sie den Kram nicht, sondern bekommen ihn geschenkt, ufff. Die dazugehörige Stylistin Lotta Volkova hat die Ästhetik von MIU MIU ganz wunderbar wiederbelebt. Eine schräge Ästhetik! Einen Gegen-Ästhetik eigentlich, denn alles sieht zusammengewürfelt aus und nichts entspricht dem klassischen Mode-Ideal, ist aber trotzdem nicht crazy, sondern grad’ noch tragbar. Sehr girly, sehr “rotzfrech”, eine moderne Pippi Langstrumpf, sowas in der Richtung. Jung und jugendlich.

Die Zielgruppe? Natürlich nicht die Jenner und Kardashians und Hadids dieser Welt, sondern, viel einfacher: Der asiatische Markt. Und damit meine ich geographisch unsauber Japan und China, wo das Schönheitsideal ähhhh eine Mischung aus europäischen Standards und Comicfiguren ist. Also wie überall, sehr dünn, sehr groß und sehr operiert ab einem bestimmten Einkommenslevel. Dazu kommt eine “Kawaii” Ästhetik, die MIU MIU recht lasziv bedient.

Wie alle Marken machen sie mit Accessoires wie Schuhe und Handtaschen ordentlich Umsatz und ja, die Balettslipper aus Satin für schlappe 700 Euro sind wieder in! Das Original von repetto kostet übrigens nur ein Bruchteil (220 Euro) – hat das aufgestickte Logo jedoch nicht, quel dommage…

Wer kauft also wieder MIU MIU und wieso ist die Marke auf einmal wieder heißer als LOEWE und Valentino und Gucci und die ewigen Luigi Vuttong?? Nun, es ist der typische Zyklus, mit dem die Modeindustrie heizt: Die Kunden haben den Schrank voll von den oben genannten Marken, also muss jetzt ein neuer Hype her, um den Markt anzutreiben.
Natürlich hat es auch damit zu tun, dass man sich eine neue Ästhetik kauft, nachdem man das bemüht witzige oder wie man es nennen soll von LOEWE nicht mehr sehen kann und auch Logomania wie Balenciaga und Luigi Vuttong out sind, zugunsten dem in Krisenzeiten lieber gesehenen Superluxus von “Quitte Luxury“.

Die Frage lautet: Lohnt es sich, MIU MIU zu shoppen, zum Beispiel eine ikonische Matelasse Handtasche in eine der neuen Formen?

Entscheidungshilfe:
Kannst Du Dich mit der Marke assoziieren, zumindest ein bisschen?
Also mit 30 habe ich mich mit der Marke assoziieren können, mittlerweile nicht mehr, ich persönlich würde passen, trage meine Tasche aber noch, weil ich sie habe.

Passt sie zu Deinem Stil?
Ist es Liebe oder nur ein heißer Flirt, der bei der Ansicht einer anderen, teureren Tasche erlischt?
Dann pack das Geld beiseite und kauf Dir nix. Warte bis es DAS Teil ist. Ein Taschensparkonto? Ja klar!

Hat die Marke Investment-Potential?
Nein, also wenn Du was kaufst, dann um es zu lieben und zu tragen. Es ist keine stabile Kiste wie Hermès, I’m sorry!


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Der Online Kundenservice großer Firmen – Katastrophe, aber auch orthographisch falsch

Im nächsten Leben möchte ich die Webseiten großer Unternehmen debuggen. Obwohl, debuggen ist das eine, wie wäre es erstmal mit…

Rechtschreibung? Groß- und Kleinschreibung? Mein werter Mentor Mihai Nadin schrieb bereits vor einer Milliarde Jahren in seinem Buch The Civilization of Illiteracy, dass es zu einer Generation von Analphabeten käme; ich würde sagen, wir sind mittendrin. Heutige Scheußlichkeit: Ich habe ein Feld Namens Fräulein gefunden. Ich meine, wer verwendet noch diese antiquierte Anrede, ausser Franzosen? OUI.

Der Chanel Kundenservice leitete mich weiter auf eine blanke Seite, ob ich das Formular abgeschickt habe, weiß nur Dieu(Gott) alleine. Normalerweise bekommt man eine Kopie der Anfrage bzw. des Formulars an die angegebene E-Mail Adresse gesendet.

Auch andere Firmen bekleckern sich nicht mit Ruhm – es braucht schon harte Nerven, eine Korrespondenz auf Italienisch zu bekommen im Nachgang einer Bestellung. Aber es klappt alles, denn schließlich kann ich auch auch italienisch. Also. Naja.

Unsichtbare Bestellungen, ghostender Kundenservice, wir reden hier stets von großen, etablierten Marken/Konzernen, wo das Geld für sowas definitiv anders ist. Die sogenannten “kleinen Klitschen” haben da definitiv die Nase vorn – keine bombastische Webseite, aber alles funktioniert, und schlimme Orthographie gibt es da auch nicht.

Wie das passiert? Nun, große Läden haben eine Webseite, die sie dann an die jeweiligen Länder anpassen, zum Teil mit maschineller Übersetzung. Künstliche Intelligenz für den Arsch; zudem werden kulturelle Unterschiede einfach ignoriert. Es liegt auf alle Fälle am Management, berichtete mir jemand aus der Branche, denn dort sitzen unheimlich konservative und ignorante Entscheider(sic!) und die treffen mitunter nicht nur unsinnige, sondern auch teure Entscheidungen. Eh komplett egal, denn am Ende zahlen es die kleinen Verbraucherinnen. Nehmen wir Chanel, deren Gewinn im “ähhhh wieviele Stellen hat eine Milliarde”-Bereich liegt und komplett in privater Hand ist: Sie verkaufen natürlich irre viel Handtaschen und auch ein paar Fummel, wer sich das aber alles nicht leisten kann, wird zu einem Lippenstift oder Duft greifen. Die Haute Couture Show dient dem Erhalt der Marke, der Umsatz wird woanders generiert.
Und das ist den Leuten vermutlich völlig egal, ob eine Firmen Webseite vor Fehlern strotzt.

Leider bin ich auch ein Konsumopfer und ziemlicher Fan der Produkte und so werde ich wohl oder übel den Kontakt für meine Retoure telefonisch wagen müssen… oder per Rauchzeichen?!


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Post Label Ära – was kommt nach den großen Marken?

Die Luxusbranche hat kein Problem, sie boomt. Theoretisch. Praktisch sieht es so aus, dass man angefangen hat, die Spitze der Kundschaft abzusahnen: Mit eigenen VIP-Stores und damit verbundenen “Experiences”, also Erlebnissen. Shows, Reisen, Geschenke, Exklusivität in jeglicher Form.

Die Konzentration der Luxusbranche auf eine kleinere, aber sehr starke Klientel lässt die Kraft der Marke nur durch eine Strategie bestehen: Exklusivität durch Preisanstieg. Inflation quasi. Interessanterweise tun es alle Branchengrößen bis auf Hermès, die sich auf eine andere Strategie eingelassen haben: Zugang für die breite Masse. Vormals eine der exklusivsten Marken (die auch in der Breite bekannt sind…), gehen sie offensiv mit einer Kosmetiklinie sowie andere, ergänzende Linien wie Sportkleidung, in den breiten Markt herein. Ein Lippenstift für 70 Euro ist zwar immer noch ganz schön teuer, aber man kauft sich damit ein Stück Marke. Nach unten zu wachsen ist nicht nur einfacher, sondern auch lohnenswerter, und Hermès bleibt stetig auf Wachstumskurs.

Obwohl ich definitiv ein Labelfetisch habe, sehe ich Shopping und Marken mittlerweile anders. Was ich noch an Labels habe und trage, ist meist dessen geschuldet, dass es passt und ich nur nachkaufen muss. Oder die Wirkung sehr stark ist – wer kann Aquazurra Schuhen widerstehen?! Ansonsten bin ich auf der Jagd nach Sachen ohne erkennbare Label, überlege wie ich Dinge customizen kann und möchte die nächste Handtasche anfertigen lassen.

Customizing Services sind also der nächste Peak des Konsums, und stehen unter Umständen sogar im Zeichen der Nachhaltigkeit. Regionale Produktion, faire Bezahlung, ressourcenschonend, und ästhetisch anspruchsvoller als die 100ste Louigi Futtong Tasche aus Plastik und Leder.

Bei Schuhen ist es schwer, da geht Einzelanfertigung bei zwei tausend Euro los. T-Shirts wiederum lassen sich bedrucken und beim Schneider anpassen. Klingt aufwendig, ist es auch, aber dafür ist hat man ein Einzelstück.
Für Labelfetischisten bleibt das Label aber als Kaufargument bestehen, kann man damit anzeigen, welcher Schicht man zugehört, ob Einkommen oder Bildung. Die regionalen Unterschiede zwischen Norden, Süden, Ost und West, und ich meine das durchaus globaler als München und Leipizig, sind Petitessen. Zeig mir Dein Kleiderschrank und ich sage Dir, wer Du bist!

Fürs Customizing sollte man allerdings seinem Stil und Geschmack vertrauen. Ich bin dort zumindest im Bereich Schmuck sehr gut, bei Kleidung auch, was allerdings die superduper Handtasche betrifft, ist es immer noch schwer. Und frau muss zugeben, die Handtasche als Statussymbol ist nicht von der Hand zu weisen.

Höchster Status allerdings ist und bleibt, keine Handtasche mit sich tragen zu müssen. (Also… Mann sein?!)