Doing business

Ich muss Euch mal wieder mit einem Schwank aus meinem Leben belästigen, angesichts der mageren Schminkausbeute in letzter Zeit. Zwar gehe ich nicht ohne Gesichtspatte aus dem Haus, das Programm ist jedoch reichlich homogen: Augenbrauenstift, sehr viel Abdeckcreme, Wimperntusche und roter Lippenstift, derzeit am liebsten Chanel Coromandel, ein schöner, warmer Rotton mit Gold, der erbärmlich schlecht auf den Lippen hält. Dazu passend den schönsten Nagellack aller Zeiten, den mir eine Leserin besorgt hat und den ich bereits zur Hochzeit trug – ist auch schon fünf Jahre her?! Meine Güte! Der Lack Chanel Coromandel und der passende Lippenstift. Natürlich alles mit einer Prise Tom Ford, den Bronzer gebe ich nämlich nicht mehr her.

Beim Schreiben hatte ich vor nicht allzu langer Zeit eine Art Zusammenbruch und wollte alles hinschmeißen. Absolut biestig gelaunt und kurz vorm Weinen, rief ich meinen Projektleiter ins Büro (ja, ich ihn!) und sagte: Ich brauche jetzt einen Arschtritt, sonst schmeiße ich.
Er ist ja einiges gewohnt, aber bestimmt nicht sowas und nicht von mir – ein Mensch hinter der ganzen Schminke?! Er atmete tief durch und legte los.

Ich komprimiere es mal in einem Satz. Weiterlesen…

So ein Pech?

EDIT:

Das Update und das Ende der Geschichte?
Meine Ehemann opferte einen Tag und fuhr nach Hamburg. Im Alsterhaus behandelte man ihn wie einen Idioten und schickte ihn wieder weg. Er atmete tief durch, verlangte die Abteilungsleitung, und bekam das Geld erstattet. Tatsächlich ist der Händler in der Pflicht nach EU Gesetzgebung, und der Hersteller hat immerhin die Kosten für die Überprüfung getragen, ohne Mucks.

Mein Ehemann ist der Meinung, dass Caran d’Ache das hätte mit dem Händler klären können, so als Kundendienst, zumal beide (auch) in Hamburg sitzen.

Und dann kaufte ich doch noch einen Füller… Doch das ist eine andere Geschichte.

Derweil einen großen Dank für den Kundenservice und einen heißen Tipp für alle Lüneburgerinnen:
Der Adendorfer Waschzuber.
Dort kümmerte man sich um mich und dort kann man himmlisch shoppen: Kosmetik, Geschenke, Spielzeug, Süßkram, eine echte Zauberkiste!
Parkplatz ist gegenüber, und einen Füller können die auch einem bestellen; das Stifte/Radiergummi/Anspitzer Sortiment von Caran d’ Ache habe ich dort auch komplett geshoppt. Was die nämlich noch besser können als Füller? Stifte.

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Ich bekam nach Weihnachten spontan ein Füllfederhalter geschenkt. Der Ehemann schlug übermütig vor, zwischen den Jahren (!!) nach Hamburg zu düsen und ein wenig zu shoppen. Das Modell hatte ich in mühseliger Internet-Recherche bereits eingegrenzt, jetzt hieß es ab zum Fachhändler und ausprobieren. Immerhin sollte ein hoher dreistelliger Betrag über den Tisch gehen, da gucke ich schon ganz genau hin. Meine erste Wahl fiel auf einen “vernünftigen” Hersteller aus der Schweiz, der lebenslange Garantie auf seine Produkte vergibt, Caran d’Ache. Explizit kein Montblanc. Weiterlesen…

Jahresrückblick – Teil 1

Mir ist heute danach. Ich habe frei, liege im Bett zu einer Uhrzeit, die mir bestenfalls aus Studienzeiten noch bekannt ist, habe just online eine Reise geplant (beruflich, aber was schönes mit Wissenschaft und so), und denke die ganze Zeit über mein Jahreshoroskop nach.
Ich lese ja seit Ewigkeiten das Horoskop der VOGUE und finde das immer wieder treffend. Am Jahresanfang weiß ich damit nicht viel anzufangen, zum Ende jedoch klärt sich das, und zwar ohne Interpretationsspielraum.

Dieses Jahr fing nicht so toll an. Zum Ende habe ich gefühlt nichts geschafft, bin aber innerlich stark und zufrieden wie nie zuvor. Viele Kämpfe sind gekämpft worden und viele Narben entstanden, aber auch geheilt. Ich habe gelernt, mich abzugrenzen, und ich habe nicht aufgegeben.

Ich bin als Zwilling eine Gratwanderung zwischen Extremen, doch nie war ich mir selbst mit mir so einig wie jetzt. Heute. Jetzt in diesem Augenblick.

Was ich will, weiß ich immer noch nicht, aber wer ich bin.
Ich finde das einen großartigen Schritt für mich persönlich und danke den vielen Leuten, die mich begleiten.

Davon abgesehen habe ich ein perfektes Kleid, den perfekten roten Lippenstift und die perfekte Pflege. Beautybloggerziele 😉

P.S. Das entbindet meine Umwelt nicht davon, dass ich mich Weihnachten und in Zusammenhang mit Geschenken völlig gaga verhalte. Sorry not sorry! Da habe ich mir das innere Kind bewahrt 😜

Leserwunsch: Feminismus und Dr. Hauschka

Das nenne ich mal eine Herausforderung – Dr. Hauschka und Feminismus in Kontext bringen, das sind ja schließlich die beliebtesten Themen auf dem Blog.

(Zu Dr. Hauschka sage ich nur: Ich bin bald bei einer Hauschka-Kosmetikerin und werde alles machen lassen, was geht! HA!)

Aber Dr. Hauschka und Feminismus? Schließen sich ansonsten leider aus. Im Vorstand der Firma sitzen nur alte Männer, fein und brav in der zweiten Reihe kommen die fleißigen Bienchen, die Damen, die die Arbeit machen. Auch sonst ist die Öko-Szene ein Patriarchat, gerade wenn die Wurzeln in der Nähe von Rudolf-Steiner zu suchen sind. Da ist Feminismus Fehlanzeige, es sei denn man versteht darunter, dass Frauen als Mütter wertgeschätzt werden. Ja, das schon. Kühe schätzt man ja auch für ihre Milch.

Das tut jedoch den Produkten kein Abbruch – das Körperöl, das ich so liebe, sagt zwar Cellulitis, eine Erfindung der Kosmetik-Industrie, das ausgerechnet diese Firma nicht benutzen dürfte, aber sei es drum.
Das Produktkonzept ist veraltet, sagen viele, und es mag stimmen; es tut aber nach wie vor etwas wundersames, nämlich trotz der super komplizierten Anwendungsrituale eine Mix-Dir-Was Box anzubieten. Die Möglichkeit ins Gleichgewicht zu kommen und zu sein, sich selber am morgen sein Pflegeritual erstellen, und Dinge zu tun, ODER ZU LASSEN. Das Konzept fragt nach Achtsamkeit und Akzeptanz. Das ist kein feministisches Konzept, aber in dieser Zeit des Übergangs, in der wir aktuell als Frauen leben, brauchen wir auch mal Zonen, wo wir nicht perfekt und strukturiert sein müssen. Wo es mal um einen selbst geht und um Zeit für sich, was ich gerade bei meiner Hauschka-Kosmetikerin, die leider nicht mehr aktiv ist, so sehr geschätzt habe.
Übrigens ist das etwas, was auch jedem Mann zugute kommen sollte, bringt daher auch die Kerle dahin! Die Pflege ist zumindest mit dem Unisex-Konzept ein wenig feministisch, und wir dürfen nicht vergessen, dass wir mit den Männern in gleichen Boot sitzen (leider sind wir derzeit an der Galeere, nicht am Steuerrad…).

Aber nein, nein, so verwässern will ich das Thema nicht; wir haben immer noch echte Probleme jenseits unserer Falten und Hautunreinheiten.

Das erste Mal: Urlaub im August

Jede zweite Leserin wird sich jetzt denken – hä? UND?!

Eine ganz kurze Erläuterung kann ich hierzu geben: Im August haben alle Bundesländer Schulferien, parallel hierzu haben die Kindergärten auch geschlossen. Ergo müssen Eltern Urlaub nehmen, und zwar nacheinander, um die 3-wöchige Schließzeit zu überbrücken. Richtig lustig wird es in den Schulzeit während der Sommerferien, die bekanntlich sechs Wochen dauern. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber ich glaube in der Zeit ketten manche berufstätige Eltern ihre Kinder an einem Brückenpfeiler fest, mit Essen und Trinken versteht sich, weil sie weder Großeltern noch eine anderweitige (bezahlbare) Kinderbetreuung und/oder -aufsicht haben.

Also haben alle im August Urlaub und wer jemals einen Reisekatalog aufschlug, weiß, um in diesem Zeitraum zu reisen muß man a.)dumm sein oder b.)Kinder haben. Es ist schlichtweg die teuerste Reisezeit!
Daraufhin Ehemann so:
“Wo kann man denn im August hinfahren?”
Ich so:
“Man kann Zuhause bleiben!”

Zu blöd nur, dass es der einzige Zeitraum ist, wo wir als Familie länger als eine Woche am Stück zusammen sein können. Wir erinnern uns daran, dass in DE der Urlaub 5 Wochen beträgt. Nach Gesetz. Manch einer hat mehr (die Schulferien sind meine ich etwa 12 Wochen über das ganze Jahr, was zum Teufel machen Eltern?!…).

Ich kam auf die gloriose Idee, an die deutsche See zu fahren. Wie wäre es mit einem Kinderhotel, das war doch nett? All Inclusive und garantiert mit Kindern, die miteinander spielen könnten. Die nervigen Erwachsenen muss man in Kauf nehmen. Spa Angebot ist auch da, inklusive Babyphone. Also eine Sauna und irgendeine Kosmetikerin, die ein Vermögen für Maniküre-Pediküre-irgendwas nimmt. Wo sollen die Mütter denn sonst hin? Eben.
Nach einem kurzen Verfügbarkeits-Check stellte ich fest, dass sehr. viele. andere. Leute eben dieselbe Idee hatten. Und auch bereit sind, knapp 300 Euro am Tag (!!!!!!!!) dafür zu bezahlen. Und jetzt mal auf 14 Tage hochrechnen. Okay, meinetwegen 10. Scheiße. Scheiße!!
Bekanntlich ist Deutschland das teuerste Urlaubsland.
Alternativ fiel uns Portugal ein, und auch wieder aus, nachdem wir feststellten, dass wir dafür leider ebenfalls kriminell tätig werden müssten.

Zusammenfassung von “Urlaub in August”:

PRO: Ähm, Urlaub?!

CONTRA: Und was haben die Eltern davon? Nichts. Hinterher braucht man in der Regel Urlaub, denn so eine trubelige Atmosphäre fordert ihren Tribut. Alles ist auf die Kinder ausgerichtet, das ist toll, aber das habe ich ja schon den ganzen gottverdammten (All-)tag. Ich will lecker essen, ich will eine Hauschka Kosmetikerin endlich mal wieder, und ich will Ruhe. Und ich will dafür keine Niere verkaufen und einen halben Lungenflügel dazu! Weiterlesen…