ADHS Test und Diagnose und meine Symptome als mittlerweile mittelalte Frau

Als ich meine Kolumne Brainfuck, also Hirnfick, taufte, war mir gar nicht klar, dass es dafür bereits einen Namen gibt. ADHS ist keine neumodische Erscheinung, aber wie für so viele Betroffene mittelalte Menschen, die einigermaßen erfolgreich durchs Leben kamen, war es nie ein Problem. Bis es zu einem wurde. Mir hat man immer gesagt, ich sei ein wenig “verrückt”. Das kam immer mit einem Lächeln und Wohlwollen, denn ich bin ja eine nette Verrückte. Laut und lebendig, too much und zu expressiv für meine Umgebung. Klingt nicht schlimm, oder? Aber es schien für meine Umgebung schlimm zu sein, denn ich wurde oft gemobbt oder ausgeschlossen, etwas, was neurodiverse Mneschen leider alle kennen, denn ich war halt “anders”. Symptome? Ja. Verkannt? Auch ja.

Deswegen zäune ich jetzt mal das Pferd von hinten auf, denn ganz ehrlich, die Symptome dafür sind bei mir so wie bei allen anderen, obwohl es keine zwei ADHS Menschen gibt, die gleich sind. Vorweg: Wer ADHS hat, hat auch andere Dinge, sogenannte Komorbiditäten, die leider ADHS als Ursache verdecken. Frauen haben zusätzlich Hormone und eine Medizingeschichte, die sie exkludiert obendrauf, weshalb sie seltener bis gar nicht diagnostiziert werden-bis sie Kinder bekommen, diese dann ganz klar im Spektrum sind und frau sehen muss, dass es sich dabei um Vererbung handelt. I don’t make the facts.
Zum Thema Neurodiversität, Elternschaft und Kinder schreibe ich noch getrennt, denn das ist echt sehr spannend – Euphemismus für beschissen LOL und sehr aufschlußreich!

Zudem ist ADHS zwar als Schwanzträger-Krankheit verschrien aka Zappelphilipp-Syndrom, jedoch mitnichten nur bei diesen anzutreffen. Und nein, nicht alle Frauen sind ” nach innen gekehrt und träumerisch” wenn sie ADHS haben, es gibt auch diejenigen, die genauso Zappelphilipp-mäßig unterwegs sind. Mädchen und Frauen werden bloß wesentlich schneller gemäßigt und gerügt, weshalb sie lernen, ihre Art und Weise zu ein zu verstecken. Nennt sich maskieren und wandelt sich in “people pleasing” ab.

Ich habe natürlich schon immer ADHS gehabt, aber ich hatte auch immer (fast) alles im Griff. Als ich dann in Richtung Perimenopause marschierte, begleitet von einer fetten Boreout/Burnout Kiste, kam es zum Showdown und retrospektiv kristallisieren sich die Symptome aus dem Wust der Geschehnisse heraus.
Ich bin überdurchschnittlich intelligent, langweile mich schnell, bin unruhig und unkonzentriert. Ebenso brauche ich Struktur und einen roten Faden, Prioritäten und Durchhaltevermögen bei Aufgaben. Der Witz ist: Ich bin richtig gut darin – wenn ich nicht gerade einen schlechten Tag habe.

Meine persönliche Liste an “speziell sein” aka Symptomatik ist ohne Gewichtung und nicht vollständig…:
Ich esse immer das gleiche, über Tage oder Wochen, bis es nicht mehr kickt, dann finde ich etwas Neues. Essen ist überhaupt gestört, da ich zu Zeiten von Diätwahn und Heroin Chic großgeworden bin. Essstörungen und Neurodiversität habe ich eh eigene Ansichten zu… Ich bin ambidextrisch. Ich höre immer alle Gespräche im Hintergrund oder Musik oder Radio, ist die Dunstabzugshaube an, kann ich nichts abschmecken. Ich kann sehr schnell lesen. In meinem Kopf findet immer ein oder mehrere Gespräche statt und es läuft ein Lied in Dauerschleife. Ich höre zudem immer die gleiche Musik über Monate und Jahre. Filme gucken kann ich nicht, weil ich mir absolut alles darin merke, und sie mich entsprechend aufwühlen – oder aber ich vergesse sofort alles. Gesprochene Texte kann ich nicht aufnehmen – bin ich daran nicht beteiligt, ist meine Aufmerksamkeit nach zwei Minuten weg. Podcast? Ohne mich. Dinge wie duschen und Zähne putzen geschehen nicht automatisch, sondern sind geplant. Ich brauche Ruhe zum Denken und arbeiten und Einsamkeit. Ich brauche aber auch Menschen, Konversation und Austausch, bin lustigerweise ein Teamplayer, wenn ich dafür meinen Ausgleich als Eremitin habe. Ich bin hypermobil und ich wippe immer mit dem Fuß, mache Dinge mit dem Mund, Zunge, Fingern, was auch immer nicht so dolle auffällt, aber ich bin immer in Bewegung. Nennt sich “stimming”, manche singen, fummeln an den Haaren oder kauen Nägel (habe ich erfolgreich abgelegt!). Ich kann besonders gut riechen, schmecken und sehen und bin taktil sehr empfindlich. Bestimmte Texturen sind ein Alptraum, Schilder an Kleidung halte ich für ein Verbrechen und Polyacryl würde ich sofort verbieten. Ich bin super ordentlich und perfektionistisch, habe aber gleichzeitig einzelne Schubläden, die Pandoras Büchse ähneln. Verlieren oder verlegen tue ich nie etwas, dafür muss ich ständig meinen Schmuck oder Papierkram suchen – ja, nur diese beiden Sachen! bei allen anderen Dingen habe ich ein Katalog im Kopf… Ich bin unglaublich kreativ und sehe das große Bild. Ich laufe überall gegen. Ich finde Ungerechtigkeit ganz schlimm. Mich kann man nicht anlügen, ich merke es sofort, ich lüge auch nie. Termine und Aufgaben erzeugen bei mir Druck und Unwillen, wenn sie für mich keinen Sinn machen. Ich bin absolut ergebnisorientiert und hasse Meetings, die darauf aus sind, Zeit totzuschlagen. Ich bin absolut minimalistisch, horte dafür, je nach aktuellem Hobby, alles was es dazu gibt. Bei Notfällen bin ich absolut klar und gerate nicht in Panik. In Panik gerate ich eher, wenn ich etwas von einer Speisekarte auswählen soll. Ich kleckere immer und trinken mag ich eigentlich nur aus der Flasche. Dinge müssen zusammen passen. Bekomme ich eine Absage, denke ich dass die Person mich hasst. Mein Selbstwert ist super, oder einfach nicht da. Ich kann absolut frei sprechen und eine Rede halten, Fernsehen, UNO, egal, soll ich aber Smalltalk betreiben, sterbe ich. Wenn mich ein Thema interessiert, lese ich alles dazu. Sagt mir meine Freundin ab, denke ich, sie hasst mich-nennt sich RSD, rejection sensitivity dysphoria, was übrigens durch Therapie besser werde kann. Ich bin “time blind”-wieviel Zeit vergangen ist, kann ich nicht sagen, weshalb ich mit Weckern arbeiten muss. Essen und Trinken können vergessen werden, wenn man gerade konzentriert und begeistert etwas macht. Ob nun zwei Minuten oder eine Stunde vergangen ist-ich weiß es nicht, weshalb ich zum Zähne putzen immer eine Uhr brauche. Ich rede zu viel, erzähle zu viel persönliches (LOL @ mein Blog!) und ich antizipiere was mein ggü. sagen will, weshalb ich Mühe habe, selbiges Gegenüber nicht zu unterbrechen. Angeblich höre ich nicht zu, aber meistens vergesse ich Dinge einfach wieder sofort-Schriftliches und Kalender wirken da Wunder. Mein PMS ist nicht einfach nur schlechte Haut oder schlechte Laune, sondern sehr viel intensiver. Ich bin perfektionistisch (gewesen) und brauchte für Dinge deswegen zu lange. Ich habe ein Helferinnenkomplex und versuche immer nett zu Leuten zu sein aka people pleasing. Ich bin immer toll, zuverlässig, pünktlich, committed, loyal, blablabla aber gab da auch zu viel, eine Sache, die ich abgestellt habe. Ich bin empathisch wie Sau, kann aber auf Meta-Ebene arbeiten, einigermaßen die eigene Projektion durchschauen/abstellen und Leute therapieren. Ich will Dinge wissen und verstehen. Lernen ist mein Leitmotiv. Menschen sind für mich total interessant. Spezielle Interessen habe ich wenige, dafür sehr konstant. Tbc.

Alles in allem habe ich bei 90% der Dinge alles im Griff dank Disziplin, Therapie und Abgrenzung. Aber: Es ist alles sehr anstrengend. Das Dopamin, das in unserem Gehirn fehlt, muss außerdem reingeholt werden, und zwar nach Möglichkeit auf gesunde Art und Weise. Also nicht durch Essen(sentzug), Drogen, Alkohol, Nikotin oder Sucht allgemein, ob Sport oder Shopping. Dafür gibt es übrigens Medikamente, die aber ohne Therapie nicht so wahnsinnig nachhaltig sind. Erleichtern sie das Leben? Ja. Massiv sogar – aber sie stehen eben auch unter dem Betäubungsmittelgesetz. Deshalb muss man getestet werden und diagnostiziert werden, um sich dann unter entsprechender ärztlicher Aufsicht mit dem Kram zu stabilisieren. Stand ich dem skeptisch gegenüber? Sowas von! Habe ich es illegal ausprobiert und mich strafbar gemacht? Selbstverständlich! Bin ich nun dafür, ein Mittelding zu fahren und würde ich es meinen Kindern auch geben? Hundert Prozent.

Die Diagnostik muss beim zugelassenen Arzt erfolgen, in der Regel eine Psychiater*in. Es gibt standardisierte Tests und mindestens zwei Gespräche, ein EEG und ein paar weitere physische Untersuchungen. Die Krankenkasse bezahlt das nicht, und man braucht dafür auch keine Überweisung. Wie so oft ist Wissen und Geld leider Voraussetzung für gute Gesundheit. Ich war für die Diagnose in Hildesheim, Gesundheitstourismus sozusagen. Das Ergebnis war sehr eindeutig.
Übrigens sollte der Test keine 600-800 Euro kosten, das ist Abzocke. Und bitte nicht bei selbsternannten Coaches und Apothekerinnen machen, damit kann mensch sich zumindest hinsichtlich Medikation den Ellenbogen abwischen. Der Grund warum Ärzte das nicht machen, ist übrigens die Bezahlung der Krankenkassen (außer bei PKV), denn es ist zeitaufwendig, die Bögen sind teuer und es wird dafür kaum etwas bezahlt. Für eine Autismus Diagnose, die mit einem Behinderungsgrad eingehen kann und entsprechend interessant ist, muss man mehrere Monate einrechnen und auch da muss es ein Psychiater sein bzw. eines der multidisziplinären Zentren. Der Unterschied? ADHS kann medikamentös behandelt werden, Autismus nicht. Wer beides hat, schreit Hurra, kann dafür einen Behinderungsgrad erwerben, und sich damit den Hintern abwischen, denn wer hochfunktional autistisch ist, funktioniert nun mal.

Denn es ist so, dass ADHS ein Spektrum ist und es verschiedene Ausprägungen gibt. Ich bin im Autismus-Spektrum, was sich widersprüchlich zum ADHS verhält. Das ist allerdings aber auch der Grund, warum ich ADHS untypische Dinge wie Organisation und Struktur und Alltagsscheisse einigermaßen auf Kette bekomme. Meine Herausforderungen im Alltag sind durch Therapie und einem komplett umgekrempelten Lebenswandel so gut wie weg. Aber es bleibt anstrengend, was sich dann aber mit Medikamente regulieren lässt. Eine irre Sache, wenn man bedenkt, dass mir diese Hilfe bislang komplett entgangen ist. Mittelalter für uns Frauen medizinisch betrachtet – kennen alle, die typische Frauenkrankheiten haben oder Gott bewahre, die einfach alt genug werden um eine Menopause durchzumachen!

Zum perfekt angepassten Lebenswandel zählen:
Ausreichend Schlaf, was ich im Angestelltenverhältnis mir nicht ermöglichen könnte, da es wenig Jobs gibt, wo man um 11 aufschlagen kann oder nachts arbeitet. Eine gesunde Ernährung, die an meinen Allergien angepasst ist, was am besten zu Hause gelingt oder mit Mealprep, zu Zeiten, an denen ich Hunger habe (11 Uhr und 16Uhr). Die Tätigkeiten werden nach Energielevel und Bock priorisiert und entsprechend sehr effizient erledigt. Nein sagen zu anderen und Ja zu mir ist immer noch hart, führt aber dazu, dass es mir konsistent gut geht. Diese Dinge sind mit dem kapitalistischen System unvereinbar, wenn wir mal ehrlich sind, deshalb ist die große Erkenntnis im Falle von Neurodiversität, die ja gar nicht so selten vorkommt, eine einfache:

Neurodiversität ist nur ein Problem, wenn Du arm und/oder ungebildet bist.

#micdrop

Fragen dazu? Schreibt mir.

Wie ich ein Swiftie geworden bin

Die zwei am furchtbarsten angezogenen Künstlerinnen derzeit sind Beyoncé und Taylor Swift. Sie waren es schon immer, und da muss man sehen, wie sehr ich doch ein Fan bin, sehe ich doch über die optische Herausforderung regelmäßig hinweg. Es ist alles sehr amerikanisch – ich hoffe das reicht als Erläuterung für das Grauen.

Taylor Swift ist ohne Zweifel eine großartige Künstlerin und auch eine halbwegs feministische Ikone – und so wurde ich durch meine Playlist zum Taylor Swift Fan, zum sogenannten “Swiftie”. Zwar weiß ich persönlich wenig über die Künstlerin, und ich würde keine 500 Euro für ihr Konzert ausgeben, aber ich mag die Musik. Man kommt daran nicht vorbei, und ich liebe die Texte, natürlich. Nachdem ich also zwei Tage am Stück Taylor Swift gehört habe, war ich verloren. Es könnten auch zwei Wochen gewesen sein, Musik hat sie ja zu genüge veröffentlicht. Die Swiftiesierung hat bereits letzten Jahr stattgefunden, wohlgemerkt.

Als allerdings ihre Beziehung zu einem in den USA sehr berühmten Football-Spieler medial aufgegriffen wurde, war mein Schicksal besiegelt: Denn was ist schöner als ein schönes Pärchen, das aus der Situation das Beste gemacht hat, nämlich als öffentliche Personen offensivst ihre Beziehung mit der Öffentlichkeit zu teilen? Brot und Spiele für uns “Normalos”! Romance is not dead!
Und so schaue auch ich aus der Entfernung auf diese kleine, romantisch Soap-Opera mit Spannung und Freude, quasi Popcorn dabei verzerrend, und habe innerlich schon Wetten abgeschlossen, ob der Football-Spieler nach einem potentiellen Gewinn seiner Mannschaft seiner Holden einen öffentlichen Heiratsantrag macht, schließlich sind beide im besten Alter. Wäre ich allerdings der Tüpp von Taylor Swift, würde ich einen Teufel tun, es sei denn man will auf einen der nächsten Alben für die Ewigkeit besungen werden, und das nicht immer positiv. Sachdienlicher Hinweis: Er hat gewonnen, und er hat das mit dem Heiratsantrag gelassen.

Und das ist der Grund, warum ich Taylor Swift genauso wie Beyoncé als große Künstlerinnen erachte: Sie geben sich der Welt, ihre Erfahrungen und ihr Leben. Das ist nicht nur Kunst wegen der Hingabe, sondern auch weil es etwas mit uns Rezipientinnen macht. Dass eine Frau wie Beyoncé von ihrem Partner betrogen würde, ist schon krass genug, dass in ihrem besten Album, Lemonade, zu verarbeiten, war die nächsthöhere Stufe der KrassYness. Darin droht sie in dem Song “Sorry”, besagten Tüppen den Arsch aufzureißen. Queen!
Taylor Swift hat ihre diversen Beziehungen auch in Songtexten verarbeitet, genauso wie die Ansprüche an sie als Musikerin und als (zugegebenermaßen privilegierte weiße) Frau. Das ist nicht nur mutig, sondern auch existentiell für eine Künstlerin. Einer weiblichen Künstlerin wird das allerdings als Gefühlsduselei ausgelegt. Alles was sie tut und lässt wird öffentlich diskutiert und debattiert, und dank Twitter, das seinen Algorithmus auf meine Swiftie-Sucht ausgerichtet hat, weiß ich nun dass sie angeblich unfreundlich zu Celine Dion war und sie zudem eine Umweltsünderin ist. Ja, letzteres wird sie sein, aber in einem harmlosen Rahmen, verglichen mit industrieller Umweltverschmutzung.
Ihr sportlicher Freund wird regelmäßig zu ihr befragt und antwortet stets liebevoll und bewundernd. Dafür wird er von aller Welt unheimlich bewundert, was uns Frauen wieder mal signalisiert, wie niedrig der Anspruch an Tüppen ist. Er ist sich zumindest seiner Irrelevanz bewusst und nimmt das öffentliche Interesse mit Humor.

Wie wird diese Lovestory weitergehen? Und wieviele Alben wird sie veröffentlichen? Wie verhält es sich mit dem Apostroph im Titel “The Tortured Poets Department”?

Meanwhile hat Beyoncé ein Country Album angekündigt und die ersten zwei Lieder veröffentlicht. Dass sie es kann, hat sie mit Daddy Lessons schon eindrucksvoll bewiesen. Und woran liegt die Stärke von Quuen Bey? Es ist eine Mischung aus Kommerz, Zusammenarbeit mit den Besten der Besten und *würg* Authentizität ergo das machen, was sie will/kann/geil findet. Genau wie Taylor Swift.

Es ist komisch, musikalisch zwei so gegensätzliche Künstlerinnen gut zu finden. Was sie eint ist die lange Karriere und das, was man so schön “dedication”, zu Deutsch Hingabe, nennt. You gotta love it!

Unsinn aus dem Internet für Haut und Haare – bitte nicht ausprobieren

Was Aspirin und Backpulver für die Haare alles tun können: Ob Bunte, Bilder der Frau oder der ewige Dorn in meinem Auge, die pseudoöko Plattform Utopia, sie alle haben einen Beitrag darüber, wie man gelbliches Haar oder grünliches Haar wieder mit “Hausmitteln” hinbekommt.

Ein sicheres Hausmittel ist ganz bestimmt die Schere – die wird nämlich auf die Tipps folgen, die ich da ungläubig den Kopf schüttelnd gelesen habe. Das beste daran, ist die vorsichtige Ausdrucksweise: Die Spülung/das Backpulver könnten!! eine Wirkung haben. Was sie auf alle Fälle für eine Wirkung haben werden: Sie machen die Haare trocken und/oder kaputt. Das wird fairerweise indirekt in den selben Artikeln zugegeben, mit dem Tipp, da mit etwas Öl nach zu helfen. Dann hat man nicht nur trockene kaputte Haare, sondern auch noch fettig-schmierige! Ein klasssicher Win-Win. Für die Friseurin, die kopfschüttelnd und für hoffentlich viel Geld eine Reparatur versuchen wird, rein nach dem Motto: Wer nicht hören will, muss spüren aka zahlen.

Wer sich mit 15 Jahren nicht alles auf Haut und Haare geschmiert hat, werfe den ersten Stein – und jetzt haben wir nicht nur die unglaublichen dummen Online-Publikationen, sondern auch noch Tiki-Toki und diverse Influenzerinnnen, die im Brustton der Überzeugung ihren Bachelorabschluß als wissenschaftliche Qualifikation verkaufen. Die meisten sind Gott sei Dank dem Chemie-Baukasten der Küche entwachsen, trotzdem gibt es noch genug Unsinn über Kokosöl als Lichtschutz und Zitronensaft zum Bleichen der Haut. Bitte nicht.

Mein Hit bleibt trotzdem das Backpulver für die Haare. Die basische Lösung ist ein Supermittel um Waschmaschinen und Spülen zu reinigen, und auch um Verfärbungen von Porzellan beispielsweise zu entfernen. Sich das auf die Haare zu schmieren, egal wie tot Haare nun mal schon sind, käme mir allerdings nie in den Sinn. Stumpf, trocken und brüchig, wahlweise verfilzt wäre das Ergebnis, yay.

Manchmal ist die Qualifikation aber zum Teil auch die Tatsache, dass frau das schon mal ausprobiert hat LOL und das kein gutes Ende genommen hat… aber wer würde damit hausieren gehen.