SWEED BEAUTY Cloud Mascara Review

Das ist so eine Marke, die komplett an mir vorbeigegangen ist. Passenderweise wird sie derzeit bei Douglas entweder ausgelistet oder ist grundsätzlich reduziert, weshalb ich sehr spontan Mascara nachkaufte – meine musste weg, nachdem ich eine Bindehautentzündung hatte.

Ich stehe eher nicht so auf bunte Verpackungen, aber hier musste ich ein bisschen lächeln – ist süß! Türkis, mit kleinen Wölkchen, ein Farbtupfer in meiner Sammlung.

Vegan und Made in Deutschland, das finde ich auch gut, wenn auch die Inhaltsstoffe mit viel Alkohol nicht ganz so gut punkten. Und dass die Mascara zum Verlängern der Wimpern ist und kein Volumen verspricht, nun, das hatte ich wohl auch übersehen.

Die feine feste Plastikbürste ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber dafür ist man nach drei Tagen Übung mit sehr langen und sehr schwarzen Wimpern gesegnet, die ihren Schwung bewahren ohne zu schmieren. Der Effekt ist tatsächlich richtig toll, glänzend und sehr sehr schwarz – das ist zwar anders, aber auch um Meilen besser als meine bisherigen Faves von Chanel und Dior.

Nun ist es so, dass man für 4 Euro richtig gute Mascara kaufen kann. Hier reden wir von Feinheiten: Die vernünftige Pigmentierung, sie lässt sich gut entfernen, und das Produkt lässt sich sehr sauber und sparsam entnehmen, was bedeutet dass diese Mascara sehr, sehr lange halten wird, da sie 12ml enthält (Chanel hat 6ml LOL, Dior immerhin 10ml).

Weil ich gerade wieder extrem Bock auf Beauty habe, aber auch extrem anspruchsvoll dran gehe, habe ich geschaut ob die Bürste tatsächlich bis nach ganz unten im Behälter ankommt und damit auch die komplette Sauce auftunken wird. Yes, m’am.
Warum? Ich sehe momentan überall Concealer mit Applikator, wo etwas 20% der Flüssigkeit nicht entnommen werden können. Das ist eine riesige Sauerei, man schmeißt so viel Proukt, weg, dabei sind die Verpackungen auch eine Sauerei, und vom Geld wollen wir gar nicht erst reden. Außerdem tunkt man das Stäbchen mit der Sauce aus dem Gesicht immer wieder zurück in den Behälter, da muss man ordentlich konservieren, nicht so geil für die dünne und empfindliche haut um die Augen herum. Eine Plastiktube mit feiner Spitze ist vielleicht nicht so sexy, aber das einzig sinnvolle bei solchen Produkten.

Anyway, für knapp 20 Euro schlägt sie mit der doppelten Menge an Mascara alle Konkuren*innen in der Highend-Abteilung, was auch passabel auf der Ökobilanz aussieht, denn man nutzt das Produkt wesentlich länger, und hat somit weniger Impact wegen er Verpackung.

Ja, ich weiß, dafür sind andere mit dem Privatjet unterwegs oder haben eine Kreuzfahrt gebucht… aber es zählen nun mal auch die kleinen Dinge.

Mein Fazit: Sehr empfehlenswert, aber kein Volumen.

CHANEL ROUGE ALLURE L’EXTRAIT 874 Rouge Imperiale – und mehr Dupes zu Louis Vuittons 896 Monogram Rouge

Wer Rouge Royal sagt, muss auch Rouge Imperiale sagen – Tatsache ist, dass mir diese krassen Farben im Winter sehr gut stehen und an mir schon fast natürlich aussehen.
Natürlich trage ich dazu kühne, stylische Outfits und keine rosa Bluse… also ehrlich, es ist völlig egal, diese Farbe ist ein Vibe!

Es ist aufgetupft ein brombeeriges, bordeauxfarbenes Rot, kein Braun, eher Violett. Die Haltbarkeit ist sehr gut (nicht: Bombe) und die Textur sehr angenehm. Der Stain, also die abgegessene Farbe, lässt sich mit einem helleren Lippenstift auch sehr gut nachziehen, man kann damit auch in wenig mischen: Leicht auftupfen und mit einem helleren Ton, aus der gleichen Farbgruppe, oder auch mit einem Braun, nachziehen.

Die Lippenstifte kosten nun 57 Euro und die Nachfüllung findet man oft um die 30 – einen Lippenstift kaufen und dann wirklich nur die Nachfüllung, dann ist es halbwegs passabel. Diese Lippenstifte sind sehr farbintensiv und cremig, toll für einen intensiven Look, wobei ich auch die Farbe Beige Imperiale mittlerweile trage, die allerdings sehr grenzwertig für kühle Farbtypen ist.

Und warum habe ich diesen Farbton gerade rausgekramt? Die neue Louis Vuitton Serie hat einen sehr schönen Farbton dabei, das mir gut gefällt, aber absolut nicht tragen würde.

Und da Louis Vuitton an sehr hellhäutige Menschen vermarktet, ist so eine Lippenstiftfarbe natürlich eine sichere Bank, nur dass es diese Farbe bei ganz vielen anderen schon gibt, zum Beispiel bei Chanel, und da muss man sagen, sehr viel besser kann ein Lippenstift nicht werden.

ODER?

Tom Ford: Hold my beer.
Absolute perfekte Alternative mit der Farbe 18 Unzip, die allerdings kein Satin Finsih hat, dafür super pflegend ist und gut hält.

Lisa Eldridge: LOL
Denn sie bringt wieder ihren Bestseller 190 Bohemian Cherry in der nachfüllbaren Verpackung. Dieser ist etwas weniger rötlich, aber das fällt vermutlich auch nur mir auf. Preis: 59 Euro und das für eine komplett aus Metall verarbeitete Verpackung, die tatsächlich recycelt werden kann.

Bei Dior selbst würde ich dann auch gucken – 818 Be Loved (mit Satin Finish) ist etwas heller, aber 976 Daisy Plum ist vermutlich zu 90% gleich.

Naja, und bei über 60 Euro sind wir ja jetzt nicht mehr im Bereich Luxus, weil Luxus nun eher 80-140 lautet. Ufff… mein Kontostand hat sich aber nicht verdreifacht?!!

LOUIS VUITTON bringt Make-up Linie heraus

EDIT:
Die erste PR Pakete sind draußen und die Influencer*innen sind alle:
Sehr hellhäutig, sehr dünn, sehr wohlhabend; viele chinesische Influencer*innen.
Damit wird die Zielgruppe auch klar.

Was allerdings eigentlich verkauft wird ist nicht ein Lippenstift, sondern der Kleinkram drumrum: Kleine Kistchen für die Lippenstiftsammlung, ein Umschlag für das Blotting Powder, lauter extra Extras, die zur Buche schlagen werden und bei denen der Lippenstift noch das günstigste sein wird.

Die Signature Farbe ist ein schönes, tiefdunkles KirschrotWeinrot in einer satiniertes Textur.
Dafür habe ich sofort zwei Dupes gefunden…

Jetzt sind die Bilder endlich online und so pfeifen es die Spatzen von den Dächern.

55 Lippenstifte für 170 Euro, dazu Paletten für 250-260, Lippenpflege ebenfalls für 160-170 Euro.

Der Hintergrund? LVMH Aktien sind massiv eingesackt und da dachte sich der Arnault, die Customer Base ließe sich trotzdem abmelken. Und was hat er? Recht!

Die unglaublich langweiligen Palette sind einfach vier unterschiedliche Schattierungen einer Farbe. Die Lippenstifte, nun ja, wieviele Lippenstifte kann es noch geben auf dem Markt… die Lipbalms erinnern an Chanel, für über hundert Euro mehr.

Als Creative Director kommt Dame Pat McGrath ins Spiel – und ihre Sachen sind sehr gut. Ich mochte zwar absolut keine der Produkte, von ihrer Mascara bekomme ich juckende Augen und der Plastikgeschmack der Glosse ist widerwärtig, aber: Im Punkto Farben und Texturen richtig gut.Nicht mein Geschmack, aber ich erkenne die Qualität der Sachen an.

Ab dem 25. August gehen die Sachen online oder sind im Store erhältlich.

Kleiner Reminder: Als die Hermès PR alle mit Lippenstiften versorgte, war die Begeisterung groß, weil die ja kostenlos waren, und das bei dem Preis. Nach einem kurzen Hype war dann?
Nichts.
Und was ist mit der kompletten Make-up Linie von Hermès passiert? Genau.
Nichts.
Interessiert keine Sau und bis auf ein paar Items bleibt das Zeug wie Blei im Laden liegen. Ist einfach zu schlecht, der Kram.

Das wird hier genau so ablaufen, und wer es selbst kauft, wird restlos begeistert sein, denn sonst müsste mein sagen, oops, Geld vebrannt. Natürlich werden die Sachen gut sein, einfach nur hoffnungslos überteuert. Der Hype wird den Labubu-Zyklus durchlaufen und entweder immer wieder per PR forciert werden, oder einfach dem Hermès Beispiel folgen und wie Blei im Regal liegen bleiben….

Serena Williams macht Werbung und alles daran ist weird

Okay, Serena Williams ist eine Tennis-Legende, hat zwei Kinder, hat einen supertollen Ehemann der sie immer über den Klee lobt, und ist mit sich nach zwei Kindern unzufrieden.
Also nimmt sie ein Lifestyle Medikament zusätzlich zu ihrer Diät und ihrem Sportprogramm und sieht nun so aus, wie Faschismus es gerne hätte: Schlank, durchtrainert, BÄMM.

Der crazy shit ist allerdings, dass sie eine Schwarze Frau ist. Okay, wir sind im Feminismus, und es ist ihre Wahl. Moment… sie ist als öffentliche Person und Schwarze Frau natürlich ein wahnsinniges Vorbild für Millionen Frauen und Mädchen da draußen, und Sinnbild des American Dream. Und Opfer internalisiertem Rassismus?

Ja.

Doch das Ding mit der sogenannten Abnehmspritze, für die sie wirbt, ist wirklich schräg:

Sie möchte damit transparent sein. Ihr Ehemann hat Anteile und ist im Vorsitz eines Teledienstleisters im Bereich Gesundheit, wo man solche Medikamente bekommt, für den sie jetzt als “Beispiel” wirbt. Als “echte Person”.
Das ist so wild, aber auch so genial, und man weiß gar nicht, was man dazu sagen soll. Auf der einen Seite komplette Transparenz, die Schwäche zur Stärke machen, auf der anderen Seite die komplette Verleugnung ihrer Selbst als Schwarze Frau, Athletin und Vorbild für andere Frauen und Mädchen.
Das Dünnsein etwas mit Faschismus zu tun hat ist nichts Neues, ebenso dass Kapitalismus und Faschismus sich gegenseitig bedingen. Kapitalismus, wenn es nicht mehr funktioniert, wird faschistisch.

Hier passiert das im Livestream: Der sich sehr rassismussensibel gebende Ehemann Alexis Ohanian nutzt nun Serena Williams Glaubwürdigkeit fürs Marketing. Sie wiederum steigt komplett auf den Selbsthass-Zug auf, hat ihre Nase schmaler operieren lassen, trägt blonde Perücken (wigs) und ergibt sich dem Heroin Chic Trend, wenn auch mit Muskeln.
Sie lebt im Faschismus, ihr Geld und ihr weißer Ehemann werden sie womöglich irgendwann nicht mehr schützen – die ganze Geschichte ist einfach verrückt.

Als Frau in der Öffentlichkeit, zumal als Schwarze Frau, war sie immer Opfer von Kritik, natürlich aufgrund ihres Aussehens, weil man wohl nix anderes finden konnte?! Sie wird auch immer Opfer von Kritik sein. Wie geht man jetzt damit um? Sie zu kritisieren ist sch***e, zumal wir “alle” mit diesem Dünnsein-Ding hadern, wir keine Erwartungen an sie hegen dürfen, sie machen sollte wozu sie Bock hat, zumal sie auch noch transparent damit umgeht, da gibt es viele Punkte, die eine Kritik unberechtigt machen.

Und dann ist da wieder dieses Ding: Das Private ist politisch.

ERGÄNZUNG – Gedanken zu GLP1 Medikamenten:
Die Medikamente sind in erster Linie für Typ 2 Diabetes Patienten gedacht. Die Pharma-Konzerne haben damit sehr großen Erfolg gehabt, nun kommen die ersten Sammelklagen wegen Langzeit/-Nebenwirkungen. Nichtsdestotrotz wird an Pillen statt Spritzen geforscht, um die Schwelle niedriger zu machen. Für Betroffene von Adipositas und/oder Essstörungen ist es ebenfalls ein zweischneidiges Schwert: Der Druck dünn sein zu “können” wird immer stärker, auf der anderen Seite kann es eine Hilfe sein, fraglich ist, wie nachhaltig das Ganze ist. Eine alternative Verwendung von Medikamenten ist medizinisch nicht unüblich, genau so wie der Missbrauch.

Bayreuther Festspiele als optische Herausforderung

Mit Tickets bis zu 500 Euro und einer Anziehungskraft von Null fürs junge oder jungebliebene Publikum, sind die Bayreuther Festspiele das Sammelbecken der deutschen Elite. Okay, Elite ist ein Euphemismus für… geerbtes Nazigeld und den Intellektuellen, die auf eben jenes GeldNetzwerk angewiesen sind (Ciao Giovanni!). Die französischen Salons quasi, die heutzutage eben öffentlich stattfinden.

Nun geht man nicht nach Bayreuth um Parsifal zu hören, und sich den Hintern schmerzhaft platt zu sitzen, sondern um gesehen zu werden; und mit etwas Glück in der Bild der Frau zu erscheinen. Politiker*innen und Unternehmer*innen sowie die Spezies Gattin von – neuerdings auch Tochter von – zeigen abermals deutlich, warum Deutschland als Mode-Land bestenfalls ein europäisches Schlusslicht war, ist und bleiben wird. Jil Sander, es tut mir leid..!

Man hat sich diese Saison an monochrome, knallige Off-Shoulder Looks gehalten. Das Wissen, dass man zum Abendkleid keine Handtasche, sondern eine Clutch, also eine Abendtasche trägt, hat sich auch 2025 nicht durchgesetzt. Ricarda Lang und Angela Merkel wissen es – sie können sich ja auch ihre Stylist*innen bezahlen lassen. Die saisonale Farbe Gelb wurde interessant interpretiert, sprich immer schön am Farbtypen vorbei, am liebsten in gülden.

Den Vogel abgeschossen hat Söders Gattin in einem glitzernden Pailletten-Alptraum, nebst Frau Merz, die in einem Yves-Klein Blau komplett unterging als Person, dafür konnte man sie nicht übersehen *Augenkrebs einfügen*.

Aber es gab auch gute Beispiele, wo Geld auch mal auf Geschmack trifft: Das Ehepaar Dierl, eine Augenweide, bis auf ihre Handtasche (gülden mit Griff oben). Margarita Broich, Schauspielerin – ebenfalls eine Augenweide im tiefgrünen Samtkleid. Frau Stoiber – nun, politische Richtung abgesehen, sehr passend und schön gekleidet.
Frau Haseloffs Kleid war mein Fave, sie ist Zahnärztin und der Typ dazu MP von Sachsen-Anhalt. Schwarz, goldene Details, schlicht, absolut chic mit 70er Jahre Vibe.

Zusammengefasst: Optisch herausfordernd, die durchgeschwitzte Tasche unter der Achsel baumelnd (ich weiß, ich habe so eine auch noch im Schrank von vor 20 Jahren, aber der Y”K Style ist für unsere Kinder, nicht für uns!!) und auf abgelatschten Schuhe in den Faschismus, mit Wagner in Bayreuth – wie passend! Sind diese Leute repräsentativ für das Land oder nur für ihre Generation?

…die Zukunft wird es zeigen.