DKNY Be Delicious JUICED Frühjahr 2011

Ich mag über diese Düfte lästern, aber DKNY und der berühmt-berüchtigte Apfel ist einer der erfolgreichsten Mainstream-Düfte am Markt, nicht zuletzt dank einer penetranten Abfolge von Flankern, die mal gut, mal weniger gut gelungen sind.
Auch dieses Jahr gibt es zwei Flanker, die limitiert sind und nach den aktuellen Trendnoten in der Parfümbranche (auch: Waschpulverbranche…) duften. Der grüne geht diesmal als Obstkorb durch mit Apfel, Birne und Mango (nicht schlecht, könnte mir sogar gefallen!).
Der pinke Apfel mit Pink Grapefruit und Freese, Johannisbeere und Passionsblüte klingt ebenfalls gut – man weiß halt nie wie die Düfte gelingen. Manchmal sind sie wirklich nett, so wie Fresh Blossom, manchmal echte Keulen, so wie das Original, gegen das ich allerdings auch allergisch bin.

Es wurden bereits über 40 Millionen DKNY Äpfel verkauft (50ml Grösse nur!) und was soll ich sagen – jede zweite Frau, die ich kenne, hat so etwas im Schrank. Es handelt sich dabei um Mainstream-Eitle, die eher wenig für Kosmetik ausgeben, ein bis zwei Schminkprodukte besitzen (aber nicht zu teuer, höchstens Clinique, sonst eher Drogerie) und meist auch kleidungstechnisch drög=trocken sind. Nichtsdestotrotz sehr nette Frauen, denn ich beziehe mich ausschließlich auf die äußere Erscheinung, das uns aber bekanntlich hilft die Leute für den ersten Augenblick in Schubläden zu verteilen.
Diese werden vielleicht auch die limitierten Düfte kaufen für 32,- je 30ml. Obwohl, solche Frauen riskieren wenig… aber das Risiko ist ja auch gering, oder?

HERMÈS Un Jardin sur le toit – der Frühling ist da!

EDIT: Retropost, wieder… Zum einen ist das der am meistgenutzte Duft 2011 aus meiner Sammlung, zum anderen küre ich diesen wundervollen, spritzigen und gutgelaunten Duft zum Duft des Jahres 2011.
Was war Euer persönlicher Duft des Jahres 2011?

Es ist unheimlich schwierig, die Düfte von Jean-Claude Ellena zu rezensieren. Sie sind manchmal zu zart zum Greifen, zu hell um sie zu beschreiben, und mehr eine Empfindung als ein Parfüm. Deshalb möchte ich diese Rezension als Vorbemerkung, als Prolegomena zu einem Dachgarten in Paris, verstanden wissen. Da ich erst seit einigen Tagen wieder riechen kann, reicht mir die Zeit nicht um das Bild verbal heraufbeschwören zu können, welches ich hege.

Und ich hege es ganz bestimmt! O-Ton Mr. Mybeautyblog: Der wird bestimmt auch ganz schnell alle. Seine Exzellenz hat den Duft übrigens abgesegnet.

Kompost ist da übrigens nicht drin, und die heraufbeschworenen Noten von Erde kann ich nicht entschlüsseln. Gut so. Weiterlesen…

GUERLAIN L’Heure Bleue Parfum – eine Hommage an die Parfumeurskunst

Tatsächlich stand dieser Duft mehrere Jahre auf meiner Wunschliste – was lag näher als den letzten Flakon, den die hervorragende Beraterin Frau Hahne im Düsseldorfer Schnitzler noch hatte, mitzunehmen, ungeachtet des rot blinkenden Kontostandes? Trotz einer anderen Empfehlung (Guerlains Cruel Gardenia) die sicher besser zu mir gepasst hätte. Warum?

Überhaupt, warum will ich nach alter Oma riechen, fragten mich unisono zwei Trägerinnen von DKNY Be Delicious (eine gemeine Schublade, ich weiss!) – warum nur? Stellt Euch vor: eine alte Dose wo mal Vanille drin war, eine pudrige Seife, der harsche Duft von Mottenkugeln, Pelz und Bergamotte, dazu etwas fast benzinartig-öliges, ein Hauch süßliche Hölzer und das alles rauf und runter für Stunden.

Stellt Euch vor: Ein Kunstwerk, ein düsteres und altes Gemälde, dessen Leinwand ein wenig modrig riecht. Es hängt in einem wunderbaren Antiquariat nebst fantastischen, alten, geschnitzten Kästen aus kostbaren Hölzern, und während man an seinem starken Earl Grey nippt und das Bild betrachtet, das um die Jahrhundertwende entstand, entdeckt man in der dunklen und trüben Farbkomposition in der Ecke auf einmal das Licht. Es zieht sich durch das Gemälde und beleuchtet sehr vage die Szenerie, man würde sonst ja auch gar nichts erkennen, und auf einmal entdeckt man die Hoffnung und das Schöne, was dieses Licht, so schwach es auch ist, ausstrahlt. Das Bild wandelt sich und man rückt näher, riecht das Alter der physischen Anwesenheit des Bildes, riecht aber auch das Licht und die Hoffnung.

Wenn L’Heure Bleue auch kein wohlgefälliges, heiteres Wässerchen ist, so ist es nichtsdestotrotz Kunst. Nicht bemüht zu gefallen, sondern bemüht Gefühle wiederzugeben. Ein Duft, an dem ich immer wieder riechen muss, ein Duft der mir sicher keine Komplimente einbringt, sondern verwirrt. Ein Widerspruch, ein Zwei-Teiliges, nicht unangenehm aber gewiss nicht schön, kein Tag und keine Nacht. Nicht traurig, nicht froh, nicht melancholisch, nicht sentimental, hoffnungsvoll aber zaghaft, zart und doch so bindend.

Der nachfüllbare Metallflakon schimmert golden, die Hülle ist aus hochwertigem Samt. Ein Schmuckstück in jeder Hinsicht, ist das das schönste Geschenk das sich ein Duft-Fan machen konnte. Ein Nachfüllung wird schwer erhältlich sein, aber ob ich die jemals brauchen werde? Ein Sprüher hält zwei Tage – ich denke also nicht. Der Preis spielt diesmal eine untergeordnete Rolle und er war mir auch egal.
GUERLAIN hat sich weit von Kunst entfernt die letzten Jahre und muss die Masse erreichen um überleben zu können, behält nichtsdestotrotz solche Klassiker (immer wieder reformuliert) bei. Damit bewahrt es sich die Identität und ich hoffe dass GUERLAIN sich stets an die Wurzeln erinnern wird und diesen Duft behält, in welcher Form auch immer.

YSL Belle d’Opium

YSL Belle d'Opium

Ich mag Opium, ich mag den Nachfolger, und ich muss dem L’Oreal Konzern zugestehen dass sie ganz gut gearbeitet haben. Der Duft ist nix was die ersten zwei Sekunden gut duftet um einen Kaufanreiz auszulösen und dann pffft NIX.

Heißt aber auch, dass der Duft ein wenig Zeit und einige Versuche haben sollte bevor man ihn bewertet.

Angeblich soll da Lilie drin sein – nix da, das ist ein sehr eingängiger und sanfter, sexy Weihrauchduft. Weiblich ohne schwulstig zu sein, warm ohne klebrig und süß zu sein.

Leicht rauchig und mit einem Hauch Cognac, ist Belle d’Opium eine Frau im Smoking, mit einer guten Zigarre zwischen den roten Lippen. Vielleicht ein Hauch Creme Brulée, definitiv ein Stück Kaschmir-Seide Gemisch und eine Remineszenz an den alten Duft Opium. Die aktuelle Kampagne mit der irren Blondine ist leider völlig daneben und unpassend, gerade wenn man bedenkt dass YSL den Tuxedo für die Frau kreiert hat.

Ich würde mir einen winzigen, sexy Flakon davon wünschen, einen blauen Handschmeichler der in einem samtigen Kästchen liegt. Ein Parfüm? Wird es sicher auch geben.

Ein schöner Duft. Er kostet 49 Euro für 30ml.

CREED Aventus neuer Herrenduft

Via Pressemitteilung, kostet 155 Euro. für 75ml. Schicker Flakon…

Kopfnote
Schwarze Johannisbeere, Bergamotte, Apfel, Ananas
Herznote
Jasmin, Patchouli, Birke, Wacholderbeeren
Basisnote
Moschus, Eichenmoss, Ambergris, Vanille