CHANEL SUBLIMAGE L’ESSENCE DE TEINT Serum Foundation – gut, nicht gut genug

Deinfluencing – ja, diese Kategorie habe ich früher ausgelassen, warum das Internet fluten mit Dingen, die nicht geil sind? Aber da wir auf die Psychologie des Marketings reinfallen, egal wie reflektiert wir sind, muss ab und an eine Autorität nein sagen.

Also ich.

NEIN.

Don’t get me wrong: Das Zeug ist super, der Effekt ist wie ein Weichzeichner und man sieht einfach gut aus. ABER. Abgesehen vom Preis, ist das Produkt parfümiert, was nach drei Anwendungen dazu führte, dass ich nicht nur Pickel bekam, sondern auch unschöne Rötungen, was wohl eine anfängliche Rosacea sein kann. Danke, nein danke.

Es gibt viele sehr gute Produkte, man muss aber auch mal die gehypten einer kritischen Bewertung unterziehen. Wer keine empfindliche Haut hat, wird damit klar kommen, wird jedoch sicherlich irgendwann empfindliche Haut bekommen. Denn solche Produkte, zusätzlich mit der unfreundlichen UVA/UVB Strahlung im Alltag, sind nicht wirklich gut für die Haut. Ja, und nachdem ich jüngere Frauen mit Hautkrebs im Gesicht kenne, nehme ich das nicht mehr auf die leichte Schulter.

Zumal es da auch kaum Farben gibt, es ist einfach alles hell bis “büsschen gebräunt”, als ob POC und Schwarze Frauen nicht existierten.

Also: NEIN. Wirklich nicht.

LISA ELDRIDGE Skin Tint T3 mit Swatch

Ich glaube, Lisa Eldridge und ihre Make-up-Linie waren ein Hype vor… hundert Jahren. Ging komplett an mir vorbei. Sie bekam unzählige Auszeichnungen für ein Produkt: Den Skin Tint. Auch ihre Lippenstifte waren in aller Munde (höhö). Hat mich alles überhaupt nicht angesprochen oder interessiert, finde sie okay nett, nicht so nervig wie Charlotte Tilbury, aber eben nicht meine Ästhetik. Was für ein Fehler!

Interessierter wurde ich, als sie einen Lippenstift herausbrachte, der nachfüllbar war und ohne Plastik auskommen sollte. Presserummel war groß, die Make-up-Artists Schrägstrich Influencer*innen wurden eingeladen auf eine Reise mit dem Orient Express (nur ein Übernachtung, don’t worry) und man schlachtete es PR-mäßig richtig aus.
Lisa Eldridge interessiert sich tatsächlich für Make-up – und ersteigerte den Lipenstift von Audrey Hepburn, den sie dann quasi nachbaute. Die Hülse ist toll und die Farbe Audrey wohl ein heller Korallton, schon sehr 50er Jahre mäßig.

Und was braucht ein toller Lippenstift? Einen perfekten Teint!

Mit viel Try&Error habe ich den jetzt, und dazu endlich ein Produkt, das eine Foundation ist, aber nicht im Gesicht spürbar und auch nicht wirklich sichtbar.

Warum eigentlich? Wozu Schminke, die man nicht sieht? Die Antwort darauf ist: Klassismus. Reiche Leute sehen gut aus, arme Leute sehen geschminkt aus.

Anyway, weiter zum Produkt. Sehr flüssig, sehr sparsam, okaye Verpackung (leicht, aber die eierförmige Plastik-Hülse mit dem behämmerten, weil abgerundeten Deckel, sind usabilitywise nicht die Krönung) und ein fantastisches Finish:
Kaum sichtbar, strahlend, es klebt nicht, es riecht nicht, es setzt sich nicht ab.

Und weil ich an dem Tag Bock hatte, habe ich alles drauf geklatscht, was geht – so testet man eine Foundation! Also, mit Toner, Lotion, Gesichtscreme und Lichtschutzfaktor darunter und nach paar Stunden kochen und backen sah das so aus: Weiterlesen…

Wie man seine Foundation perfektioniert

Die schlechte Nachricht vorweg: Kostet Geld.

Make-up Artists schwören bei Foundation auf zwei Dinge, und es ist nicht die Foundation.
Irritierend, ich weiß.

Es ist die perfekt vorbereitete Haut. Also wie gut gepflegt und eingecremt die Haut ist. Regelmäßige sanfte chemische Peelings, ein Bomben-Moisturizer, der die Haut nicht irritiert, und ein Handstand, um die Haut zu durchbluten. Letzteres bitte nicht ganz so ernst nehmen.

Das zweite ist… der teure Pinsel. Nicht dass ich billige Pinsel hätte, aber tatsächlich sind die weichen, dicken Echthaar-Pinsel die besten, um Foundation aufzutragen. Sie sind teuer, sie sind aufwendig sauber zu machen und zu pflegen, aber sie sind das A und O: Gutes Werkzeug eben. Solange die Foundation farblich passt, und mir fallen gleich mehrere Frauen ein die sich arg in der Farbe vertan haben, kann sie auch nur 6 Euro gekostet haben, sie wird sich auf einer glatte Haut mit einem richtig guten Pinsel super auftragen lassen können.

Tatsächlich sind die gerade und dichten Kunsthaar-Pinsel nicht schlecht, und sie bieten vor allem mehrere Möglichkeiten, quasi wie ein Schweizer Messer: Für Foundation, Kontur, Blush. Wer aber richtig gut arbeiten will, braucht verschiedene Werkzeuge. Es ist wie in der Küche, da braucht es auch unterschiedliche Messer, obwohl man eigentlich auch nur mit einem klarkommen kann.

Ich habe zum Thema Pinsel keine Empfehlung, außer dass sie sich auf der Haut sehr weich anfühlen müssen und absolut nicht kratzen dürfen. Totes Eichhörnchen, aus Japan.

Persönlich verwende ich den gnadenlos luxuriösen Cream Foundation Pinsel von Tom Ford, packe einen Hauch Foundation auf dem Handrücken, stippe dann rein und verteile alles im Gesicht herum (mit Technik, ist klaro) und muss sagen: Sieht bombig aus, ich verschwende kein Produkt, und es fühlt sich alles nicht klebrig oder unangenehm an. Der Pinsel kostet allerdings mittlerweile satte 84 Euro. Hilfe!

BOBBI BROWN bringt neues Creme-Blushes aka Pot Rouge

Mehr weiß ich auch nicht – es werden sechs Farben sein und sie werden wohl erst ab Mitte November, wenn überhaupt, verfügbar sein. Derzeit gibt es vier Farben, die permanent ausverkauft sind – vermutlich wird auch die Formulierung überarbeitet.

Ich besitze bereits Pale Pink und finde es großartig. Die Farbe, die Konsistenz, die Menge.
Absolute Kaufempfehlung!

Zum Vergleich:
Fenty Beauty hat zwar ebenfalls ein wirklich gutes Cremerouge, aber die Farben… die reißen mich nicht so vom Hocker.
Chanel wiederum hat mit den Les Beiges Sticks ein komplette anderes Produkt, das transparent und schimmrig ist mit einem hauch von Farbe. Schade eigentlich, die alten Produkte mit ordentlich Farbe mochte ich sehr und habe sie immer noch in Benutzung.

Douglas lokal hat imaginäre Preise und wundert sich über abnehmenden Umsatz

So geschah es, dass ich an einem lieblichen Samstag mit einer Freundin einen Ersatz für ihren Tom Ford Lippenstift suchte. Discontinued, die alte Leier…
Für mich, die sich nicht erinnern kann, vor fünf Minuten die Zähne geputzt zu haben, kein Problem:
Ersatz ward schnell gefunden, die Nummern und Namen hatte ich parat. Gekonnt ist gekonnt!

Im Gegenzug guckte sie mit mir nach einem Ersatz für meinen heißgeliebten YSL Lippenstift in einem Rosenholzton, den es so natürlich ebenfalls nicht mehr gibt. Da ich aber schon wusste, dass diese Textur bei Dior ähnlich und noch besser ist, abhängig vom Farbton natürlich, wurde ich ebenfalls schnell fündig. So richtig begeistert war sie jedoch nicht – “Mensch, wenn jemand einen krassen Lippenstift tragen sollte, dann doch Du!”

Recht hat sie. Wie kann ich den Powerfrau verkaufen aber selber in Mausi-Look gehen?

Also wurde der superkrasse, dunkle Pflaumenton gekauft, den ich schon eine Weile im Auge hatte. Statt der vernünftigen Entscheidung für Rosenholz.
Und da ich tatsächlich diszipliniert immer Nachfüllungen kaufe, fiel der Preis okay aus. Allerdings erschien mir der reguläre Lippenstift mit über 60 Euro sehr teuer, also prüfte ich zuhause nochmal die Preise des Herstellers online. Ihr ahnt es: Ein Chanel Lippenstift.
Bei Douglas vor Ort: 62 oder 63 Euro. Bei Chanel direkt, sozusagen die unverbindliche Preisempfehlung, immer noch satte 55 Euro. Aber – Einen Preisunterschied von fast zehn Euro lediglich für die Verfügbarkeit?! Das finde ich wirklich nicht okay. Beratung und Proben sind ohnehin nicht wirklich vorhanden, zudem Douglas massiv Personal abgebaut hat. Natürlich sind die Fachfrauen dort großartig, aber eben auch hoffnungslos unterbesetzt, was sie in die unschöne Lage bringt, nicht mehr gut beraten zu können und natürlich entsprechend schlecht gelaunte Kundschaft zu haben. Nun, die Douglas Chefin ist weg, Sephora ist auf den Vormarsch, Douglas hat keine stringente Strategie.

Aber über den Preis des Herstellers verkaufen without any benefit ist nicht!!

Wie findet ihr das und vor allem – kauft jemand überhaupt noch dekorative Kosmetik??