Willkommen auf dem ersten Beautyblog weltweit – seit 2005

Seit 2005 die Referenz für einen intellektuellen Zugang zu Beauty & Fashion ❤️
Smart Skills wie Humor, kultureller Kontext und eine reflektierte Haltung ergänzen mein Fachwissen als Publizistin und Personal Stylist & Beauty Coach.
Ich schreibe aus und über meinem Alltag und mein Wissen als Frau ende vierzig, als politische Person, Kulturwissenschaftlerin, und Unternehmerin.

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Hier ist die Lippenstiftkasse:
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HERMÈS Jour d’Hermès Absolu – können Düfte nachreifen?

Im Juli 2014 schrieb ich meine Rezension dazu. heute sind die Hermès Düfte bei dem Kosmetikkomzern PUIG und die Parfümeurin hat gewechselt, die Qualität ist geblieben, der Stil ist allerdings jetzt anders.

Und für alle, deren Duft-Kollektion zu groß ist – es gibt Hoffnung. Bei richtiger Aufbewahrung sind Düfte lange haltbar aufgrund ihrer hohen Alkoholkonzentration, und sie können und Umständen sogar besser werden.

Dieser hier ist tiefer geworden, ansonsten wie bereits beschrieben:

https://www.mybeautyblog.de/hermes-jour-dhermes-absolu-absolut-schoen/

Da momentan alles anders ist – ich komme ja im Herbst meines Lebens an, gell, habe ich einen süßen Zahn entwickelt und das nicht nur aufs Essen bezogen. Auch süße oder holzige Düfte finde ich mittlerweile ganz angenehm, was ich früher verabscheut habe. Nun habe ich Parfüms, die 20 Jahre alt sind und immer noch gut (Serge Lutens!) und da sind zwei, drei süßere Sachen, die ich ertauscht habe, dabei. Momentan benutze ich das Absolu hier sehr gerne und finde es wundervoll herbstlich, golden, aromatisch und gute Laune verbreitend.

Der Honigton nervt mich aber immer noch. Ohne Honig ist es dann einfach Chanel Gabrielle (gut geklaut ist halb gewonnen)

ROUND LAB 1025 Dokdo Lotion – leichte, milde Feuchtigkeit

Koreanische Kosmetik ist sehr verwirrend: Es gibt eine Million Marken und zwei Millionen Empfehlungen. Jeder findet etwas anderes gut und wie so oft sind die Produkte sehr individuell, was Verträglichkeit betrifft.

Viel recherche hilft viel – wenn etwas als Holy Grail ausgerufen wird, checke ich verschiedene Plattformen, checke die Inhaltsstoffe und dann entscheide ich mich für den Kauf. Warum? Ich will einmal Zeit investieren und wissen, dass ich das beste habe; danach brauche ich mich nicht mehr kümmern, sondern einfach nur nachkaufen.

Diese Lotion ist super gut und super unsexy: Eine dicke, milchige Konsistenz, kein Duft, und eine etwas nervige Verpackung, wo ein Pumpspender fehlt. Aber das kostet alles extra, also… einfach ausschütten, und sehr großzügig anwenden, um die Augen herum, aufs Dekolleté, Hals nicht vergessen. Es basiert auf Macadamiaöl, und da ich Macadamianüsse sehr liebe, habe ich zugeschlagen.

Hier sind die Pros: Klebt nicht, brennt nicht, enthält viel Glyzerin und etwas Squalan, und die Fettalkohole wurden sehr sparsam eingesetzt – von denen bekomme ich Pickel.
Weiterer Pro-Punkt: 16 Euro für 200ml – das ist wirklich preiswert.

Kons: Es könnte etwas mehr… mehr Mehr sein?! Es ist für meine mittlerweile trockene Haut nicht ausreichend, was aber okay ist, denn es kommt eh noch was drauf.

Warum ich das Produkt überhaupt gekauft habe? Meine alte Lotion mit Ceramiden ist nicht mehr erhältlich, entweder ist der Hersteller pleite gegangen oder reformuliert und verpackt wieder wild herum.

Fazit: Kann man nix mit falsch machen, sehr gute Veträglichkeit, und ein super Preis.

Ich habe beim bösen A eine Liste mit meinen Produkten auf der Website eingebettet, weil Kapitalimsus: Round Lab 1025 Dokdo Lotion

CHANEL SUBLIMAGE L’ESSENCE DE TEINT Serum Foundation – gut, nicht gut genug

Deinfluencing – ja, diese Kategorie habe ich früher ausgelassen, warum das Internet fluten mit Dingen, die nicht geil sind? Aber da wir auf die Psychologie des Marketings reinfallen, egal wie reflektiert wir sind, muss ab und an eine Autorität nein sagen.

Also ich.

NEIN.

Don’t get me wrong: Das Zeug ist super, der Effekt ist wie ein Weichzeichner und man sieht einfach gut aus. ABER. Abgesehen vom Preis, ist das Produkt parfümiert, was nach drei Anwendungen dazu führte, dass ich nicht nur Pickel bekam, sondern auch unschöne Rötungen, was wohl eine anfängliche Rosacea sein kann. Danke, nein danke.

Es gibt viele sehr gute Produkte, man muss aber auch mal die gehypten einer kritischen Bewertung unterziehen. Wer keine empfindliche Haut hat, wird damit klar kommen, wird jedoch sicherlich irgendwann empfindliche Haut bekommen. Denn solche Produkte, zusätzlich mit der unfreundlichen UVA/UVB Strahlung im Alltag, sind nicht wirklich gut für die Haut. Ja, und nachdem ich jüngere Frauen mit Hautkrebs im Gesicht kenne, nehme ich das nicht mehr auf die leichte Schulter.

Zumal es da auch kaum Farben gibt, es ist einfach alles hell bis “büsschen gebräunt”, als ob POC und Schwarze Frauen nicht existierten.

Also: NEIN. Wirklich nicht.

LISA ELDRIDGE Skin Tint T3 mit Swatch

Ich glaube, Lisa Eldridge und ihre Make-up-Linie waren ein Hype vor… hundert Jahren. Ging komplett an mir vorbei. Sie bekam unzählige Auszeichnungen für ein Produkt: Den Skin Tint. Auch ihre Lippenstifte waren in aller Munde (höhö). Hat mich alles überhaupt nicht angesprochen oder interessiert, finde sie okay nett, nicht so nervig wie Charlotte Tilbury, aber eben nicht meine Ästhetik. Was für ein Fehler!

Interessierter wurde ich, als sie einen Lippenstift herausbrachte, der nachfüllbar war und ohne Plastik auskommen sollte. Presserummel war groß, die Make-up-Artists Schrägstrich Influencer*innen wurden eingeladen auf eine Reise mit dem Orient Express (nur ein Übernachtung, don’t worry) und man schlachtete es PR-mäßig richtig aus.
Lisa Eldridge interessiert sich tatsächlich für Make-up – und ersteigerte den Lipenstift von Audrey Hepburn, den sie dann quasi nachbaute. Die Hülse ist toll und die Farbe Audrey wohl ein heller Korallton, schon sehr 50er Jahre mäßig.

Und was braucht ein toller Lippenstift? Einen perfekten Teint!

Mit viel Try&Error habe ich den jetzt, und dazu endlich ein Produkt, das eine Foundation ist, aber nicht im Gesicht spürbar und auch nicht wirklich sichtbar.

Warum eigentlich? Wozu Schminke, die man nicht sieht? Die Antwort darauf ist: Klassismus. Reiche Leute sehen gut aus, arme Leute sehen geschminkt aus.

Anyway, weiter zum Produkt. Sehr flüssig, sehr sparsam, okaye Verpackung (leicht, aber die eierförmige Plastik-Hülse mit dem behämmerten, weil abgerundeten Deckel, sind usabilitywise nicht die Krönung) und ein fantastisches Finish:
Kaum sichtbar, strahlend, es klebt nicht, es riecht nicht, es setzt sich nicht ab.

Und weil ich an dem Tag Bock hatte, habe ich alles drauf geklatscht, was geht – so testet man eine Foundation! Also, mit Toner, Lotion, Gesichtscreme und Lichtschutzfaktor darunter und nach paar Stunden kochen und backen sah das so aus: Weiterlesen…

SWEED BEAUTY Cloud Mascara Review

Das ist so eine Marke, die komplett an mir vorbeigegangen ist. Passenderweise wird sie derzeit bei Douglas entweder ausgelistet oder ist grundsätzlich reduziert, weshalb ich sehr spontan Mascara nachkaufte – meine musste weg, nachdem ich eine Bindehautentzündung hatte.

Ich stehe eher nicht so auf bunte Verpackungen, aber hier musste ich ein bisschen lächeln – ist süß! Türkis, mit kleinen Wölkchen, ein Farbtupfer in meiner Sammlung.

Vegan und Made in Deutschland, das finde ich auch gut, wenn auch die Inhaltsstoffe mit viel Alkohol nicht ganz so gut punkten. Und dass die Mascara zum Verlängern der Wimpern ist und kein Volumen verspricht, nun, das hatte ich wohl auch übersehen.

Die feine feste Plastikbürste ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber dafür ist man nach drei Tagen Übung mit sehr langen und sehr schwarzen Wimpern gesegnet, die ihren Schwung bewahren ohne zu schmieren. Der Effekt ist tatsächlich richtig toll, glänzend und sehr sehr schwarz – das ist zwar anders, aber auch um Meilen besser als meine bisherigen Faves von Chanel und Dior.

Nun ist es so, dass man für 4 Euro richtig gute Mascara kaufen kann. Hier reden wir von Feinheiten: Die vernünftige Pigmentierung, sie lässt sich gut entfernen, und das Produkt lässt sich sehr sauber und sparsam entnehmen, was bedeutet dass diese Mascara sehr, sehr lange halten wird, da sie 12ml enthält (Chanel hat 6ml LOL, Dior immerhin 10ml).

Weil ich gerade wieder extrem Bock auf Beauty habe, aber auch extrem anspruchsvoll dran gehe, habe ich geschaut ob die Bürste tatsächlich bis nach ganz unten im Behälter ankommt und damit auch die komplette Sauce auftunken wird. Yes, m’am.
Warum? Ich sehe momentan überall Concealer mit Applikator, wo etwas 20% der Flüssigkeit nicht entnommen werden können. Das ist eine riesige Sauerei, man schmeißt so viel Proukt, weg, dabei sind die Verpackungen auch eine Sauerei, und vom Geld wollen wir gar nicht erst reden. Außerdem tunkt man das Stäbchen mit der Sauce aus dem Gesicht immer wieder zurück in den Behälter, da muss man ordentlich konservieren, nicht so geil für die dünne und empfindliche haut um die Augen herum. Eine Plastiktube mit feiner Spitze ist vielleicht nicht so sexy, aber das einzig sinnvolle bei solchen Produkten.

Anyway, für knapp 20 Euro schlägt sie mit der doppelten Menge an Mascara alle Konkuren*innen in der Highend-Abteilung, was auch passabel auf der Ökobilanz aussieht, denn man nutzt das Produkt wesentlich länger, und hat somit weniger Impact wegen er Verpackung.

Ja, ich weiß, dafür sind andere mit dem Privatjet unterwegs oder haben eine Kreuzfahrt gebucht… aber es zählen nun mal auch die kleinen Dinge.

Mein Fazit: Sehr empfehlenswert, aber kein Volumen.