Affektkontrolle oder warum billige Dinge shoppen nicht glücklich macht

In der Personal Styling Branche gibt es zwei goldene Regeln: “Cost per wear” und “3 items rule”.

Cost per wear erfasst den Preis im Verhältnis zur Nutzungsfrequenz und -länge.
3 items rule besagt, dass jede neue Sache zu mindestens drei alten Sachen passen sollte.

So gelingt Affektkontrolle beim Shoppen!

Warum ist das notwendig und warum sparen Personal Sytlists am Ende genau deswegen ihren Kund*innen Geld? Das klingt nach schamloser Eigenwerbung und das ist es auch, aber ich will mal erklären wie Shopping und die Konsumfallen so funktionieren. Nüchtern und wissenschaftlich, denn Konsum ist sehr stark auf Emotionen ausgerichtet und da muss einfach ein bisschen Rationalität rein. Weiterlesen…

Wie ist eigentlich mein persönlicher Style?

Das ist eine gute und berechtigte Frage. Zwischen dem was ich mag, was ich trage, und was ich anderen empfehle, liegen Welten!

Es klingt komisch, aber meinen Spaß und Freude an Mode lebe ich nicht an mir selbst aus. Ich bin für mich eher pragmatisch. Mein eigener Stil hat ein paar grundsätzliche Leitlinien, die ich als Wert für Kund*innen lebe, und die klingen sehr trivial:

Es muss bequem sein.
Es muss lange halten.
Es muss das Geld wert sein – wie oft trage ich es, wie lange wird es passen, wie lange wird es vom Material her halten?
Es muss sehr gut bis perfekt sitzen.

Es ist nicht trivial, denn so reduziert sich die Menge an Dingen, die in Frage kommen, sehr drastisch!

Damit ausgerüstet, habe ich meine Farbpalette aus praktischen Gründen und weil ich es “fühle” auf Schwarz reduziert. Online-Shop auf, Filter an, Farbe, Größe, fertig.
Finde ich ein passendes T-Shirt, teste ich es aus: Schwitze ich drin? Wie ist es nach dem Waschen und überlebt es den Trockner, den ich als Allergikerin durchaus brauche? Dann kaufe ich einfach mehrere davon und fertig.
Ja, ich habe immer das gleiche, aber nicht das selbe Kleidungsstück an, ich wasche auch, wobei viele Dinge wie Kaschmir nur einmal im Jahr in die Wäsche kommen, sonst nur ausgelüftet und gebürstet werden.

Um das Ganze etwas auszubalancieren, habe ich schöne Accessoires, die auch bunt sein dürfen, wie meine ewige Liebe zu Seidentüchern und Kaschmirschals, die ich das ganze Jahr über trage und auch Geld drin versenke.

Schuhe müssen bequem und cool sein. Und natürlich mag ich nicht, was alle haben, aber am Ende trage ich auch nur, was alle haben. Rahmengenähte Schuhe, auch im Sommer. Keine Sneakers mit Plastik innen, außer es sind Laufschuhe.

Mein Traum wäre es, aus sehr guten Materialien sehr schlichte Dinge auf den Leib geschneidert zu bekommen. Hosen, Schuhe, Jacken, sogar T-Shirts.

Kund*innen rate ich zu Farbe und zu mehr Mut und mehr Sichtbarkeit – denn das brauchen wir im Land von Jack Wolfskin. Und auch eine gewisse Befreiung von dem Spruch: Wer schön sein will, muss leiden. Das stimmt einfach nicht. Das ist lediglich Indoktrination.

Und warum fühle ich Schwarz so? Es ist Klarheit und Power, mit welcher ich meine Kreativität und Empathie ergänze, und wodurch ich mich ausbalanciere. Gelingt wunderbar. Die psychologische Komponente der vermeintlich trivialen Beschäftigung mit dem Äußeren ist immer wieder unterschätzt.
Außerdem ist es unfassbar praktisch und schnell! Alles passt zusammen, man hat nur eine Wäsche, und Flecken sieht man nicht-die ersparten Styling-Kalorien hebe ich mir für andere auf 😎

Und wer nun sagt: Ich gebe Dir Geld, mach mir wieder Freude in den Spiegel und in den Kleiderschrank zu schauen, guckt hier und schreibt mich an:

https://www.mybeautyblog.de/personal-styling/

Mode und Philosophie

Insofern ist die Mode, weil sie eben nur, dem Rechte vergleichbar, das Äußerliche des Lebens ergreift, nur diejenigen Seiten, die der Gesellschaft zugewandt sind – eine Sozialform von bewunderungswürdiger Zweckmäßigkeit. Sie gibt dem Menschen ein Schema, durch das er seine Bindung an das Allgemeine, seinen Gehorsam gegen die Normen, die ihm von seiner Zeit, seinem Stande, seinem engeren Kreise kommen, aufs unzweideutigste dokumentieren kann, und mit dem er es sich so erkauft, die Freiheit, die das Leben überhaupt gewährt, mehr und mehr auf seine Innerlichkeiten und Wesentlichkeiten rückwärts konzentrieren zu dürfen.

Georg Simmel: Philosophie der Mode. Berlin 1905.

Level Up – Weiterentwicklung ist ein Prozess nach vorne

Die Überschrift klingt eigentlich total einleuchtend, oder?
Der Mensch trifft aufgrund vergangener Erfahrungen Entscheidungen für die Zukunft. Rückschlüsse für Beschlüsse.

Schön wär’s!

Ich nehme mich da nicht aus, und fairerweise sollte ich dann auch hier von mir erzählen, als exemplarisches Beispiel. Mein altes Ich war immer “irgendwie”, wenn ich ehrlich bin. Ja, man hat mir Intellekt und Stil zugesprochen, aber ich wusste gar nicht, wer ich bin, weil ich durchs Leben raste, und das ist ganz normal. Sämtliche tiefer gehende Einschnitte im Leben trug ich auch nach außen, stilistisch insbesondere, und nur mein guter Geschmack (wenn auch unsicherer Geschmack) rettete mich davor, wie eine teure Version einer Altkleider-Sammlung herumzulaufen, sprich zusammengewürfelt und unpassend. Weiterlesen…

Mit wenig Aufwand viel Wirkung erzielen – so geht’s

Aufrecht gehen, stehen, sitzen.

Ja, das ist wenig, aber ich sehe den ganzen Tag schiefe Menschen und bin selbst eine schiefe Person gewesen. Die richtige Körperhaltung und Attitüde sind das billigste und wirksamste Instrument der Welt!

Color blocking.

Dafür braucht man drei nicht gemusterte Farben im Outfit – zum Beispiel rosa Oberteil, grüne Hose und kürbisgelber Schal (für Sommertypen). Schwarz-Weiß ist kein Color Blocking! Ich liebe es, aber wenn es nicht einen krassen Schnitt hat, bleibt es ein Kellner-Outfit. Lippenstift kann als Bestandteil des Outfits das dritte Element sein.

Accessoires.

Einen krassen Schal. Krasse Schuhe (keine Turnschuhe!!) Ein Statement-Ring. Eine bunte Mütze. Eine schräge Tasche oder sogar ein Stoffbeutel mit einem Spruch.

“Unpassende” Kleidung

Klingt schräg, sieht man aber immer mehr und öfter, weshalb ich es gerne vergesse: Kontrastierende Designs. Fließende Kleider mit Boots. Elegante Jacketts mit Jeans und Shirt. Kapuzenpulli zum Anzug mit Krawatte.

Ich mache gerne Color Blocking im Winter, weil es da schon grau(sam) genug ist und im Sommer setze ich auf Schwarz mit Akzenten. Dafür muss man nix shoppen und es ist ein No-Brainer.