Konjunkturkrise, Rezession und andere Katastrophen

Wie ich bereits berichtete, war ich jüngst feldforschenderweise in der weiten Welt der Luxusartikel unterwegs.

Wie läuft es normalerweise in Läden, die im gehobenen Segment sind (vor allem preislich…)?

Wenn Ihr zu den Leuten zählt, die nicht sichtbar einen vierstelligen Betrag am Leibe habt und dazu ebendiese Accessoires (PRADA-Handtasche, Pelz oder wenigstens eine CARTIER- oder ROLEX-Uhr) wird man in der Regel wie Luft behandelt oder misstrauisch beäugt und verkniffen angesprochen: Darf ich Ihnen helfen? (im Unterton schwingt dabei der Satz: Come in and find out “Komm rein und finde wieder raus” 😉 *)
Wenn ich shoppen gehe, sehe ich meist schrecklich aus – ich will dann aber frustkaufen und bin bereit die Kreditkarte rauchen zu lassen.
Problem: Wenn ich schrecklich aussehe, dann… sehe ich schreklich aus.
Statt zu erkennen dass frau jetzt ein grosses teures Trostpflaster braucht, wird man wie Luft behandelt und verschwindet meist noch frustrierter aus dem Laden. Ein geschäftsschädigendes Verhalten, doch bislang leider an der Tagesordnung, denn Umsatz wurde immer noch reichlich gemacht.

Und jetzt?

Die Läden sind leer…
Die Kunden, die in vierstelliger Höhe ihre Tagesbummel gemacht haben, bleiben in ihrem Feriendomizil und fürchten um ihre Pfründe.
Die Kunden, die sich bislang ihren gemässigten Luxusbedarf mit Lippenstiften und Parfüm gedeckt haben, sind komplett weg – und siehe da, das war die Mehrzahl!
Die Leute die nicht nach “reich” aussehen, geben nun mal am meisten Geld in einer Parfümerie aus. Keine 500 Euro auf einmal, aber ab und an soviel in ein Monat oder zwei.

Das wir also in krisengeschüttelten Zeiten leben zeigt sich daran, dass ich zum erstenmal von einem Haufen freundlicher Verkäuferinnen umringt war, die regelrecht um meinen Kauf buhlten. Sie hatten aber auch sonst nix zu tun, ehrlich gesagt… Seltener Anblick!
Noch ein Pröbchen und noch ein Sprüherchen, dazu ein ehrlich verständnisvolles Nicken als ich sagte, ich sei nicht bereit 240 Euro für ein Parfüm auszugeben.

Ja, wir Frauen wissen wie es um die Wirtschaft bestellt ist – wir zahlen 33 Euro statt 28 Euro für den YSL Touche Éclat, wir zahlen neuerdings 29 Euro für eine Wimperntusche und ein Lippenstift kostet auch locker über 26 Euro, wobei 25 Euro vor nicht allzu langer Zeit für das ultimative Luxusteilchen gefordert wurde.
Uns trifft es wirklich hart – Wimperntusche ist der Frau täglich Brot, und ohne Parfüm könnte Frau doch auch ohne Schuhe rausgehen… und das meine ich nicht ironisch.

Aber jetzt will ich es wissen – ich habe meine Schmerzgrenze sehr weit unten mittlerweile bei Kosmetik, aber bei Parfüms kenne ich wenig Schmerz: 100 Euro bin ich bereit für einen tollen Duft auszugeben. Nicht jeden Monat 🙂 und es muss etwas besonders schönes sein. Udn Ihr?
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* Come in and find out war eine ganze Zeit der Slogan des türkisen Riesen DOUGLAS. Kein besonders erfolgreicher Spruch, denn Studien zu englischsprachigen Slogans zeigten, dass der Kunde meist folgendes drunter verstand: Komm rein und finde wieder raus!
Der Übersetzungsfehler ist somit nicht auf mein Mist gewachsen, aber in diesem Zusammnehang doch sehr passend.

Sonntagsumfrage

Diese Umfrage kommt auf Wunsch von Dotti, dessen kritischen Beiträge Ihr hier kennt und sonst unter animalethics.de bloggt.

Sie möchte gerne wissen ob wir bei *pfui*-bay Parfum kaufen, sind die Preisunterschiede zum Teil eklatant. Wie sind Eure Erfahrungen?

Ich habe bislang gerade mal ein Parfüm gekauft – und nicht unbedingt ein echtes Schnäppcken mit knapp 50 Euro. In Deustchland kostet der Duft aber 90 Euro – er kam aus England über einen Händler der ausschliesslich Parfüms verkaufte und nur gute Bewertungen hatte. Aber eben nicht wirklich billig – der Umrechnungskurs stand aber gerade günstig. Dem Flakon fehlte die Originalverpackung und die typische Verschlussdekoration – sonst war es 100% das Originalprodukt. Ein Stück in vier Jahren ist allerdings nicht repräsentativ.

Daher die Frage ans grössere Publikum 🙂
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Greenwashing oder Konsum als Identität

Utopia.de:

Deutschlands größte Nachhaltigkeits-Community startete am 8.
November 2007 unter dem Motto “Kauf Dir eine bessere Welt” als erste
unabhängige Konsumenten-Plattform für strategischen Konsum und
nachhaltigen Lebensstil.

geht jetzt ins Bett mit HENKEL, dem Chemiekonzern. So läuft heute Greenwashing

Kann man den ausschliesslich durch Konsum etwas bewegen? Kann sich ein Unternehmen, das hauptsächlich umweltschädigende Produkte herstellt, sich wandeln?

Das Ganze wird als “strategische Kooperation” betitelt – ungefähr so als ob der Vatikan nun mit einem Kondomhersteller zusammenarbeitet. Glaubwürdig in erster Linie.
Aber ich bin ja ein echter Skeptiker – andere Meinungen sind gerne willkommen!

Offenes Model-Casting in Düsseldorf

Model ist immer noch ein Traumjob für viele – und ein knochenhartes Geschäft.
Wer seine Chancen gut einschätzt oder es vielleicht mal ganz knallhart gesagt braucht: Du eignest Dich nicht! kann sich mal in Düsseldorf vorstellen.
Mich würden sie ja gar nicht reinlassen, denn mit 164cm unterschreite ich selbst mit Highheels die Mindestgrösse. Seufz.

Bei STYLERANKING könnt ihr aber genaueres nachlesen:
http://blog.styleranking.de/?p=3974