Das erste mal: Maske für Ballerinas

Einmal mit Profis arbeiten! Für mich war es jedenfalls eine große Freude, statt dem 1:1 mit erwachsenen Frauen das Make-up 1:150 zu machen. Natürlich haben nicht alle knapp 150 Ballerinas ein komplettes Make-up benötigt, es waren eher die letzten Handgriffe, ein Bühnen-Make-up für die Kinder, ein Eyeliner hier und massig Fixierspray da.
Die Ballerinas zwischen 5 und 45 waren sensationell! Sehr professionell, sehr ernsthaft, und natürlich sehr niedlich. Ich habe zum Teil auf den Knien schminken müssen, weildie so klein waren – das sagt alles…

Die Zeit war in der Regel recht knapp und so kam ich mit wenigen, aber effektiven Prdodukten und Pinselstrichen klar. Zum Einsatz kamen ordentlich Blush und ordentlich Lippenfarbe. Cremeprodukte sind für die Bühne am haltbarsten, mit einer dicken Schicht losen Puders gegen die unerbittliche Hitze der Scheinwerfer.
Dr. Hauschkas Seidenpuder kam jedenfalls gut an, und mit der richtigen Auftragetechnik war es ein richtiger Performancetest für das Produkt, der glorios bestanden wurde.
Ich habe natürlich jeden Handgriff erklärt, immer ein Kompliment gemacht und auch die Schminkunwillligen bestärkt, statt übergriffig zu werden – sehe ich leider zu oft gerade gegenüber Mädchen. Kinder verdienen Respekt!!

Gelernt habe ich, dass ich unter hohem Zeitdruck und viel Improvisation hervorragend performe, dass Make-up und Kleidung absolut nicht trivial sind und dass ich genau das Richtige tue.
Einen Bullshitjob mit unsinnigen Reports, verschleiernden Statistiken oder inhaltslosen Präsentationen sehe ich jedenfalls nicht mehr in meiner Zukunft!

Ein kurzes Video habe ich am nächsten Tag auch noch gemacht:

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Häufige Make-up und Stilsünden – bitte nicht!

Ich möchte eigentlich niemaden shamen, beobachte jedoch, dass mensch sich schon Mühe geben will und entweder an Betriebsblindheit scheitert oder aber an mangelnder Sachkentniss (man kann beides easy beheben!).
Einige Dinge sind ästhetischer Natur, da kann man niemanden verpflichten, aber manches ist tatsächlich ungesund für die Person, und da sollte mensch sich kümmern.
Fangen wir also mit den 2 tatsächlichen No-Gos an:

– Knallrote Gesichter, Glatzen und Schultern. Da schrillen sofort die Alarmglocken, denn jeder Sonnenbrand erhöht die Chance auf Hautkrebs, welche die häufigste Krebsart weltweit ist. Die Männer, die eincremen unmännlich finden, nun ja, es gibt aber noch reichlich Schönheitsmythen, die eine gebräunte Haut als gesund und attraktiv verkaufen. Wenn es sich dabei aber nicht um eine Tönung, sondern um sagenhaft trockene und zerstörte Haut handelt: Nein.

– Der schlechtsitzende BH. Große Brüste brauchen eine gute, feste Stütze, denn das Gewebe ist empfindlich und reißt. Quetschende BHs wiederum sind tödlich unbequem. Es ist unheimlich schwer und auch sehr teuer was passendes zu finden, ich weiß, aber es ist wichtig für Nacken, Rücken und fürs Brustgewebe. Bevor mir die Schwestern beim Laufen ins Gesicht schlagen, kaufe ich doch lieber zwei!!,d ie sitzen. mehr braucht man nämlich nicht. Einen anziehen, einen lüften, ab und an Handwäsche, und fertig. Gerechent auf die Tragezeit relativiert es sich, wenn das Teil dreistellig kostet. Die 12 BHs in der Schublade, die zwischen 15-40 Euro gekostet haben, waren nicht günstiger-hier nochmal den Begriff cost per wear berücksichtigen.

Aber kommen wir zu meinem absoluten Favoriten!! Auch hier sind es zwei, ich glaube das muss ich in einem Extra Beitrag erörtern..:

– Die ultraschwarz umrandeten Augen ohne ein Fitzelchen sonstiges Make-up oder Farbe, besonders beliebt bei blonden!! und hellhäutigen Frauen.

– Foundation. Nur Foundation, gerne in der falschen Farbe, zu rosig und zu dunkel ist der Standardfehler – das Gesicht wirkt kränklich und konturlos. Auch besonders beliebt bei blonden Frauen.

Was Bekleidung anbetrifft, ist es so eine Sache: Das äußere Erscheinungsbild mag einigen tatsächlich einfach egal sein. Und das ist okay so. Einigen anderen wird das ganze vermiest, in dem man über sie sehr harsch urteilt, weshalb man dann keine Freude mehr daran entwickelt. Denn Kapitalismus/Patriarchat urteilt nicht über die Kleidung, sondern stets über die Person, und das ist tödlich. Menschen sind, Körper sind, das Erscheinungsbild hingegen kann so oder so sein. Das möchte ich persönlich den Leuten wieder Nahe bringen, denn es ist eine Freude, sich durch das Äußere auszudrücken.
Trotzdem gibt es auch da zwei Kardinalsünden (und nein, ich kann mich von denen auch nicht frei sprechen, ich tappe da immer noch regelmäßig rein!):

– Menschen, die “kaschieren” wollen. Zu lange und zu weite Dinge, die Farben bloß unauffällig. Das geht in allen Preisklassen übrigens. Das Shirt bis zum Knie wird den Bauch nicht kaschieren, dafür deinen geilen Arsch verstecken. Die Oberteile, deren Ausschnitt ausleiert, weil man viel zu dünne/weiche Stoffe kauft, sind auch eine Ersparnis an der falschen Stelle. Man kann mit einigen Oberteilen auch gut ausgestattet sein, statt unzählige Fast Fashion Dinge im Schrank zu horten.

– Unpassende Kleidung und unpassende Schuhe – weite Hemden, wenn Slim Fit angesagt ist. Die viel zu kleinen Schuhe, das sehe ich ständig, oder Schuhe und jede Menge Pflaster. Die Hosen, die man doch in einem anderen Schnitt hätte kaufen müssen. Zu lange Ärmel an Anzügen.

Und was auch leider in allen Preisklassen der Fall ist: Unfarben. Oliv ist keine Farbe. Braun ist keine Farbe. Wer sich tarnen will, geht bitte zur Bundeswehr. Schwarz ist nicht für alle gut, außer als Ausdruck einer Lebenseinstellung, Künstler*innen und Dienstleister*innen werden ebenfalls entschuldigt. Besonders im Winter scheint es eine Welle von Unfarben aus den Kleiderschränken auf die Straße zu schaffen in Deutschland – als ob das Wetter nicht eh schon so wäre… bitte nicht.

Mehr Farbe wagen, mehr Freude wagen, und unbedingt die schlimmste aller Stilsünden vermeiden: Sich selbst nicht gut finden. Ja, das braucht Therapie UND einen geilen Lippenstift, aber es ist möglich!

EDIT: Eine Sache ist mir noch eingefallen: Krampfhaft modisch/jugendlich – das fällt bei mir auch unter “sich nicht selbst gut finden”. Man kann absolut *in fashion* sein und seiner Persönlichkeit angemessen gekleidet, dafür braucht man aber auch eine Persönlichkeit, gel. Wer Geld, Labels und Konsumvorgaben der Industrie als einziges Kriterium für seinen Stil hat, hat nun mal leider keinen eigenen Stil. Schade, wenn das Individuum verloren geht.


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Hier ist die Lippenstiftkasse:
P A Y P A L ❤️ M E

Das erste Mal: Mutter allein’ zuhaus’! – Edited

EDIT Mai 2023:

Nun habe ich mir vorgenommen, alte Beiträge zu nehmen und ein Update dazu zu schreiben. Zufällige Auswahl. Ein Blog ist ja nicht unbedingt ein Tagebuch, obwohl es draus entstanden ist, sondern etwas was sich primär dadurch von reinem Publizistentum unterscheidet, dass man es kommentieren kann. Sonst kann man einfach eine Zeitung rausbringen… und wenn heute Zeitungen Kommentare zulassen, nur aus dem rein technischen Grund, dass dadurch die Reichweite erhöht wird. Ist hier nicht anders, allerdings habe ich tatsächlich Interesse am Austausch mit anderen, wenn diese auch zunehmend auf anderen Plattformen geschieht: Twitter und Instagram, wo mich die meisten Kommentare zum Blog mittlerweile per DM erreichen, ist halt schneller.

Ganze acht Jahre ist der Beitrag jetzt her – and little did I know! Weiterlesen…