Ein Kommentar über die Beauty-Blogosphäre, Geld, Berühmtheit und andere Lügen

Wer bloggt? Überwiegend junge Frauen, die in der Ausbildung sind und entsprechend Zeit haben. Und was ist der kleinste gemeinsame Nenner? Beauty & Fashion. Also lauter Konsumprodukte.
Sind wir ehrlich – bloggen verschlingt nicht nur jede Menge Zeit, sondern auch einen Haufen Geld. Bei mir im Jahr vierstellig. Natürlich verdiene ich damit woanders wieder Geld.
Bloggen ist also was für Studis oder für reiche Kids, die ihre Prada-Täschchen vorführen. Das ist nicht böse gemeint, ich liebe sämtliche Handtaschen-Blogs und/oder Bilder! Ich blogge auch, weil ich es mir leisten kann bzw. es mir leiste. Dabei ist es ein absolutes Verlustgeschäft. Aber ich liebe die Interaktion mit den Lesern, also blogge ich weiter und plündere weiter mein Konto 🙂
Berühmt? Dass ich nicht lache… immerhin erfüllt es mich mit Stolz dass nun selbst die ZDF einen Blog hat, auch wenn die Moderatorin das nicht richtig aussprechen konnte (Gundula Gause, das üben Sie aber noch!!).

Ich beobachte also die Trillionen, ja Trilliarden Beautyblogs in der Blogosphäre. Yeah. Manche haben YouTube-Channels, wo sie Tutorials anbieten. Praktisch ein Fernkurs. Kostenlos für den Zuschauer, ergiebig für die, die zu einer gewissen Größe gelangen, durch die Werbeeinnahmen. Wirklich geschäftstüchtige Jungs und Mädels verwerten den Inhalt noch in einem Blog. Das muss man meist auch, denn die investierte Zeit und die Kosten sind nicht mal eben hereinzuholen. Ist so eine Kombi-Plattform erstmals aufgebaut, kann sie allerdings einen Tausender am Tag einfahren. Theoretisch, denn das hängt von einem Profi ab, der das gut vermarktet.
Ist es denn den Mädels zu verdenken, dass wenn sie es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht haben, nun auch die Früchte ihrer Arbeit ernten wollen? So kooperiert man mit einem Medienunternehmen, der das vermarktet. Das eigentliche Ziele ist es häufig, von einem Medien-Multi aufgekauft zu werden. Stell Euch vor, da kommt BURDA auf Euch zu und bietet Euch 100.00 Euro an und Ihr dürft sogar für einen netten Gehalt weiterschreiben? Und erst die Möglichkeiten, die sich durch so ein Konzern eröffnen…
Man kommt überall hin und kriegt alles. ALLES. Und das für lau. DAS ist der grosse Jackpot.
Berühmt wird man dabei meist auch.
Das haben in Deutschland bislang drei Leute geschafft. Sascha Lobo und die Les Mads Mädels. Diese werden auch von nicht-Internet-affinen Leuten erkannt. Aus den klassischen Medien eben. Der Lobo weil er hässlich ist ;-), Les Mads weil sie durch BURDA platziert wurden.
Nun versuchen auch andere den Anschluss zu bekommen. Sie hoffen auf Geld, manche sicher noch mehr als auf Berühmtheit!, und auf

“…viele blöde Teenager-Tussis, die da rumklicken…”

und die – ja, was ist mit denen? wenn man sich um ebendiese nicht kümmert – in zwei Jahren haben sie ein anderes Hobby, einen anderen Idol, ein anderes Leben. Aber heute zählt es nur, dass sie klicken. Dass sie fragen, sich aufregen, tratschen – Hauptsache: Content produzieren.
Dass die Beauty-Blogosphäre sich an den Peaks, also bei den bekannteren Anbietern, sich professionalisiert hat ist nicht zu verurteilen. Kommerzialisierung ebenfalls nicht. Begrüssenswert wäre es aber, wenn das Publikum das wüsste und versteht. Denn das tun die nicht. Medienkompetenz muss auch von den Medien erzeugt werden.

…aber den Leser alleine lassen, ohne einen verschissen Kommentar zu erwidern? Mädels, seid doch nicht so blöd.

13 Gedanken zu „Ein Kommentar über die Beauty-Blogosphäre, Geld, Berühmtheit und andere Lügen

  1. ich denke da un Louise Ebel von misspandora.fr, die durch ihren blog mode für forever 21 entwirft, deren gesicht ein zara-t-shirt-ziert und die für comptoir des cotonniers modelt… hach. einige haben’s eben drauf und haben die aufmerksamkeit und den ruhm verdient. dann hören sie leider auch auf, auf kommentare zu antworten.

  2. @Husha. Ich als Leserin darf anmerken, dass dieser Blog nicht der richtige Ort für Fäkalsprache ist. Wir diskutieren in respektvollem Umgangston.

  3. gut geschrieben, und ja es gibt wirklich sehr viele beauty-blogs die von studis betrieben werden. aber unserer nicht 😉 und bloggen braucht sehr viel zeit, geduld und geld. und reich werden wir damit wohl nicht. aber so lange es uns und den lesern spass macht, bloggen auch wir von mygloss.ch munter weiter. ein prosit auf die beauty-blogs der nicht (mehr) studis!

    1. Marvin: Es ist nicht der Webspace o. ä. aber für die Produkte gibt man viel Geld aus ich bekomme zwar ein paar Pressemuster mittlerweile aber das Gros muss ich selbst finanzieren aber es ist ein kleines Opfer 🙂 na ja ich muss ja nicht aber um erfolgreich zu sein muss ich es dann doch.

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