Kompetent riechen

Ich hatte heute einen sehr wichtigen Termin und womit ich den halben Abend davor zugebracht habe war darüber zu sinnieren welchen Duft ich denn benutzen soll 🙂

Wie schafft man es ausserhalb der deutlichen Signale, die Kleidung aussendet Kompetenz zu vermitteln? Ich dachte automatisch an Düfte, nach dem ich gelesen hatte dass es Düfte gibt, die in grossen Shopping-Malls zum Kaufen anregen sollen.
Kann ich dann auch kompetent riechen?
Was sind die Signale die wir unbewusst wahrnehmen – das nette Lächeln, der kräftige Händedruck, eine angenehme Stimme und absolut die gleichen Schuhe die man sich neulich auch kaufen wollte… und warum dann nicht auch der Duft?

Die risikofreie Alternative ist nichts zu benutzen und ohnehin: nicht zu viel benutzen!

Aber da es so schöne Düfte gibt, die definitiv auch die eigene Laune auf dem richtigen Level bringen – warum nicht damit arbeiten?

Und wie riecht nun “Kompetenz”? 🙂

Tja, wenn ich das wüsste 😉 ich habe trotz jeglicher Vernunft einen sehr weiblichen und auch extravaganten Duft aufgelegt, denn ich habe dafür schon viele Komplimente bekommen. Aber davon eben nur so viel dass es in einem persönlichen Gespräch wahrnehmbar wäre – und keine Duftwolke die den Eindruck eines Massenvernichtungsmittels hinterlässt.
Ansonsten bin ich davon überzeugt dass edle Klassiker mit Wiedererkennungswert wie Chanel No.05 oder Chanel Egoiste gute Karten haben, oder aber auch herbe und frische Düfte die Dynamik und Eleganz ausstrahlen, wie Hiris von Hermés.

Ob die Kompetenz ausgereicht hat? Ganz klar. Den restlichen halben Abend habe ich mich schliesslich auch auf den Termin vorbereitet 🙂

LANCASTER 365 Cellular Elixir Serum

Lancasters Testimonial ist Kim Basinger, die zuletzt für MIU MIU geworben hat und noch ein gefühlter Jahrzehnt davor in einem Film eine Edelprostituierte gab und einfach nur anbetungswürdig war.

Zu diesem Serum:
Ich: – Haben sie denn noch einen Tester in Richtung Anti-Age für meine Mutter? Sie steht auf CHANEL und SHISEIDO…
Verkäuferin: – Ja, hier habe ich eine Augencreme und de Creme dazu, und hier… (zieht eine weitere Schublade auf und schaut mich todesernst an) dieses Serum für Sie.
Ich: – Ähhh, für mich? Jetzt schon?
Verkäuferin: – DIESES Serum wirkt ganz tief in der Haut, auf die Hautzellen. Ist was ganz neues, probieren Sie es aus, unter Ihrer Tagespflege…

DIESES Serum habe ich also – 365 Cellular Elixir, für tägliche Anwendung. Es unterstützt die DNA Reparatur der Haut (so so…) und schützt vor schädigenden Umwelteinflüssen.
Hm.
Das Serum duftet leicht und zieht sehr schnell ein, ohne klebrig zu sein oder zu krümeln. Es strafft.
Es tut was alle Seren tun, nämlich Feuchtigkeit spenden, die mit einer zusätzlichen Creme auf die Haut erhalten werden muss.

Mit 59 Euro für 30 ml gehört es zu den günstigeren Anti-Age Produkten, und so fällt die Überzeugungsarbeit auf den Beipackzettel recht klein aus. DNA, Schutz, hm… Alles schon gehört, aber gut geklaut ist halb gewonnen, denn momentan haben ALLE Kosmetikfirmen irgendwelche Zellen-Komplexe und irgendwelche Begriffe aus der Genetik.

Die LANCASTER Stammkundschaft verpasst also nichts wenn es zu diesem Produkt greift, was meiner Meinung nach einfach nur den Trends folgt.

Ein nettes Serum ohne Zweifel, mich hätte es als Neukundin allerdings nicht gewonnen.
Aber wer liest sich schon die Inhaltsstoffe durch, so wie ich, und sieht überall nur Silikon und Parabene?…

Ein paar gute Wirkstoffe habe ich dennoch gefunden: Koffein, Glycerin und Grüner Tee, und als Hauptzutat Angegelikawurzel.

DIOR Rouge Dior Créme de Gloss

Lange habe ich mit mir gehadert dieses auch nur anzugucken, denn die Liste der Inhaltsstoffe ist “Alles Gute von der Tankstelle” und enthält neben Paraffinum Liquidum jede menge Konservierungsstoffe: Parabene.
Immerhin werden Lippenstifte mitgegessen, daher bin ich da zu 98% Naturkosmetikprodukten treu.

Die restlichen 2% haben €23,50 gekostet und haben die Farbe 641 Nectar de Figue 🙂

Die Verpackung ist richtig edel in dunkelblau, mit dem typischen Cannage-Motiv von den ach so unnereichbaren aktuellen DIOR-Handtaschen.

Der Lippenstift bzw. das Gloss gibt eine transparente und dezent schimmernde Frabe ab die erstaunlich lange hält. Der Geschmack ist fast neutral, sehr angenhem, die Textur klebt nicht, ausser an “seinen” Lippen.
Die von mir ausgewählte Farbe ist ein violett-braun, dezent und natürlich, bei Wintertypen ein typischer YLBB Ton – na, was war YLBB nochmal? 😀

Der Preis ist gelinde gesagt unverschämt, aber da halten die Hersteller zusammen und tun sich höchstens durch noch teurere Produkte hervor.

Ich werde stark bleiben und mir nicht noch eine zweite Farbe kaufen, aber wem die Inhaltsstoffe egal sind, sollte sich dieses Schätzchen doch nochmal anschauen.
Es schafft den Spagat zwischen Gloss Textur und Lippenfarbe. Genial.
Hier könnt ihr gucken und kaufen…

CHLOÉ

Das neue Eau de Parfum von CHLOÉ ist endlich als Tester in meinem Briefkasten gelandet. Ich hatte bei einer Aktion mitgemacht, bei der Proben versendet wurden.
Es kam eine schöne Karte und ein kleiner Umschlag in dem die Probe steckte.

Der Duft kommt in einer relativ opulenten Flasche daher und so erwartete ich etwas sinnlich-orientalisches, passend zur schweren Verpackung. Dazu hat CHLOÉ als Modelabel immer einen extravagnaten Touch und kleine verrückte Extras in ihren Modellen eingebaut – so stellt man sich den Duft dann auch vor.

Mitnichten – CHLOÉ ist ein frischer, warmer, “blauer” Duft, der sehr lecker reicht und mich an das THAIS von ANTONIO PUIG erinnert, eine spanische Duftkreation die in Deutschland vom Markt genommen wurde und die ich innig liebte.

Frisch und warm wie eine Meeresbrise ind der Karibik, daher ein Gute-Laune-Duft. Absolut tragbar zu jeder Gelegenheit und nciht zu sportlich, wie ich fand.
Dass der Duft 47 Euro kosten soll ist einfach lächerlich, das THAIS lag “damals” bei 20 oder 25 DM!. Gut, die Zeiten sind vorbei, aber soviel Geld gebe ich nicht für einen Mainstream-Duft aus, da kann die Verpackung noch so toll aussehen.

Dennoch: Einer der wenigen frischen Düfte die nicht stechend und aggressiv wie ein “Billighaarspray” anmuteten auf meiner zickigen 😀 Haut.

Die Liebe währt ein Testerleben lang 🙂 in meinem Falle aber eben nicht länger…

Shiseido Shimmering Lipstick

Diese Lippenstifte habe ich entdeckt dank grosszügiger Farbmuster. SHISEIDO hat es mal richtig gut gemacht und winzige Mengen Lippenstift in verschiedenen Farben auf einen Tester getan.
So kann man sich gut eine Farbe auswählen – die Menge reicht für ein-zweimal auftragen, man kann sich von der Haltbarkeit überzeugen und den Geschmack testen.

Schmecken tun die Lippenstifte neutral, sie erhalten laut INCI jedoch Parfum.
Dann bestehen sie noch aus mikrokristallinen Wachsen, Silikonen und ein wenig Vitamin E und Glycerin. Durch diese Zutaten werden die Lippen tatsächlich glatt. Der enthaltene Schimmer lässt die Lippen schön und dezent erstrahlen.
Meine Farbe ist SL13, eine YLBB Ton – das bedeutet your lips but better, ein bräunliches Violett, was viel heller ist als auf dem Tester und sehr dezent und natürlich. Die Farben sind semitransparent und nicht deckend, weshalb selbst ein kräftigerer Ton nicht so plakativ wirkt.

Angesichts der Inhaltsstoffe (wie bei allen konventionellen Lippenstiften) eine glatte sechs, aber die Fashionista in mir schreit: Must-Have!

Kosten sollen die Lippenstifte 23 Euro.