MAC Prep+Prime Fix Pinklite – Setting Spray, das als Solist was hermacht

Late to the party? Das Spray gibt es seit Äonen, und man kann sich grundsätzlich über den Sinn oder Unsinn von Primern und Settingssprays streiten. Wessen Make-up 16h in der Sauna angeklatscht sitzen muss, wird alles benutzen, und sich dann wundern, warum nach dem Abschminken die Haut so schlecht ist.
Allerdings gibt es durchaus Anlässe, wo man so etwas braucht, Hochzeiten zum Beispiel.

Meine Erwartung an Make-up Produkten ist immer gewesen, dass sie ohne solche Zusätze auskommen. Das war allerdings naiv von mir, denn “at a certain age” hilft kein Silikon der Welt mehr und kein Concealer für 80 Euro, da muss frau tricksen oder es lassen. Zumindest gilt hier definitiv “weniger ist mehr”.

Wozu braucht nun ausgerechnet jemand wie ich, die keine Foundation verwendet, ein Produkt zum fixieren von…?? Ich fixiere damit gar nichts, sondern nutze es tatsächlich als Abschluß über das Gesicht, weil dieser wundervolle pinke Schimmer einen fantastischen Glow verleiht, ohne das man speckig wird. In Kombination mit einer speckigen Pflege wirkt das Ganze sogar noch besser, es mattiert leicht und der Teint wirkt noch weniger stumpf. Es gibt zwar ohne Ende schimmernde Puder, der Effekt hier auf der nackten Haut ist jedoch tausendfach besser, zumal sich das Zeug sehr schön über Haare und Dekolleté verteilen lässt.

Nun kommen wir zum großen Problem dieses Produkts: Die Verpackung ist absolute Katastrophe und sparsamer Auftrag ist mir bislang noch nicht gelungen. Denn auf die Haare sollte das sparsam verteilt werden, sonst wird es fettig; aufs Gesicht ebenfalls, sonst ist man eine Diskokugel, wenn auch nur aus den Nähe; und der Boden um einen herum ist auch immer pink. Der Flakon muss lange und kräftig geschüttelt werden, damit sich die feinen Schimmerpartikel gut verteilen.
Allerdings habe ich den Verdacht, dass mir die Inhaltsstoffe des Sprays auch leicht unreine Haut bescheren, aber da ich es nicht täglich verwende, sehe ich nicht aus wie rosa glitzernder Streuselkuchen. Obwohl, doch, und ehrlich? ES GLITZERT ROSA! GEIL!

Trotzdem, ich bin von diesem Effekt massiv überzeugt und habe tatsächlich eine Flasche gekauft, die vermutlich vererbt wird.

Für warme Hauttypen gibt es das Ganze auch mit Goldschimmer und für alle anderen komplett ohne. Als “Pflege für zwischendurch” würde ich es allerdings nicht deklarieren.

CHANEL Créme belle mine ensoleillée 390 Soleil Tan Bronze und was man damit machen kann

Komme ich zu spät zum Hype? Nur etwa drölfzig Jahre. Tatsächlich bin ich kein Fan von gebräunten Teint, sondern von edler Blässe. Leider ist ein müdes Gesicht – oh Pandemie! – mit etwas weniger Blässe schon netter anzuschauen, und ich meine mich, im Spiegel.

Gekauft habe ich das Produkt, nachdem ich in einer Chanel Boutique damit angemalt wurde: Klassisch mit einem Kabuki Pinsel im Form einer Drei, von den Schläfen runter zu den Wangen und dann zur langsam schwindenden Kinnlinie. Macht man ja alles nicht mehr, man “konturiert” – das Produkt ist allerdings dafür nicht geeignet. Eine Gesichtsstraffung konturiert, Make-up leider nicht.

Erst einmal die nicht so tollen Punkte: Tiegel. Groß, sperrig, unhandlich. Der Duft! Parfüm ist an sich schlecht für die Haut. Die Farbgebung – völlig unnatürlich. Die Farbabgabe eher mau.
Und warum zur Hölle habe ich es gekauft?
Nun, ich liebe den Duft, die Farbabgabe macht es für mich einfach zu verwenden, die Farbe lässt sich eher als Blush verwenden und die Haltbarkeit ist gar nicht so schlecht. Ich habe es mit Maske beim Sport getragen und es war nicht komplett weg. Der Schimmer ist wie immer bei Chanel genau richtig, ein Hauch.
Zusammenfassend sollte ich allerdings sagen: Weil ich alte, trockene Haut habe, bei der solche silikonigen Texturen wesentlich besser als Puderprodukte sind. Here, I said it. Aaalt.
Ein weiteres Pluspunkt ist, dass man dieses Produkt unmöglich aufbrauchen kann, weil es sehr sparsam in der Verwendung ist. Da sind die Euronen gut angelegt, wenn man nicht gerade Bronzer sammelt.

Was kann man damit machen?

Solo sieht es schon gut aus, auf den Augen, als Rouge, und auf dem Dekolleté. Ich habe es sogar auf den Schultern verwendet, das sieht an einem lauen Sommerabend sehr schön aus, wenn man es zart aufträgt. Stichwort belibt auch hier: Sparsam, mit einem großen und weichen Pinsel.

Hier trage ich es mit etwas Camouflage, aber ohne Foundation, wie üblich:

Vermischt mit: beispielsweise NARS Multiple Stick Orgasm, also ein Hauch Rosa und sehr viel Goldschimmer, gibt es den absoluten Frischekick, der transparent und keuchtend ist. Wimperntusche und Lippenpflege dazu, fertig.
Vermischt mit: beispielsweise CHANEL Les beiges Blush Stick in einer leider nicht mehr erhältlichen Farbe, 25, ein kräftiges Rot, etwas auffälliger und geschminkter, perfekt für Business Tage und rotem Lippenstift dazu. Augen möglichst hell schminken und Wimperntusche, fertig.

Wer es nicht benutzen sollte: Fettige und ölige Haut könnte Probleme mit der Textur bekommen, auch weil das Produkt auf Kokosöl, zusätzlich zum Silikon, basiert. Da gibt es bessere Produkte.

Hier müsste nun ein Direktlink kommen, wo man das fix shoppen kann – aber ich verdiene dann 3 Cent dran und Ihr habt nicht den tagesaktuellen, besten Preis. Nö!

DIOR BackstageFace & Body Foundation – leider parfümiert

Meine Freundin überredete mich am Counter die Foundation auszuprobieren und ich war sehr angenehm überrascht. Sehr dünnflüssig, lässt sie sich gut verteilen und zusammen mit dem Primer ist es eine bombenfeste Angelegenheit. Sie schwör Stein und Bein darauf, dass sich das Zeug nicht auf weiße Blusenkragen verteilt: Gekauft!

Das Ding ist wie immer: Die Farben. Ich bekam die 1N verpasst und damit ein perfekt ebenmäßiges Gesicht, das aber leider einen sehr leichten, beigen Unterton hatte, während mein Dekolleté gelblich dagegen leuchtete. Wie das passieren konnte? Ich trug ein hochgeschlossenes Oberteil. Die Make-up Artistin hatte keine Chance, zumal das Licht im Alsterhaus wirklich ein Alptraum ist. Erst Zuhause am nächsten Tag, als ich es natürlich eilig hatte, sah ich den Unterschied und konnte nichts mehr machen. Dafür testete ich die Haltbarkeit, denn der Tag war lang, und was soll man sagen: Top. Es färbt natürlich an der Maske etwas ab, denn ich hatte keinen Primer benutzt, aber am Abend sah mein Teint immer noch ebenmäßig aus.

Die Textur ist sehr flüssig und muss schnell verteilt und eingearbeitet werden, lässt sich dafür aufbauen und ist sehr natürlich. Die Parfümierung ist dezent, stört mich aber vom Prinzip her – kann man es nicht einfach weglassen?? Viele feine Farbpigmente bescheren dennoch ein tolles Ergebnis, das vor allem wirklich natürlich wirkt: Kein Glow, keine unnatürliche Mattierung, kein Schnickschnack und Tralala.
Und ein unschlagbares Preis-Leitungsverhältnis, denn 50ml kosten 40 Euro und das Produkt ist äußerst ergiebig. Ein paar Tropfen genügen!

Das Produkt erinnert definitiv an die MAC Pro Serie, nur eben parfümiert, minimal bessere Textur und dem Dior Branding – ich bin allerdings kein großer Fan des Hauses. Dennoch, wer sich an Parfüm nicht stört, findet hier ein gutes Produkt für einen natürlichen Teint. Wer Hautprobleme hat, ist hier vielleicht nicht an der richtigen Adresse; ebenfalls auch nicht Menschen mit sehr trockener Haut. Druch die eher trockene Textur verbindet sie sich dafür hervorragend mit einer fettigen Unterlage, die man da druchaus benutzen kann – das ist im Zweifel ein Punkt, wenn man viele Pflegeprodukte verwendet und Sonnenschutz.
Der fehlende LSF ist auch ein Kritikpunkt: Auch wenn der vollständige LSF durch ein Make-up Produkt nicht erreicht werden kann, ist mir Foundation mit SPF lieber, da ich nicht wirklich mit Sonnencreme im Gesicht zurecht komme. Wenn ich also zusätzlich Spachtelmasse wähle, darf sie auch ein paar Skills mitbringen.

tl;dr: Eine sehr ergiebige, natürliche, aufbaubare Foundation für bestimmte Hauttypen, die besonders mit dem dazugehörigen Primer bombig fest und sehr lange hält.