Marketingfail: CHANEL, Stella McCartney und die Millenials

Mir stieß ja schon die Chanel Werbung für die Lipglosse sauer auf, und davor die Werbung für den Flanker vom Flanker vom Flanker namens Chanel Eau Premiere mit Lilly-Rose Depp.

Heute auf Instagram habe ich die selten dämlich inszenierte Tochter Lourdes von Ma$$ aka Madonna für den Duft von Stella McCartney als Clip angeschaut. Wie ein Unfall, man guckt einfach hin, dazu habe ich mir auch die Kommentare durchgelesen. Wenn schon.

Sie sitzt da mit leer-suizidalem Blick und kämmt sich die Haare. Dabei trägt sie ein sehr schickes Onepiece, man nennt diese Unterwäsche glaube ich Body, vielleicht jetzt auch anders, ich bin ja nicht mehr up to date; ihre Socken haben ein Loch. Sie wirft ihre Haar in die andere Richtung und schaut in die Kamera. Vielsagend, herausfordernd, vielleicht auch einfach nur leer. Sie hält hiernach noch den Duftflakon in die Kamera.

Nun bin ich keine Bildwissenschaftlerin, dennoch ist meine Interpretation vielleicht gar nicht so abwegig: Gezeigt wird Nichts, das Nichts bewirbt das Etwas. Sehr intellektuell, muss man schon sagen. Nun zu der Zielgruppe des Clips: Einhellig kopfschüttelnde Kommentare und #facepalm und #wtf und lauter Verwunderung ob der Intention. Ein bisschen Aufmerksamkeit sei also diesem Beitrag gegönnt, mehr kommt da wohl nicht.

Und wer kauft das Zeug? Die Millenials sicher nicht, aber deren Mütter werden es shoppen, als Geschenk oder für sich, denn das Geld liegt nun mal bei denen auf dem Konto oder unter der Matratze.
Da finde ich minderjährige Rolemodels, die sich öffentlich zu ihrer Magersucht bekennen (müssen?) oder schlichtweg als “Tochter von” Bekanntheit erlangten, ein wenig… WENIG.

Ich kritisiere nicht die Personen, denn sie haben es nicht leicht und werden trotz ihrer Privilegien kein glückliches Leben führen dürfen. Das hat sich an anderen Kinderstars schon gezeigt, die mit Krankheiten und Entzug den Preis für den frühen Ruhm bezahlt haben.
Ich kritisiere aber eine Branche, die faktisch Kindesmissbrauch betreibt, keinen Anstoß an das Alter der Personen nimmt, und dabei auch noch völlig am Verkaufsziel vorbeischießt. Scheißt. Nichts gegen Marketing, nichts gegen Konsum, aber das geht auch nachhaltiger.

Frage mich weöche bescheurte Werbung ich sonst noch verpasst habe… ich liebe Werbung als historische Zeitaufnahme; in drei hundert Jahren wird man kopfschüttelnd darüber sinnieren, wie wir gelebt haben. Dann aber nicht auf dem Planeten Erde, weil die haben wir kaputt gemacht. Oopsie.

CHANEL – neuer Duft Gabrielle ab September 2017

Wie wunderbar – Olivier Polge hat nach dem letzten sehr erfolgreichen Duft Flanker von No. 5 einen neuen Duft gezaubert, der ab September in den Handel kommen wird: Gabrielle.

So viel steht schon fest:

Ylang-Ylang, Tuberose, Jasmin und Orangenblüte

Das klingt so ganz und gar nach meinem Gusto und darauf freue ich mich dann doch ein wenig 🙂

Was läuft falsch in der Welt? Sophia, der humanoide Roboter, zeigt es Euch

Hallo ICT4S, hallo künstliche Intelligenz *kicher* und hallo Sophia! Sophia ist ein Roboter.

Wir merken an: Es gibt keine Bezeichnung für einen weiblichen Roboter. Dennoch sind Roboter grundsätzlich Nachbauten von Frauen – sie werden für Arbeit eingesetzt und den besten Entwicklungsstand haben derzeit Roboter als Sexpuppen. Ein Schelm der böses und so weiter.

Was ist das Problem mit Sophia? Ihr Aussehen. (Ihr Name! Sophia bedeutet auf griechisch Weisheit.)

Sie ist weiß.
Ihre Nase ist sehr schmal.
Ihre Wangen sind sehr hoch.
Der Busen ist sehr präsent.

Der transparente Schädel soll daran erinnern, dass sie ein Roboter ist und uns unsere eigene humanoide Herkunft hinterfragen lassen, sagt der stolze Entwickler Hanson (männlich, mittelalt, weiß).

Ich wette, einem männlichen Roboter hätte man keinen großen Schwanz aufgesetzt; man hätte eine Kopfbedeckung gehabt, und das Gesicht würde nicht dem Klischee einer Barbiepuppe entsprechen. Die ganze Präsenz erinnert uns daran, wie wir Frauen zu sein haben, was wir jedoch ohne plastischen Eingriffen selbst als weiße Frau gar nicht können. Das Maß der Dinge, reproduzierbar. Übrigens ist der kleinste Teil der Weltbevölkerung weiß.

Von der Debatte um die künstliche Intelligenz wollen wir gar nicht erst anfangen, die schwache KI ist auf dem Vormarsch, keine Frage.

Das Video via Twitter:

Ich fasse zusammen: Sexistisch, rassistisch, und in jeglicher Hinsicht falsch. Falls Euch dennoch ein positiver Punkt hierzu einfällt, bitte ich um Kommentar.

Die Roboter wurde präsentiert im Rahmen der Konferenz AI for Good.

dasboep – Babycreme und Babyöl

Es lässt sich nicht verhindern – ich schreibe wieder über Babysachen. Hoppla.

Die Babymädchen ist sowas von süß, man kann es sich kaum vorstellen. Ich bin mir sicher, dass sich selbst repliziert zu sehen nochmal anders ist, als einen Sohn zu haben, der mir SO ÄHNLICH ist, es ist wirklich manchmal frustrierend, und so liebe ich mein Alter Ego heiß und innig und bin besorgt um sie, ohne sie dabei wie ein rohes Ei zu behandeln, was man ja beim ersten Kind automatisch tut.

Trotzdem, als ihre Haut nach dem üblichen Baby-Ausschlag nicht besser wurde, fing ich an mir Sorgen zu machen. Zurecht, und darum hieß es cremen, baden, ölen, cremen und REPEAT. Aber womit?

das boep ist neu auf dem Markt und von A bis Z durchdacht. Das Produkt ist top, die Webseite ist top, der Social Media Auftritt ist top, die Verpackungen sind top: Man muss der Marke zugestehen, alles richtig gemacht zu haben.

Und die Produkte? Weiterlesen…

Das erste Mal: Gärtnern

Das Leben in der Vorstadt hat mich voll erwischt. Es ist eher wie Auto mit 10km/h in der Spielzone als ein ICE auf der Trasse, es ist eher schleichend als mit voller Wucht. Und doch – ich bin eine Vorstadt-Mutti mit Haus und Garten und womöglich…

…höre ich auf, zum Friseur zu gehen, mir die Füße zu lackieren, mir die Achseln zu rasieren und die Beine gleich auch (Feminismus hin und her, ich mag das nicht, bäh), mir die Haare zu waschen und auch mich zu schminken.

Hahaha. NEIN.

Doch solche Dinge passieren schleichend und man muss wirklich aufpassen, dem nicht nachzugeben und sich zu verlieren. Noch wehre ich mich. Mein Baby ist bald vier Monate alt, ich bin noch echt fett, aber auf den Füßen trage ich Chanel Coromandel, mein Friseur und ich hatten schon ein Date und ohne roten Lippenstift sitze ich nicht am Schreibtisch. Und: Ich sitze am Schreibtisch. Noch nicht häufig genug, jeden Tag müsste ich ja, aber immerhin schon meine 4Tage/Woche. Doch gestern, ja gestern, geschah das Unfaßbare: Ich gärtnerte. Weiterlesen…