Willkommen auf dem ersten Beautyblog weltweit – seit 2005

Seit 2005 die Referenz für einen intellektuellen Zugang zu Beauty & Fashion ❤️
Smart Skills wie Humor, kultureller Kontext und eine reflektierte Haltung ergänzen mein Fachwissen als Publizistin und Personal Stylist & Beauty Coach.
Ich schreibe aus und über meinem Alltag und mein Wissen als Frau ende vierzig, als politische Person, Kulturwissenschaftlerin, und Unternehmerin.

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Hier ist die Lippenstiftkasse:
P A Y P A L ❤️ M E

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CHANEL SUBLIMAGE L’ESSENCE DE TEINT Serum Foundation – gut, nicht gut genug

Deinfluencing – ja, diese Kategorie habe ich früher ausgelassen, warum das Internet fluten mit Dingen, die nicht geil sind? Aber da wir auf die Psychologie des Marketings reinfallen, egal wie reflektiert wir sind, muss ab und an eine Autorität nein sagen.

Also ich.

NEIN.

Don’t get me wrong: Das Zeug ist super, der Effekt ist wie ein Weichzeichner und man sieht einfach gut aus. ABER. Abgesehen vom Preis, ist das Produkt parfümiert, was nach drei Anwendungen dazu führte, dass ich nicht nur Pickel bekam, sondern auch unschöne Rötungen, was wohl eine anfängliche Rosacea sein kann. Danke, nein danke.

Es gibt viele sehr gute Produkte, man muss aber auch mal die gehypten einer kritischen Bewertung unterziehen. Wer keine empfindliche Haut hat, wird damit klar kommen, wird jedoch sicherlich irgendwann empfindliche Haut bekommen. Denn solche Produkte, zusätzlich mit der unfreundlichen UVA/UVB Strahlung im Alltag, sind nicht wirklich gut für die Haut. Ja, und nachdem ich jüngere Frauen mit Hautkrebs im Gesicht kenne, nehme ich das nicht mehr auf die leichte Schulter.

Zumal es da auch kaum Farben gibt, es ist einfach alles hell bis “büsschen gebräunt”, als ob POC und Schwarze Frauen nicht existierten.

Also: NEIN. Wirklich nicht.

LISA ELDRIDGE Skin Tint T3 mit Swatch

Ich glaube, Lisa Eldridge und ihre Make-up-Linie waren ein Hype vor… hundert Jahren. Ging komplett an mir vorbei. Sie bekam unzählige Auszeichnungen für ein Produkt: Den Skin Tint. Aauch ihre Lippenstifte waren in aller Munde (höhö). Hat mich alles überhaupt nicht angesprochen oder interessiert, finde sie okay nett, nicht so nervig wie Charlotte Tilbury, aber eben nicht meine Ästhetik.

Interessierter wurde ich, als sie einen Lippenstift herausbrachte, der nachfüllbar war und ohne Plastik auskommen sollte. Presserummel war groß, die Make-up-Artists Schrägstrich Influencer*innen wurden eingeladen auf eine Reise mit dem Orient Express (nur ein Übernachtung, don’t worry) und man schlachtete es PR-mäßig richtig aus.
Lisa Eldridge interessiert sich tatsächlich für Make-up – und ersteigerte den Lipenstift von Audrey Hepburn, den sie dann quasi nachbaute. Die Hülse ist toll und die Farbe Audrey wohl ein heller Korallton, schon sehr 50er Jahre mäßig.

Und was braucht ein toller Lippenstift? Einen perfekten Teint!

Mit viel Try&Error habe ich den jetzt, und dazu endlich ein Produkt, das eine Foundation ist, aber nicht im Gesicht spürbar und auch nicht wirklich sichtbar.

Warum eigentlich? Wozu Schminke, die man nicht sieht? Die Antwort darauf ist: Klassismus. Reiche Leute sehen gut aus, arme Leute sehen geschminkt aus.

Anyway, weiter zum Produkt. Sehr flüssig, sehr sparsam, okaye Verpackung (leicht, aber die eierförmige Plastik-Hülse mit dem behämmerten, weil abgerundeten Deckel, sind usabilitywise nicht die Krönung) und ein fantastisches Finish:
Kaum sichtbar, strahlend, es klebt nicht, es riecht nicht, es setzt sich nicht ab.

Und weil ich an dem Tag Bock hatte, habe ich alles drauf geklatscht, was geht – so testet man eine Foundation! Also, mit Toner, Lotion, Gesichtscreme und Lichtschutzfaktor darunter und nach paar Stunden kochen und backen sah das so aus: Weiterlesen…

SWEED BEAUTY Cloud Mascara Review

Das ist so eine Marke, die komplett an mir vorbeigegangen ist. Passenderweise wird sie derzeit bei Douglas entweder ausgelistet oder ist grundsätzlich reduziert, weshalb ich sehr spontan Mascara nachkaufte – meine musste weg, nachdem ich eine Bindehautentzündung hatte.

Ich stehe eher nicht so auf bunte Verpackungen, aber hier musste ich ein bisschen lächeln – ist süß! Türkis, mit kleinen Wölkchen, ein Farbtupfer in meiner Sammlung.

Vegan und Made in Deutschland, das finde ich auch gut, wenn auch die Inhaltsstoffe mit viel Alkohol nicht ganz so gut punkten. Und dass die Mascara zum Verlängern der Wimpern ist und kein Volumen verspricht, nun, das hatte ich wohl auch übersehen.

Die feine feste Plastikbürste ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber dafür ist man nach drei Tagen Übung mit sehr langen und sehr schwarzen Wimpern gesegnet, die ihren Schwung bewahren ohne zu schmieren. Der Effekt ist tatsächlich richtig toll, glänzend und sehr sehr schwarz – das ist zwar anders, aber auch um Meilen besser als meine bisherigen Faves von Chanel und Dior.

Nun ist es so, dass man für 4 Euro richtig gute Mascara kaufen kann. Hier reden wir von Feinheiten: Die vernünftige Pigmentierung, sie lässt sich gut entfernen, und das Produkt lässt sich sehr sauber und sparsam entnehmen, was bedeutet dass diese Mascara sehr, sehr lange halten wird, da sie 12ml enthält (Chanel hat 6ml LOL, Dior immerhin 10ml).

Weil ich gerade wieder extrem Bock auf Beauty habe, aber auch extrem anspruchsvoll dran gehe, habe ich geschaut ob die Bürste tatsächlich bis nach ganz unten im Behälter ankommt und damit auch die komplette Sauce auftunken wird. Yes, m’am.
Warum? Ich sehe momentan überall Concealer mit Applikator, wo etwas 20% der Flüssigkeit nicht entnommen werden können. Das ist eine riesige Sauerei, man schmeißt so viel Proukt, weg, dabei sind die Verpackungen auch eine Sauerei, und vom Geld wollen wir gar nicht erst reden. Außerdem tunkt man das Stäbchen mit der Sauce aus dem Gesicht immer wieder zurück in den Behälter, da muss man ordentlich konservieren, nicht so geil für die dünne und empfindliche haut um die Augen herum. Eine Plastiktube mit feiner Spitze ist vielleicht nicht so sexy, aber das einzig sinnvolle bei solchen Produkten.

Anyway, für knapp 20 Euro schlägt sie mit der doppelten Menge an Mascara alle Konkuren*innen in der Highend-Abteilung, was auch passabel auf der Ökobilanz aussieht, denn man nutzt das Produkt wesentlich länger, und hat somit weniger Impact wegen er Verpackung.

Ja, ich weiß, dafür sind andere mit dem Privatjet unterwegs oder haben eine Kreuzfahrt gebucht… aber es zählen nun mal auch die kleinen Dinge.

Mein Fazit: Sehr empfehlenswert, aber kein Volumen.

CHANEL ROUGE ALLURE L’EXTRAIT 874 Rouge Imperiale – und mehr Dupes zu Louis Vuittons 896 Monogram Rouge

Wer Rouge Royal sagt, muss auch Rouge Imperiale sagen – Tatsache ist, dass mir diese krassen Farben im Winter sehr gut stehen und an mir schon fast natürlich aussehen.
Natürlich trage ich dazu kühne, stylische Outfits und keine rosa Bluse… also ehrlich, es ist völlig egal, diese Farbe ist ein Vibe!

Es ist aufgetupft ein brombeeriges, bordeauxfarbenes Rot, kein Braun, eher Violett. Die Haltbarkeit ist sehr gut (nicht: Bombe) und die Textur sehr angenehm. Der Stain, also die abgegessene Farbe, lässt sich mit einem helleren Lippenstift auch sehr gut nachziehen, man kann damit auch in wenig mischen: Leicht auftupfen und mit einem helleren Ton, aus der gleichen Farbgruppe, oder auch mit einem Braun, nachziehen.

Die Lippenstifte kosten nun 57 Euro und die Nachfüllung findet man oft um die 30 – einen Lippenstift kaufen und dann wirklich nur die Nachfüllung, dann ist es halbwegs passabel. Diese Lippenstifte sind sehr farbintensiv und cremig, toll für einen intensiven Look, wobei ich auch die Farbe Beige Imperiale mittlerweile trage, die allerdings sehr grenzwertig für kühle Farbtypen ist.

Und warum habe ich diesen Farbton gerade rausgekramt? Die neue Louis Vuitton Serie hat einen sehr schönen Farbton dabei, das mir gut gefällt, aber absolut nicht tragen würde.

Und da Louis Vuitton an sehr hellhäutige Menschen vermarktet, ist so eine Lippenstiftfarbe natürlich eine sichere Bank, nur dass es diese Farbe bei ganz vielen anderen schon gibt, zum Beispiel bei Chanel, und da muss man sagen, sehr viel besser kann ein Lippenstift nicht werden.

ODER?

Tom Ford: Hold my beer.
Absolute perfekte Alternative mit der Farbe 18 Unzip, die allerdings kein Satin Finsih hat, dafür super pflegend ist und gut hält.

Lisa Eldridge: LOL
Denn sie bringt wieder ihren Bestseller 190 Bohemian Cherry in der nachfüllbaren Verpackung. Dieser ist etwas weniger rötlich, aber das fällt vermutlich auch nur mir auf. Preis: 59 Euro und das für eine komplett aus Metall verarbeitete Verpackung, die tatsächlich recycelt werden kann.

Bei Dior selbst würde ich dann auch gucken – 818 Be Loved (mit Satin Finish) ist etwas heller, aber 976 Daisy Plum ist vermutlich zu 90% gleich.

Naja, und bei über 60 Euro sind wir ja jetzt nicht mehr im Bereich Luxus, weil Luxus nun eher 80-140 lautet. Ufff… mein Kontostand hat sich aber nicht verdreifacht?!!

LOUIS VUITTON bringt Make-up Linie heraus

EDIT:
Die erste PR Pakete sind draußen und die Influencer*innen sind alle:
Sehr hellhäutig, sehr dünn, sehr wohlhabend; viele chinesische Influencer*innen.
Damit wird die Zielgruppe auch klar.

Was allerdings eigentlich verkauft wird ist nicht ein Lippenstift, sondern der Kleinkram drumrum: Kleine Kistchen für die Lippenstiftsammlung, ein Umschlag für das Blotting Powder, lauter extra Extras, die zur Buche schlagen werden und bei denen der Lippenstift noch das günstigste sein wird.

Die Signature Farbe ist ein schönes, tiefdunkles KirschrotWeinrot in einer satiniertes Textur.
Dafür habe ich sofort zwei Dupes gefunden…

Jetzt sind die Bilder endlich online und so pfeifen es die Spatzen von den Dächern.

55 Lippenstifte für 170 Euro, dazu Paletten für 250-260, Lippenpflege ebenfalls für 160-170 Euro.

Der Hintergrund? LVMH Aktien sind massiv eingesackt und da dachte sich der Arnault, die Customer Base ließe sich trotzdem abmelken. Und was hat er? Recht!

Die unglaublich langweiligen Palette sind einfach vier unterschiedliche Schattierungen einer Farbe. Die Lippenstifte, nun ja, wieviele Lippenstifte kann es noch geben auf dem Markt… die Lipbalms erinnern an Chanel, für über hundert Euro mehr.

Als Creative Director kommt Dame Pat McGrath ins Spiel – und ihre Sachen sind sehr gut. Ich mochte zwar absolut keine der Produkte, von ihrer Mascara bekomme ich juckende Augen und der Plastikgeschmack der Glosse ist widerwärtig, aber: Im Punkto Farben und Texturen richtig gut.Nicht mein Geschmack, aber ich erkenne die Qualität der Sachen an.

Ab dem 25. August gehen die Sachen online oder sind im Store erhältlich.

Kleiner Reminder: Als die Hermès PR alle mit Lippenstiften versorgte, war die Begeisterung groß, weil die ja kostenlos waren, und das bei dem Preis. Nach einem kurzen Hype war dann?
Nichts.
Und was ist mit der kompletten Make-up Linie von Hermès passiert? Genau.
Nichts.
Interessiert keine Sau und bis auf ein paar Items bleibt das Zeug wie Blei im Laden liegen. Ist einfach zu schlecht, der Kram.

Das wird hier genau so ablaufen, und wer es selbst kauft, wird restlos begeistert sein, denn sonst müsste mein sagen, oops, Geld vebrannt. Natürlich werden die Sachen gut sein, einfach nur hoffnungslos überteuert. Der Hype wird den Labubu-Zyklus durchlaufen und entweder immer wieder per PR forciert werden, oder einfach dem Hermès Beispiel folgen und wie Blei im Regal liegen bleiben….