Faschismus im Make-up: Der monochrome Braun-Trend

Wieder einmal schauen wir nach Amerika, unser Vorbild für die Installation einer faschistischen Tech-Bro-Oligarchen-Diktatur, und zeigen die alltäglichen Wirkungsmechanismen auf, die genutzt werden, um ebendies zu unterstützen.

Vorab: Ich weiß nicht was für eine Tech-Bro Gruppe in Deutschland existiert, mir scheint einfach nur dass die Milliardärsblase nicht mehr allzu viel drauf gibt, im Hintergrund zu agieren. Nehmen wir hierfür als Beispiel die Ministerin Reich und Guttenberg, sie könnte unsere nächste Kanzlerin werden.

Aber was hat nun die Farbe Braun und Schminke mit Faschismus zu tun? Es ist die Rolle der Frau im faschistischen Gedankengut, und ihr Aussehen und ihre Bestimmung. Als gute Frau ist sie sexy, modisch, jedoch dabei züchtig und zurückhaltend. So entstand die Clean-Girl Ästhetik, die ich als politisches Statement nicht auf Kette hatte, weil ich das als sichere Bank und schnelle Sache im Alltag mag.

Nun haben die weißen Influencerinnen, die diesen mühelosen Braun-Monochrom-Trend propagieren, leider auch eine große Querschnittsmenge zum rechten Gedankengut und den ganzen Pornatalisten. Es wird die “anständige” Frau repräsentiert, die “mühelos” ihre Frauenrolle ausfüllt, Mutterschaft, Fickbarkeit, und nebenbei natürlich ein Business, aber stets demütig und im Schatten ihres Mannes.

Der monochrome Braun-Trend ist das Kennzeichen und somit die Visualisierung eines bestimmten Gedankenguts. Es gibt dort “feminine” Energien und die Männer sind “Provider”, also Versorger. Wer das nicht sein kann aufgrund finanzieller Einschränkungen, wird zum Incel, und läuft in den gleichen Propagandakanal rein, halt aus der entgegengesetzen Richtung.

Die schicken weißen Insta-Frauen sind für den Incel unerreichbar, doch sind sie als Frau eines Alpha-Bros akzeptable und unantastbar, daher richtet sich der Frauenhass nicht ganz so stark auf sie, sondern auf marginalisierte Frauen, die sie nicht wollen (angeblich) aber ebenfalls unerreichbar sind (uneigentlich LOL).

Und so passiert es, dass wir unwissentlich einem Trend nachgehen, der uns unsichtbar macht. Das schon so schwierige “unsichtbare” Make-up wird zum Werkzeug einer anderen Unsichtbarmachung und Unsichtbarkeit.

Natürlich wird uns Schminke auch als Empowerment verkauft, es bleibt ein zweischneidiges Schwert, wir haben dazu auch Male Gaze und Kapitalismus. Und nein, es ist nicht möglich alles auf die Goldwaage zu legen und es bedeutet auch nicht, keinen Bronzer mehr zu nutzen. Wichtig ist es, hier differenzieren zu können, wenn es darauf ankommt. Das Bild, ja Bildwissenschaft per se, ist beileibe keine Trivialität oder reine Kunsttheorie, es ist die kulturelle, symbolische Bedeutung, die alles formt, heute mehr denn je, weil Bilder wirklich überall sind. Ja, weil Bilder und bewegte Bilder nicht nur im Alltag permanent da sind, sondern auch vermittelt.

Wer es bis hierhin geschafft hat zu lesen, hat eine Aufmerksamkeitsspanne, Gratulation!

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