Wirklich gut und wirklich preiswert

Geht doch.

Das sind sie, meine Helden. Billig ist hier nix, nur preiswert, und die Qualität stimmt. Was fällt auf?

Die Verpackungen sind eher günstig, nicht das Produkt, und was schadet es… Naturkosmetik bietet immer noch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis an, auch wenn es immer noch Produktkategorien gibt, die man dort vergeblich sucht (deckende Foundation sage ich nur!).

Natürlich hat Dr. Hauschka die Nase vorn: Der lose Puder wird immer wieder nachgekauft – frei von Talkum, mattierend,sogar leicht deckend. Die Lippenstifte sind hervorragend, ich hoffe der rote Lippenstift kommt wieder?! Die Lippenpflege ist mit acht Euro sicherlich nicht mehr wirklich günstig, allerdings wirklich gut. Gerade wenn man viel Lippenstift trägt, braucht man vernünftige Pflege darunter und auch am Abend als Pflege. Alternativ hat Sisley was Gutes, wenn man bereit ist über 100 Euro auf den Tisch zu legen.

ALVA ist ein Dauerbrenner, und bietet insgesamt noch am ehesten etwas wie eine Foundation, die tatsächlich nicht austrocknet, keine Pickel macht und nicht orange oder dunkel ist: Das matte Mineralpuder, das ihr seit Jahren in der schimmernden und nun in der matten Version hier zu sehen bekommt. Trägt sich super, photographiert sich sogar gut, macht gute Haut.

SANTE hat zwar ein wenig, oder mehr, bei Bobbi Brown geklaut, aber nicht zu unserem schlechtesten – das leider limitierte Blush ist tiptop und verbindet gute Farbe, guten Halt mit einem ansprechenden Design und Preis. Bring it back! Auch die Lippenstifte sind schön und kosten neun Euro. Ja…

Von Kryolan in Hamburg habe ich die Camouflage, die knapp unter 15 Euro gekostet hat und die ich wohl nie aufbrauchen werde. Man kann es sogar auf den gesamten Gesicht tragen, wenn es hart auf hart kommt. Keine Pickel. Es gibt davon ach kleine Paletten zum mischen, und die Beratung im Store war hervorragend.

Lavera ist nicht meine Lieblingsmarke, aber das ist mit die beste Handcreme, die ich kenne – sie erfrischt, pflegt und klebt nicht, duftet gut und kostet 3 Euro. DREI! EURO! Clarins ist schön, Martina Gebhardt ist pflegender, Weleda duftet besser, aber bei diesem Produkt stimmt alles. Klar, die Textur ist eher leicht, aber man kann sie gut ständig benutzen, da sie so schnell einzieht.

Nicht im Bild: LIEBE. Liebe ist wirklich gut und kostet nur ein wenig Zuhören, Geduld und an und für sich gar nix. Macht schön, fröhlich und glücklich. Schau dich um, schau in den Spiegel – da hast Du es!

“Total natürlich!” – ein Instagram Make-up mit Sweet Stilleto (Charlotte Tilbury)

Seit ich einen Instagram Account habe und nutze, schwanke ich zwischen Kofpschütteln und Gelächter. Die Selbstinszenierung, die ich sorgfältig kopiere und ebenfalls betreibe, ist ein Mittelding zwischen sorgsam arrangierten Markenprodukten und dem Einsatz bester Technik: Licht, Bildbearbeitung, Filter. Die Bilder reichen von echten Schnappschüssen bis hin zu anspruchsvollen Photographien echter Profis.

Am krassesten sind aber die ganzen Beautyaccounts. Ich meine die populären Geschichten von den ganzen “girls next door” die zu YouTube und Instagram Stars geworden sind. Da wird erschreckend deutlich wie sehr wir uns an bestimmten Schönheitsidealen gewöhnt haben und wie unecht sie sind. So viele operierte Nasen und aufgespritzte Lippen wie es gibt – die von sehr viel Make-up Nutzung zeugende, propagierte Ästhetik ist definitiv in den Alltag rübergeschwappt.

Persönlich finde ich das ja “a mixed bag” – zum Teil wirklich hübsch, zum Teil erschreckend. Das geht natürlich nicht um Tragbarkeit, man zelebriert ein Hobby und das ist auch gut so. Sehr viel ist aber schlichtweg gelogen und es ist nicht immer leicht, dieses zu erkennen. So musste ich nahezu mal wieder so ein “Ganz natürliches Make-up!” Ding mal wieder machen, “ein bisschen Lipgloss und Wimperntusche und schon bist du ein strahlender Pfirsich!”

Was ist am schwierigsten zu schminken? Natürlichkeit.

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Nachhaltig im Haushalt – Beispiel aus meiner Praxis

Dass ich mal über Reinigungsmittel schreibe, hätte ich mir nicht träumen lassen. Aber es ist wichtig. Es ist wichtig, weil wir doch so sehr darauf achten, was uns ins Gesicht kommt. Und kaum darauf achten, was uns auf die Haut kommt, und die unserer Kinder. Und überhaupt, bla bla schlechtes Gewissen, kauf doch mal öko, putz doch mal, und so weiter und so fort.

So bitte auch nicht. Bei alldem Besser-Menschentum gibt es Vorteile, die auf der Hand liegen. Und ja, ich wasche mit dem Zeug bereits seit dem Studium, komme mir also keiner damit, es sei zu teuer*. (Okay, im Studium war ich unermesslich reich!)

Obwohl ich durchaus auch andere Marken ausprobiert habe, sind diese Produkte speziell übriggeblieben. Mit einem Kleinkind im Haus habe ich Ahnung von Wäsche und von Flecken – sämtliches Zeug wird mit (obacht!) Spüli von Sonett vorbehandelt, und das meiste geht auch raus.
Als Allergikerin weiß ich außerdem noch etwas zu schätzen: Das SODASAN Neutral Waschpulver ist nicht parfümiert. Mich kann man mit Persil umbringen, auch bei Wäsche, die bereits Wochen im Schrank lag. Übrigens macht die einen schönen kleinen Hautausschlag vom feinsten… Auch der Spüli ist unparfümiert.

Doch Vorsicht – öko heißt nicht, dass das Zeug nicht putzt! Handschuhe sind geboten! Weiterlesen…

Mütter reiten auf Einhörner durch’s Kita-Land – Erziehen ist Versagen

Teddy wird drei.

Ein Anlass zur Freude! Umso mehr, als das sturste Kind der Welt, in dessen Händen wir wachsweiche Knete sind, schon die Wahrheit dieser Welt in einem Satz zusammen gefasst hat:

Natürlich nicht! Er wird drei! Schwanzlängevergleiche überlasse ich anderen Eltern.

Solange hat man gewartet, dass er spricht und dann steht er morgens um sechs in der Küche und sagt: “Mann ey, scheiße!” und man ist schlagartig wach und fragt sich, woher er diese un-mö-glichen Worte hat. Von Mami. Womöglich.

Erziehung.
Während wir anfangs jeden Wunsch unseren kleinen Lieblings von den Lippen ablasen, sind wir abgeklärter. Nach einigen Wochen Terror, schlafloser Nächte, und “Nein, ich will nicht!” als Antwort auf eigentlich alles, zogen wir die Zügel an und zögerten nicht, dem Kind Grenzen aufzuzeigen. In allererster Linie: unsere.
Wer hält länger durch beim wegrennen? Wer muss jetzt doch noch was essen, um nicht ins Bett zu gehen? Wer schreit so lange bis die Decke, nun beide Decken!, das Kopfkissen und der Hasi in richtigem Winkel zueinander für seine Hoheit in seinem (erratum: unser! war es doch mal?!) Bett bereitliegen, damit er seinen Morgentrunk zu sich nehmen exen kann? Wer lässt sich mit der Androhung, Haare gewaschen zu bekommen, dazu bringen, sich doch noch die Zähne putzen zu lassen?

Aber wir bekommen es hin. Eine latente Schwerhörigkeit, bedingt durch die dauerlaufende Waschmaschine, Wasserkocher sowie Dunstabzughaube (Wie kann ein Kind nur so viel essen?!) haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen. Teddy bedankt sich fürs Essen kochen, sagt “Mami ist hübsch!” und “Papa, hab dich lieb!” – ohne Essensentzug. Umso mehr ist man wie vom Donner gerührt, wenn solche Perlen seinen Mund verlassen, während man vorher kurz überlegt hat eine Bank zu überfallen, nur um wegzukommen und vielleicht auch mal länger als bis sechs Uhr zu schlafen (Gefängnis=Schlaf).

Gelernt haben wir folgendes:
Lektion eins: Keine Erklärungen, Begründungen und Diskussionen.
Lektion zwei: Ein Eltern/paar, eine Meinung. Diskutiert wird, wenn das Kind komatös nebenan schnarcht.
Lektion drei: Mach deine Fehler nur einmal. Kinder sind verdammt schlau und nutzen alles aus.
Lektion vier: Es gibt Regeln. Solche benennen und sich auch selbst dran halten. (Das ist das schlimmste!)

Natürlich haben wir das alles auf die harte Tour gelernt. Alles andere wäre gelogen.
Und oh ja, man kann ein Kind zu sehr verwöhnen und nein, es gibt nicht immer einen echten Grund, warum es nachts aufwacht und rumschreit. Aber das muss jeder selbst durchmachen.

Die größte Herausforderung jedoch ist, jeden Tag ein Vorbild zu sein. Das schafft man nicht, nur in Ansätzen – natürlich sagt das Kind scheiße, aber dafür auch von alleine Bitte und Danke. Es will im Laden keine Süßigkeiten, sondern Saft oder Tomaten in der Dose für Sauce. Es räumt auf, es hilft im Alltag, und geht alleine aufs Klo. Es ist stolz drauf, selbstständig zu sein, was normal für das Alter ist, aber auch gefördert wurde. Alleine spielen oder ein Buch lesen, nickend die Info zur Kenntnis nehmen dass man jetzt dies&das täte oder hier&dort sei: Das sind die Momente, in denen man durchatmen kann. Und liebevoll das Monster aus sicherer Entfernung beobachten kann, vor Liebe und Stolz platzend (lass es Dir nicht anmerken! es will dann Kekse!)

Und jeden Tag, jeder Kampf, alles, ja alles wird gut wenn ein 3-jähriger sein Hasi auf dein Kopf legt und sagt: “Pssst, Mami schläft! Bis nachher! Guten Appetit!”
Glücklich zur Kita geht, in seinem aufregenden Alltag. Und man ihn dort abholt und er sagt: “Mami, geh wieder arbeiten, ich spiele.” Aber das ist eine andere Geschichte.