Fuck your body positivity!

Es war in letzter Zeit oft Thema, ich weiß nicht ob ich zuviel auf Insta surfe, zu viele Posts dahingehend gesehen habe, das grundsätzlich immer ein Thema ist, was immer wieder auftaucht, oder ob ich einfach durch Zufall immer wieder auf Gespräche aufmerksam werde, die sich um Essen und Aussehen drehen. Vielleicht weil ich gerne koche und esse und weil ich “gutes Aussehen” verkaufe.

Übergewichtige Personen kritisieren zurecht “body positivity”, denn dieses gilt nur für weiße, leicht übergewichtige Frauen. Wenn sich jemand also hinstellt und sagt, “OH, ICH BIN SOOO POSITIVE!! ICH HABE DELLEN AM POPO!!!!!” – dann ist es eine maximal 26jährige, Kleidergröße 42 tragende weiße, wohlhabende Studentin. Da spielen Ageism, Classism und Lookism einfach mal eine krasse Rolle. Eine schwarze dicke Frau würde man nicht so feiern, oder man würde doch tuscheln.
Dicke Frauen haben zu mir gesagt, sie wollen nicht dick sein, denn es ist ungesund. Check. Ja, sie machen Diät und Sport um abzunehmen, weil Übergewicht ungesund ist.

ABER: Wie wäre es, wenn wir einfach aufhörten unsere Körper zu kommentieren? Frauen werden nur aufs Äußere reduziert?! Von wem denn?? Erst einmal von uns selbst. Der Rest muss mich ehrlich gesagt nicht interessieren, schon gar nicht wenn ein Schwanz mit Hirn dran dies täte.
Schockieren tat mich dabei das Geständnis einer Freundin, die buchstäblich ihr Leben lang Kalorien gezählt hat. Ich habe das noch nie gemacht und fühlte mich schuldig, ich weiß nur, dass Macadamia Nüsse echt reinhauen, es ist wie Butter essen – und ich lieb’s!

ABER: ist das nicht egal, ist es nicht langsam Zeit, die Frau einfach mal NICHT zu kommentieren? EINFACH MAL DIE FRESSE HALTEN! Und ja, es macht Spaß zu kommentieren, zu lästern, aber echt, schluckt es runter. Ich sah neulich Bilder einer öffentlichen Person, bei der eine Stylistin hätte mitwirken sollen, weil hier und da die Kleidung unvorteilhaft ausgewählt war bzw. saß. Natürlich habe ich nichts gesagt, obwohl mein Auge zuckte und ich die Möglichkeit gehabt hätte. Wenn sie fragt, werde ich es sagen, ansonsten Fresse halten, im Zweifel was Nettes sagen, fertig.

BODY NEUTRALITY soll die neue Bewegung wohl heißen, die natürlich nicht neu ist, aber irgendwie nicht nach Deutschland übergeschwappt ist. Sie besagt schlichtweg, dass das Aussehen nichts mit dem Wert einer Person hat, und bauscht das Ganze nicht auf. Punkt. Und schenkt Euch diesen #InspirationalBullshit á la “Love yourself! Bloom!” wenn alle abgebildeten Frauen normschön sind.

Ein revolutionärer Ansatz! Ja, man mag lachen, aber einfach mal keine Reduktion auf das Äußere, von Frauen und durch Frauen, das ist wünschenswert. Ja, du darfst dich trotzdem toll und schön finden, und dich stylen, aber das ist deins, für dich, und nicht um dich als Mensch aufzuwerten, sondern um Spaß an der Ästhetik zu haben und natürlich diesen Spaß zu teilen-jedes Kompliment der Welt ist willkommen! Tolles Kleid! Aber nicht: Wow, tolle Figur, du hast ja so abgenommen! Oder, ich liebe diese vergifteten Komplimente…: Tolles Kleid, dass du dich traust, das bei deiner Figur zu tragen! SHOOT THAT PERSON NOW.

Einfach mal nicht kommentieren. Einfach mal die Fresse halten. Wenn ich es lernen kann, kann es jede.

Übrigens: Wer denkt, das Ganze träffe die Männer nicht, sollte sich mal die Zahl der essgestörten Männer reinziehen, ein Tabu-Thema sondergleichen. Gepaart mit Sportsucht, gepaart mit psychischen Störungen sondergleichen. Kaum therapierbar, weil: TABU.

Übrigens die zweite: Das Thema ist weitaus komplexer, denn es beginnen Kinder schon im Alter von 8-11 eine Essstörung zu entwicklen, als Ausdruck für den Druck, “Perfekt” zu sein. Ich persönlich habe so ein Kind schon gesehen und es ist das schlimmste, was man sich vorstellen kann. Esstörungen, die im Kindesalter erworben werden, bleiben idR pathologisch und können zum Tod führen. So viel dazu. Und ja, Gesellschaft, und ja, haben die Eltern versagt, deshalb – was wir vorleben, jeder einzelene von uns, hat immer großen Einfluß, auch wenn wir dessen nicht gewahr sind.

Wer mehr zum Thema lese möchte:
https://www.thefemalelead.com/body-positivity-vs-body-neutrality

Der Eyeliner kommt zurück!

Lucia Pica von CHANEL hat es schon antizipiert, meine Leserinnen haben es schon antizipiert, und ich hole meine Tipps wieder aus der Mottenkiste hervor – Eyeliner ist verdammt schwierig, bis man ein bisschen Übung hat, der Effekt allerdings ist immens.

Katzenaugen mit übertriebenen Schwung: Nice, aber… vielleicht zu viel? Ich lebe in einer total spießigen, langweiligen Stadt, wo ich schon auffalle durch meine Haare, meinen Gang(sic!) und meine Kleidung, weshalb ich dazu tendiere, down zu dressen – geiles Denglisch.
Eigentlich möchte ich das nicht mehr, aber ich möchte die Grenze zwischen auffällig und verzweifelt gekonnt wahren. Ich bin kein Modepüppchen, ich habe Stil; ich bin keine Insta-Influencerin, ich habe einen Job (mehrere?!); ich bin nicht mehr Schülerin oder Studentin, sondern erwachsen – und langsam zehre ich mehr von “Ausstrahlung” als vom blanken, guten Aussehen… hihi!!

Eyeliner kann man aber auch entlang der oberen Wimpernlinie sehr dünn zeichnen, ggf. korrigieren, und dann mit Wimperntusche nacharbeiten. Das geht selbst mit meiner Allergie, und Eyeliner mit dünnem Pinsel gibt es bereits für wenige Euronen in der Drogerie.
Meiner ist nachfüllbar und von Kanebo, und kann sehr feine Linien zeichnen als auch einen dicken Strich.
Grundsätzlich gehört das zu den Produkten, die man nicht teuer kaufen muss, genau wie Wimperntusche und Puder.

Mein Tipp wäre, auf schwarz zu verzichten und zu grau und braun zu greifen, abhängig von der Wimpernfarbe.

Tadaa. Das war’s – der Rest ist nämlich Übung, da muss frau selbst durch.

Farbe bekennen

Heute mal kein Psychogewäsch, das sitze ich aus denn, so scheint es mir, es ist gerade genug im Umlauf um unendlich depressiv zu werden. Der Herbst ist golden und rot und verdammt eiskalt, der obligatorische Herbstvirus hat mich weggefegt wie nix, und die politische Lage der Welt als auch mein Kontostand geben ausreichend Anlass zur Sorge.
Letzteres allerdings mit Genuss und sehr selbsgewählt… denn ich habe beschlossen, meine sichere Farbwelt aus Marine, Grau und Schwarz zu verlassen und mein inneres rosa Schweinchen, das ich nur privat hege und pflege, ein wenig heraus zu kitzeln. Und wie das? Sanftere Farben.
Ein sanfteres Ich! (Bullshit natürlich.)

Wenn die Haut älter wird, wenn die Jahreszeiten sich ändern, ändern sich auch die benötigten Make-up und Kleidungsfarben. Die meisten brauchen mehr Farbe und mehr Kontrast, neutrale Töne gehen immer, und machen auch bessere Laune. Statt im traurig-traurigen Grau-Braun zu schwelgen, das mir sowohl Modelabels als auch die Strasse entgegen schreit, ran an Gelb, ran an Hellblau und ran an Pistazie und Rosa.

Das Gute an den Farben der Sommersaison: Sie sind gerade im Sale und schaffen einen wunderbaren Kontrast zur dunklen Herbst- und Wintergarderobe.

Wie macht es denn diese Rose? Genau so.

Was das Make-up betrifft: Schimmer, cremige Texturen, Beige- und Rosétöne, und ab und an einen knalligen Kontrapunkt mit einem matten, rosigen Lippenstift setzen. Oder umgekehrt: Schwarz, Platin, Stahlgrau, und dann warme und weiche Kontraste in beigem Schimmer dazu.
Zum Beispiel:
Tom Ford Creme Lidschatten in Opal oder Chanel Cremelidschatten in 804 Scintilance auf Augen und als Highlighter, dazu einen frechen rosa Lippenstift wie Chanel Coco Roussy.
Oder aber smokey eyes mit verschmierten Kajal als Grundlage für das Puderprodukt, da aber mit Graubraun arbeiten und niemals mit schwarz… und dann mit viel Lippenpflege und einem nudefarbenen Lipliner ergänzen.

Meine Shoppingempfehlungen was Klamotten betrifft: Massimo Dutti mit der Reihe an hellen Wolle-Seide Oberteilen, alles sehr zart und tja, Handwäsche… und COS mit Kaschmir in Rosa und Salbei.