SALVATORE FERRAGAMO Tuscan Soul

Es geht los – zum Herbst bzw. zum Winter kommen jede Menge neue Düfte heraus.
Winter könnte man meinen – ich sitze nämlich gerade das erste Mal bei künstlicher Beleuchtung an meinem wundervollen kleinen Apple. Normalerweise reicht Tageslicht zur Freude meiner Stromrechnung, doch heute muss die Stromsparlampe wohl etwas länger glühen.

Um uns vor Depressionen zu schützen hat SLAVATORE FERRAGAMO, der eigentlich Handtaschen und göttliche Schuhe macht, einen neuen Duft herausgebracht, der uns die toskanische Sonne näher bringt. Mit Bergamotte, Orange, Iris und Feige – und DAS ist doch mal interessant, Feige!
Dazu gibt es eine komplette Körperpflegeserie mit Duschgel, Bodylotion und sogar Shampoo und Conditioner.

An der Kampagnie ist nichts besonders, man wollte auf Nummer sicher gehen, aber fotografiert hat es Mario Testino. Er hat auch die Kampagnie mit Claudia Schiffer für die taschen und Schuhe gemacht – die ist furchtbar langweilig! Einfach mal die letzte VOGUE Ausgabe durchblättern, da ist es drin.

Während die Duftnoten vielversprechend sind (Bergamotte und Feige, mmmmh!) ist alles andere Mainstream.
Leider entpuppen sich die Düfte dann ebenfalls als Mainstream, der Duft wird wohl eine schöne künstliche Orangenduftwolke verströmen…

Ab 41 Euro für 40ml, Körperpflege ab 18 Euro.

GUERLAIN Jicky Eau de Toilette

Nach der Rezension von GUERLAINS Mitsouko musste nahezu JICKY folgen – ein recht ähnlicher Duft, zumindest dem ersten Schnüffeln nach.

Das liegt an der ebenfalls vorhandenen Bergamotte in der Kopfnote, dazu herber Lavendel, den ich aber eher in Richtung Lack identifizieren würde, dazu eine herbe Limettennote. Wie grüner rauher Samt schmiegt sich der Duft frisch an die Haut um weich und vanillig zu werden. Dazu kommen noch leichte, aromatische Hölzer und laut GUERLAIN Opoponax.

Auf Papier entwickelt sich die Duftnote viel stärker in der frischen spritzigen Richtung, auf meiner Haut hingegen wird der weiche Vanilleduft dominant. Wer mehr Dynamik haben möchte, sollte zu GUERLAINS Champs-Elysée greifen. Wer mehr in Richtung Vanille tendiert, wird mit SHALIMAR, dem grossartigen Klassiker, glücklich.

Ich persönlich mag Vanille nicht so gerne, liebe aber die Mischung aus Lavendel und Bergamotte in der Kopfnote. Diese Kombination ist regelrecht motivierend und energisierend – wie Liebe es tun sollte.
Der Duft wurde nämlich von Aimé Guerlain als Hommage an seine Jugendliebe kreiert.

Der Flakon ist nostalgisch altmodisch und sehr hübsch – naja, eigentlich schon wieder kitschig.
30 ml Extrait de Parfum kosten wahnwitzige 242 Euro – das Eau de Toilette schlägt mit 88 Euro zu Buche und ist nachfüllbar.

GUERLAIN Mitsouko

Klassiker neu zu entdecken gehört zu den schönsten Aufgaben die mybeautyblog.de sich vorgenommen hat. Wenn es ein Duft schafft, über Jahrzehnte hinweg mit Freude von den unterschiedlichsten Frauen getragen zu werden, dann muss es ein Klassiker sein.

Während Chanel No.5 legendär wurde durch Marylin Monroe – sie ist die Frau, die 40 Jahre nach ihrem Tod immer noch Cover von Mode-Zeitschriften ziert, sind die Guerlain Klassiker einzig und allein aufgrund ihrer olfaktorischen Besonderheit geblieben.

Auch um Mitsouko hat das Parfümhaus ein Mythos aufgebaut.

Mitsouko is a homage to the heroine of ‘La bataille’, the novel by Claude Farrère. It is the story of an impossible passion: Mitsouko, a beautiful Japanese woman and the wife of Admiral Togo, is secretly loved by a British officer. In 1905, when war breaks out between Russia and Japan, Mitsouko awaits with dignity the outcome of the battle, nobly overcoming her feelings.

Die Topnote ist kurz sanft, dann heftig beissend, die Bergamotte und Benzoenoten sind scharf bis metallisch. Der Duft entwickelt dann eine weiche Rauhheit, in der Farbgebung (um mal synästhetische Eindrücke zuzulassen) ein grau-braun-grün, um anschliessend weich abzuschliessen. Die Herznoten werden von Nicht-Parfüm-Kennern 😉 eindeutig als seifig und omig bewertet.

Erstaunlicherweise sagten mehrere Leute dass es nach den Parfüms duftet die ihre Grossmutter benutzt. Diese und die Seifen-Assoziation kommen so gut wie immer bei den Klassikern von Guerlain vor, dennoch sind die Düfte auf eine eigene Weise faszinierend und unverkennbar.

EDIT:
Der Duft wird doch noch blumig nach einer Zeit und ist sehr zart, der Pfirsich und die Rose sind leicht wie ein Schleier wahrnehmbar, leicht herb wie unreife Pfirsiche, leicht rauh wie Pfirsichschale, dazu eine zart erblühte, rosa Rose mit den herbgrünen, saftigen Blättern.

GUERLAIN Homme

…für den Tier in Dir, wie die englische Anzeige sagt – mit einem Pressetext der so unglaublich ist, dass man nicht weiss ob man weinen oder lachen soll! Hier die besten Auszüge und gleich eine Umfrage dazu 🙂

Männer haben die Matthäuspassion komponiert, die Cheops-Pyramide erbaut und können, wenn es nötig ist, auch Berge versetzen.

Und trotzdem unterscheidet sie genetisch nur ein winziges Prozent von den Bonobo-Affen aus den Wäldern Äquatorial-Afrikas… Es mag zwar schmerzen, aber – so wohlerzogen, zivilisiert und intelligent Männer auch sein mögen – das “Tier im Mann” ist noch immer lebendig.

Doch keine Angst: Wir sprechen hier nicht von einer mit Reißzähnen bewehrten Bestie, die von Kopf bis Fuß behaart ist … auch nicht von Männern mit aufgeblähtem Bizeps und zweifelhaftem Hüftschwung.

Essen, trinken, Frauen lieben, Parfums tragen.

Ja, die Männer von heute…
Machen die noch was anderes, diese Fast-Bonobo-Affen, ausser Pyramiden bauen, fressen, saufen, v***n und Parfums tragen?
Ich glaube sie fahren noch Auto… und jagen aus dem fahrenden Gefährt mit der Lanze Frauen, die sie dann an den Haaren schleifend in den Kofferraum einsperren um sie in die nächste Luxus-Shoppingstrasse zu entführen. Oder so 🙂

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JOHN GALLIANO John Galliano

John Galliano ist der verrückte und geniale Designer von Christian Dior. Natürlich hat er auch ein eigenes Label unter seinem eigenen Namen und tobt sich da aus.
Während die Haut Couture von DIOR unerreichbar bleibt, ist seine Kollektion zwar ebenfalls kein Schnäppchen, aber etwas erreichbarer und tragbarer. Witzige und verrückte, lässige und moderne Designs zeichnen das Label aus. Weil man sich auch diese Teile doch in der Regel nicht eben so mal leistet, gibt es einen neuen Goldesel namens Duft 😉

Der Flakon ist wild, rot und violett mit einer skulturartigen schwarzen Kappe und soll 80 Euro kosten für 60ml EdP, erhätlich zum Ende diesen Monats.
Die Noten sind floral-aldehydig.

Kommt es mir nur so vor oder werden Parfüms immer teurer?