L’Artisan Parfumeur Passage d’Enfer

Wer sich in den englischsprachigen Blogs rumtreibt, hat sicherlich schon häufiger Mal die Duftnote “incense” gelesen – Weihrauch.
Weihrauch wird verbrannt, daher auch die etymologische Herkuft des englischen Wortes – incendere heisst auf lateinisch brennen.

Feuer und Rauch – das passt doch super zum Duftnamen, der in etwa “Übergang in die Hölle” bedeutet, oder um es mal ganz katholisch auszudrücken: Fegefeuer 😀
Wer eher auf die griechische Mythologie steht, denke da bitte an Zerberus, dem mehrköpfigen schwarzen Hund, der den Eingang zum Jenseits bewacht.

Gnaz so schlimm ist der Duft dann doch nicht, doch die Kombination von Lilien (Beerdigungsblumen, in Deutschland leider gerne für Hochzeitssträusse benutzt – warum bloss?) UND Weihrauch evoziert höchst seltsame olfaktorische Empfindungen. Der Duft klingt mit Moschus weich ab, doch der Weihrauch bleibt omnipräsent (allgegenwärtig) und bleibt und bleibt…

Ein toller Duft, für Männer wie Frauen gleichermassen geeignet, der eine seltsame erotische Komponente in sich trägt – den Männer gut finden! zumindest mein Testobjekt.
(…ich komme da kaum drüber hinweg – Mäner mögen Weihrauch?!)

Haltbarkeit ist ganz gut wiedermal, Kostenpunkt wie alle Eaux de Toilette von L’Artisan Parfumeur €65 für 50ml.

L’Artisan Parfumeur Dzing!

Meine Damen und Herren, noch ein Geschenk gesucht? Für den Liebsten oder aber für sich selbst?
Es kommen jetzt meine Empfehlungen – ich kann nämlich wieder riechen, so halbwegs 😉 und muss mich nun durch tausende Düfte durchkämpfen, um Euch die interessantesten vorzustellen.

Mögt Ihr Whiskey? Guten, alten Whiskey, den man wie sein Augapfel hütet, den man womöglich heimlich importiert hat, oder aber in einem kleinen schummrigen Laden für irre viel Geld erstanden hat? Whiskey ist die Essenz der Erde – Torf, Getreide, Wasser, Feuer.
Das ist Dzing! – Torf, Getreide (Süsse, Malz), Wasser, Feuer…

Doch Dzing! ist laut seiner Parfümeurin Olivia Giacobetti eigentlich eine Hommage an den Zirkus – Erde, Feuer, Wasser, Tiere.

Doch das Rauchige – wo kommt das her?
L'Artisan Parfumeur - Dzing!

Tonkabohne, Saffran und Hölzer, eine schlanke und doch magisch-männliche Komposition, die animalisch und heimelig gleichzeitig ist, die Tierisches mit Erdverbundenheit in Einklang bringt und dessen kleine, versteckte Note Karamell auf etwas weiches und nachgiebiges schliessen lässt…

Die Haltbarkeit ist für L’Artisan Parfumeur-Düfte erstaunlich gut. Das Eau de Toilette kostet 65 Euro für 50ml und ist erhältlich in Privatparfümerien.

ARMANI Code Le Parfum

ARMANI Code ist seit ewig und drei Tage einer der bestseller beim türkisen Riesen und reicht auch gar nicht schlecht. Die Werbung kennt sicherlich auch schon jeder, und der dunkle Flakon mit dem zarten Audruck steht bestimmt in jedem Bad.

Rechtzeitig zu Weihnachten bringt ARMANI (zum ersten Mal) diesen Duft als Eau de Parfum Intense heraus in einer zarten Flasche mit 15ml. Wunderschön und sehr begehrenswert – aber leider dreistellig im Preis, ca. 125 Euro.

Das geht überhaupt nicht! Diese Preise sollte frau bzw. man nicht mehr bereit sein zu zahlen.
Bei solchen Preisen vergeht jeder Frau sich mal selbst eine Kleinigkeit zu gönnen oder sich unbefangen statt Blumen mal einen Duft zu wünschen 😉

PENAHLIGON’S Elixir

Ein Duft von einer meiner Lieblingsduftkreateurinnen Olivia Giacobetti – endlich sind die Noten raus und der Flakon, in feurigem Rosenrot.

Duften soll der neue Engländer nach Eukalyptus, Kardamom, Zimt und Macis (Muskatblüte, ein teures orientalisches Gewürz), dann türkische Rose und Jasmin, dann die üblichen Hölzer, Gewürze, Tonka und rauchige Noten.

Hmmm, ich habe den Duft in der Nase, herb, rosig und würzig-trocken, so typisch Olivia Giacobetti. Ihre Damendüfte sind eher unisex, sehr gewagt, sehr ungewöhnlich.

Danke an nowsmellthis.

CHANEL Allure

Es geschieht selten dass ich zu alten Düften zurückkehre, es gibt so viele neue (jedes Jahr über 800 Neuerscheinungen auf dem Duftmarkt) und so viele noch nicht endeckte Klassiker.
Doch nach knapp zehn Jahren – damals war ALLURE neu erschienen, finde ich den Duft wieder reizend und interessant.

Als blumiger Orientale beschrieben – als Florientale 🙂 soll es in der Herznote Vanille beinhalten. Davon merke ich wenig, denn Vanilledüfte kann ich nicht ausstehen.
Der ganze Duft ist wie eine warme, weiche und unglaublich leichte Kaschmirdecke, ein olfaktorisches Streicheln. Die Blütenkomposition in der Kopfnote besteht aus ineinander verschmolzenen Jasmin, Rose, Maiglöckchen, angeblich auch Bergamotte. Nichts davon nehme ich wirklich wahr – eher Tonkabohne, ganz wenig vielleicht die Mandarine mit dem Jasmin, und der Hauch Vetiver gibt dem Duft gerade genug Stabilität.

Insgesamt ist der Duft wirklich unverkennbar und er gefällt wirklich allen – nicht wirklich Mainstream, aber sehr gefällig. Männer lieben ALLURE weil so schön weiblich – ist übrigens ein sehr schöner und dezenter Businessduft, Frauen lieben ALLURE wegen der unaufdringlichen Eleganz und verströmenden Luxusappeal.

In der Konzentration als Eau de Parfum ist ALLURE eine Wucht – bitte sparsam benutzen. Die Haltbarkeit ist sehr gut, die Duftintensität lässt nichts zu wünschen übrig. Der schöne schlichte Flakon passt einfach toll zu diesem sehr eleganten und femininen Duft.

Angeblich soll Coco Chanel gesagt haben, man solle sich vor dem Spiegel stellen (sobald man fertig angekleidet ist) und dann noch ein Teil WEGnehmen. Dann sei das Outfit perfekt.
So soll auch ALLURE für genau diesen Understatement und für ein klassisches, elegantes Allure stehen.

Das Eau de Parfum kostet 35ml um die 50 Euro, günstiger gibt es Chanel immer im Duty-free, da lohnt sich dann gleich die Anschaffung des Parfüms.