Schon vor einigen Wochen eröffnet, habe ich den Laden heuer als Arbeitsort aufgesucht, damit ihr es nicht tun müsst.
Die Erreichbarkeit mit der U-Bahn ist super, mit dem Auto geht’s auch, wenn man bereit ist die tausend Hamburger Baustellen in Kauf zu nehmen.
Also zack, aus der U4 direkt in den Breuninger – ein großes, angenehmes Kaufhaus, was aber hier und da ein paar Fragezeichen aufgerufen hat. Es ist nicht ganz so beengt wie das Alsterhaus, und hat eine große Parfümerie, aber kein Make-up. Die Abteilung Damenmode ist richtig gut, muss ich sagen, ich hätte dort viel shoppen können, weil es einige Marken führt, die nicht so teuer sind und trotzdem qualitativ angemessene Ware anbieten. Die Herrenabteilung ist relativ langweilig, bis auf ein paar Sachen von Etro und Dsquared, die allerdings mit entsprechenden Preisen daher kommen.
Die Auswahl für Schuhe war eigentlich auch ziemlich gut, wenn auch eher im mittelpreisigen Segement. Ein bisschen Canada Goose, ein Hauch Jimmy Choo, aber auch Högl und Peter Kaiser. Viele Sneaker-Marken.
Viele Artikel im Sale natürlich, und gute Rabatte. Bei Etro gab es tatsächlich satte 70% Rabatt, was man sicherlich nicht immer bekommt. Besser, als das Zeug zu verbrennen – ja, das machen große Modehäuser.
Das Personal? Absolut nett und zuvorkommend.
Die Atmosphäre allerdings ist nicht schön, es ist alles gräulich und das Lichtkonzept grauenvoll, bis auf die Flächen mit Fenstern, wo man sich auch schleunigst hinstellen sollte, bevor man etwas kauft. Die zum Teil abgedunkelten Spiegel waren mir auch ein Rätsel.
Die Toiletten liegen gut versteckt im zweiten Stock, die Kassen sieht man kaum. Nichts ist ausgeschildert, man muss rumlaufen und fragen. Es gibt keine Kinderabteilung, was ich schade finde, denn ich shoppe kaum, aber für die Kinder… Mütter kennen das.
Die Kundschaft mitten in der Woche tagsüber: Gelangweilte, dauershoppende Rentner*innen gehobenen Alters. Die Zielgruppe ist klar: Mehr Geld als für Karstadt und Co, aber eben auch deutlich weniger als für den Neuen Wall.
…und es gibt kein Café oder die Möglichkeit, irgendwo ein Glas Wasser zu bekommen.
Das restliche Center ist ausgeschildert und weitläufig, es gibt eine Freßmeile, die allerdings komplett offen und unglaublich laut ist. Hier und da gibt es Sitzmöglichkeiten und man kann sogar sein Handy aufladen. Die Toiletten sind zentral in einer Ecke, natürlich wie immer Wartenschlangen bei den Damen. Wickelraum ist extra, immerhin, das heißt die Männer™ müssen nicht in die Damentoilette zum wickeln.
Die Auswahl der Geschäfte ist international gehalten und orientiert sich eher zum unteren Preissegment, mit CundA und HundM. Ein großer Thalia, wie alle anderen auch, und viele kleinere Geschäfte, die sich vermutlich nicht lange halten werden. Nett war ein Blumenladen mit der Möglichkeit, ein Café und ein Stück Gebäck zu genießen, und dabei ein wenig akustisch abgeschirmt zu sitzen. Ein riesiger Asia-Markt wird wohl noch eröffnen, das kann interessant sein, und die Kindermodemarke Name It wird auch noch eine Boutique eröffnen.
Hat man sich einmal im Kreis bewegt und alles angeschaut, kann man auf die terasse rausgehen und sich die Elbe anschauen. Dort wird man entweder verbrutzelt oder vom Winde verweht, aber immerhin mit Sitzmöglichkeiten.
Barierrefreiheit scheint auch gegeben zu sein, habe ich mir aber nicht explizit angeschaut. Da kommt es ja auch darauf an, wie weit man mit dem Rolli rumfahren muss, wie die Toiletten sind, und ob man dann auch mit der Bahn fahren kann. Da habe ich nicht darauf geachtet, weil ich schon komplett überreizt war von der Dauerbeschallung in jedem laden und der allgemeinen Lärmkulisse.
Mein Fazit lautet: Warum? Wer sich in der Hafen Ciyt eingekauft hat, wird dort ein bisschen Alltagseinkäufe tätigen können. Die Tourist*innen werden sicherlich durchlaufen, aber ob sie shoppen?? Für Hamburger*innen und Umgebung gilt: Wenn man nicht gezielt bestimmte Marken von Breuninger vor Ort shoppen möchte, lohnt ein Besuch meines Erachtens nicht.