Das Geheimnis der LA MER Creme

Soziologie ist zwar ein Forschungsfeld dass ich nicht besonders hoch achte, doch aus eben diesem Bereich kommt die Feldforschung.
Für die Anthropologen und Ethnologen bedeutet Feldforschung bspws. leben unter indigenen Völkern; aufsaugen der Atmosphäre, Beobachtung der kulturellen Eigenheiten und Riten.

Feldforschung bedeutet für mich: Leben und beobachten in Parfümerien.

Tatort diesmal: der türkise Riese, am Regal mit den teuersten Cremes, wo ich diesmal völlig unbehelligt schauen konnte. Das, muss ich bemerken, ist erstaunlich und ungewöhnlich, aber dazu später mehr 🙂

LA MER – die Creme, Mythos und Wahrheit? Tatsache ist, dass ich noch nie einen schlechten Bericht darüber gelesen habe; Fakt ist aber auch dass ich nicht die Zielgruppe bin, weshalb ich nie in Versuchung geriet die Creme zu kaufen. Feuchtigkeitsarme Haut habe ich nicht, trocken ist sie auch nicht so – zumindest nicht so trocken, dass ich für 150 Euro eine Gau in meinem Gesicht riskiere.

Aber manchmal sagen Inhaltstsoffe mehr als tausen (Werbe-) Worte.

Was ist drin in der LA MER Creme? Nun, zuerst ist das dieses nebulöse Extrakt aus Algen. Algen sollen die Hautfeuchtigkeit signifikant verbessern, manche schwören auf die innerliche Anwendung (Spirulina) aber genaueres weiss man nicht. Um sicher zu gehen haben ich meinen heissen Draht zu Dr. L. betätigt, die als Wissenschaftlerin Zugang zu entsprechenden Datenbanken hat (und die Texte auch noch versteht 😉 ).

Die Creme basiert auf einer Salbengrundlage aus Paraffinöl, was nicht grundsätzlich schlecht ist. Für trockene Haut ist diese fette Grundlage gut, sie verstopft die Poren so dass keine Feuchtigkeit entweichen kann, die in den inneren Hautschichten gebildet wird (deshalb soll man ja viel trinken, das polstert die Haut von innen auf).

Des weiteren wird Sesamöl aufgezählt. Das ist auch der Grund weshalb diese Creme so gut abschneidet, Sesamöl ist in hohem Masse fett- und feuchtigkeitsspendend, wirkt aber auf der anderen Seite bei manchen auch hochgradig komedogen. Will heissen – ich würde davon Pickel bekommen, während meine Freundin Dr. L. vermutlich wunderschöne pralle Haut bekommt. Sie ist nämlich meine Hauttyp-Antipode und Mit-Testerin 🙂

Lobend muss ich mich darüber äussern, dass die Creme keine Silikone enthält und ebenfalls keinerlei Parabene. Sie kann zwar kaum verderben, es wird aber auf der Verpackung hingewiesen dass der Tiegel möglichst fest verschlossen werden soll.
Von der Konsistenz her ist sie fest und ergiebig, ungewöhnlich für Nutzer von konventioneller Kosmetik, die sich sonst geschmeidige und weiche Cremes ins Gesichtchen buttern.

Es bleibt natürlich die Streitfrage ob man das viele Geld ausgeben muss, wenn man es kann und er wirkt, wunderbar! Wenn nicht, sollte man sich bei Martina Gebhardt umschauen, die ähnliche Produkte auf natürlicher Basis herausbringt. Diese enthalten Lanolin, das der Haustruktur sehr ähnlich ist und nicht komedogen wirkt, meist angereichert mit geschmeidiger Kakaobutter und anderen wertvollen Ölen.

Aber nun interessiert es mich schon sehr wie Ihr zu so einem Produkt steht – viel Geld, ganz klar aber auch ein gutes Produkt, das aber nicht unbedingt im Preis-Leistungsverhältnis steht und deshalb Luxus ist (wollen wir den nicht manchmal-immer! genau das?!).

3 Gedanken zu „Das Geheimnis der LA MER Creme

  1. bevor ich meine lieblingsbloggerin andreea kennenlernte, war es mit sch***-egal, was eine creme gekostet hat, hauptsache sie hat mir das gefühl (sic!) von luxus und gepflegtheit gegeben.
    dann kam andreea und merkwürdig riechende (anfangs fand ich müffelnde) cremes hielten einzug in mein bis dahin konventionell-nichtsnutzes pflegesortiment.
    und siehe da – auf einmal wurde meine zickige haut ganz normal. ich sehe nicht 10 jahre jünger aus und la schiffer bin ich auch nicht geworden. aber ich erwarte auch nicht mehr, dass meine gesichtscreme toasten, im lotto gewinnen oder wunder erwirken kann.
    stattdessen ist mein echter luxus (sic!!) inzwischen eine top gesunde haut, die mit allen klimaverhältnissen selber klar kommt, ohne schuppige und rote stellen trotz 100€-creme.
    und von dem gesparten geld (und hey, das ist ne ganze menge, vergleicht man mal die kosten von la mer mit hauschka und dann noch die tatsache, dass man bei hauschka abends noch nicht mal mehr creme braucht!!) leiste ich mir zur reinen freude (sic!!!!)besuche bei einer wahnsinnig netten hauschka-kosmetikerin.
    DAS ist für mich luxus, den ich will!

    1. oh ja, die kaffee- kochende gesichtscreme… stimmt, naturkosmetik riecht anders und ist nicht so geschmeidig wegen den fehlenden silikonen und paraffin, aber das hautgefühl ist auf dauer gesehen viel besser. wahrer luxus ist allerdings so eine gesichtsmassage und der ganze zauberkram den so eine speziell ausgebildete kosmetikerin macht. ich habe immer nur die kleinste behandlung genossen, war aber immer so entspannt dass ich kaum noch auto fahren konnte. ich kann allmählich verstehen warum frau so viel geld dafür zahlt…

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