Serena Williams macht Werbung und alles daran ist weird

Okay, Serena Williams ist eine Tennis-Legende, hat zwei Kinder, hat einen supertollen Ehemann der sie immer über den Klee lobt, und ist mit sich nach zwei Kindern unzufrieden.
Also nimmt sie ein Lifestyle Medikament zusätzlich zu ihrer Diät und ihrem Sportprogramm und sieht nun so aus, wie Faschismus es gerne hätte: Schlank, durchtrainert, BÄMM.

Der crazy shit ist allerdings, dass sie eine Schwarze Frau ist. Okay, wir sind im Feminismus, und es ist ihre Wahl. Moment… sie ist als öffentliche Person und Schwarze Frau natürlich ein wahnsinniges Vorbild für Millionen Frauen und Mädchen da draußen, und Sinnbild des American Dream. Und Opfer internalisiertem Rassismus?

Ja.

Doch das Ding mit der sogenannten Abnehmspritze, für die sie wirbt, ist wirklich schräg:

Sie möchte damit transparent sein. Ihr Ehemann hat Anteile und ist im Vorsitz eines Teledienstleisters im Bereich Gesundheit, wo man solche Medikamente bekommt, für den sie jetzt als “Beispiel” wirbt. Als “echte Person”.
Das ist so wild, aber auch so genial, und man weiß gar nicht, was man dazu sagen soll. Auf der einen Seite komplette Transparenz, die Schwäche zur Stärke machen, auf der anderen Seite die komplette Verleugnung ihrer Selbst als Schwarze Frau, Athletin und Vorbild für andere Frauen und Mädchen.
Das Dünnsein etwas mit Faschismus zu tun hat ist nichts Neues, ebenso dass Kapitalismus und Faschismus sich gegenseitig bedingen. Kapitalismus, wenn es nicht mehr funktioniert, wird faschistisch.

Hier passiert das im Livestream: Der sich sehr rassismussensibel gebende Ehemann Alexis Ohanian nutzt nun Serena Williams Glaubwürdigkeit fürs Marketing. Sie wiederum steigt komplett auf den Selbsthass-Zug auf, hat ihre Nase schmaler operieren lassen, trägt blonde Perücken (wigs) und ergibt sich dem Heroin Chic Trend, wenn auch mit Muskeln.
Sie lebt im Faschismus, ihr Geld und ihr weißer Ehemann werden sie womöglich irgendwann nicht mehr schützen – die ganze Geschichte ist einfach verrückt.

Als Frau in der Öffentlichkeit, zumal als Schwarze Frau, war sie immer Opfer von Kritik, natürlich aufgrund ihres Aussehens, weil man wohl nix anderes finden konnte?! Sie wird auch immer Opfer von Kritik sein. Wie geht man jetzt damit um? Sie zu kritisieren ist sch***e, zumal wir “alle” mit diesem Dünnsein-Ding hadern, wir keine Erwartungen an sie hegen dürfen, sie machen sollte wozu sie Bock hat, zumal sie auch noch transparent damit umgeht, da gibt es viele Punkte, die eine Kritik unberechtigt machen.

Und dann ist da wieder dieses Ding: Das Private ist politisch.

ERGÄNZUNG – Gedanken zu GLP1 Medikamenten:
Die Medikamente sind in erster Linie für Typ 2 Diabetes Patienten gedacht. Die Pharma-Konzerne haben damit sehr großen Erfolg gehabt, nun kommen die ersten Sammelklagen wegen Langzeit/-Nebenwirkungen. Nichtsdestotrotz wird an Pillen statt Spritzen geforscht, um die Schwelle niedriger zu machen. Für Betroffene von Adipositas und/oder Essstörungen ist es ebenfalls ein zweischneidiges Schwert: Der Druck dünn sein zu “können” wird immer stärker, auf der anderen Seite kann es eine Hilfe sein, fraglich ist, wie nachhaltig das Ganze ist. Eine alternative Verwendung von Medikamenten ist medizinisch nicht unüblich, genau so wie der Missbrauch.

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