SERGE LUTENS Serge Noir

Dieser Duft war angeblich zehn Jahre in Entwicklung – so riecht er auch.

Kein Scherz, wenn der Entwickler (ja, Entwickler und nicht Parfümeur, mehr wie ein Dr. Frankenstein) irgendwo war, dann in einem Keller oder in einer Gruft, und dort hat er sich Schwarz-Weiß Filme angeschaut und vielleicht auch Leute erschrocken, mit einem technisch hochentwickelten System das Gespenster simuliert.

Der Duft riecht nach… Medizin, Säure, schwarzer Rollkragenpullover, Ironie, Edelstahl gebürstet und glatt, Gruft, Moder, Erde, verbranntes Holz, Kohle, Intellektuellenbrille, Sarg, Amber, Vanille, Weihrauch, schmutziges Brackwasser, Mottenkugeln, Phosphor, eine Blüte, Fleur de Sel, Katzenpisse, Gelächter, Karamell…

Dieser Duft ist nicht schön, sondern gut, er ist ironisch und böse, aber auch mutig und trotzig. Er ist schwarz und weich und eindeutig asexuell.

Auf gar keinen Fall sprühen, sondern den Duft auftupfen. Als hochkonzentriertes Eau de Parfum ist der Duft unmöglich aufzubrauchen. Teilen ist angesagt, und ich danke meiner Freundin Dotti die mit mir auch diesen Irrsinn teilt 🙂

L’ARTISAN PARFUMEUR Nuit de Tuberéuse

Nuit de Tubereuse Eau de ParfumMein Lieblingsdufthaus und einer meiner Lieblingsparfümeure Bertrand Duchaufour bringen einen neuen Duft heraus, der sich um die weisse, romantische (ich finde eher sexy!) Tuberose dreht, und Pariser Romantik und laue Sommernächte evoziert.

Als Eau de Parfum sicherlich ein eher schwerer weisser Florale, der aber einiges verspricht und mit Gewürzen wie Kardamon und Pfeffer aufwartet, genauso wie Orangenblüten und Ylang-Ylang.

Ich tippe auf eine Variation des Penhaligon’s Amaranthine Duftes, das ebenfalls von ihm stammt, diesmal eingebettet in einer schwulstigen, sexy und doch gleichzeitig filigranen Komposition. Ein absolutes, olfaktorisches Must try!

Aus dieser Linie wartet bereits der Fleur de Liane auf mich 🙂

Mehr darüber gibt es hier: http://lartisanparfumeur.blogspot.com/2010/03/we-are-proud-to-introduce-lartisan.html

Und hier noch ein fantastisches Bild der Tuberose:
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ANNICK Goutal Un Matin d’Orage – der Sturm, das Wasser, der Ylang Ylang

Parfümflakon Matin d'OrageIch bin kein Fan von Annick Goutal. Das will ich gleich vorweg sagen; die Tochter von Annick Goutal, der Firmengründerin und Parfümeurin, führt heute das Geschäft fort und ich finde sie super-unsympathisch. Ich kenne sie nicht, aber ich habe verschiedene Interviews gelesen und trotz der für sie vorteilhaften Berichterstattung hatte ich immer das Gefühl, sie sei eine verwöhnte und oberflächliche Frau. Die jedoch sehr geschäftstüchtig ist!

Die Parfümeurin im Haus ist Isabelle Doyen, die mit diesem Duft eine absolut großartige und neue Nische für sogenannte “white florals” eröffnet hat. Sie zeichnet sich auch für die anderen Düfte aus dem Hause Annick Goutal, die ich auch alle durchaus wertschätze. Leider vertrug sich bislang nur ein einziger Duft mit meiner Hautchemie. C’est la vie!

Es ist unglaublich, aber dieser Duft riecht nach Wasser und Regen. Weiterlesen…

DKNY pureDKNY schöner Vanille Duft aus nachhaltigem Projekt

Endlich ist der Duft in den Läden erhältlich und ich kann die Rezension mal vom Stapel lassen.

Eigentlich ärgere ich mich über pseudo-umweltfreundliche Geschichten, und auch bei diesem Projekt bin ich ambivalent, aber entscheidet selbst!

Der Duft pureDKNY kommt in einer sehr reduzierten Verpackung mit umweltfreundlichem Umkarton. Die Vanille wird in Uganda überwiegend von weiblichen Farmern angebaut, mit dem Kauf unterstützt man die Partnerschaft von DKNY mit CARE. Bekanntlich ist die beste Entwicklungshilfe keine.

Insgesamt halte ich solche Projekte für green-washing, wir können uns nicht unsere Verantwortung und unseren Konsum schön reden. Man kann versuchen nachhaltig zu leben, das beinhaltet allerdings mehr als eine umweltfreundliche Verpackung und Bio-Essen.

Wer jedoch heute zum Weltfrauentag einen Duft aussucht, liegt hiermit wirklich gut. Weiterlesen…