CHANEL Chance Eau Tendre – die chanelsche Birne

Ich bin mittlerweile ein echter Fan von den Chanel Düften geworden, die sogenannte “mainstreamer” sind.

Die Neuerscheinungen gehen mehr auf die breite Masse zu, verwenden aber nach wie vor gute Ingredienzen, weshalb die Düfte sich dennoch aus dem Kloreiniger und Pril-Persil-Meinstream abheben.

Zu den Mainstreamern zählt bereits Allure, das ich sehr schätze, allerdings ist Chance (auch durch den runden Flakon) die endgültige Anbiederung an den Markt 😉
Chance ist aber ein schöner Duft, sehr jung, und die Flanker dazu heißen Eau Fraiche (spritzig und leicht grün) und als neuestes Eau Tendre.

Die zarte Version heisst “zart”, also “tendre”, und ist ganz wunderbar. Leicht blumig und dolle fruchtig, biegt Chance Eau Tendre kurz nach der Grapefruit auf die Birnenstrasse ein und bleibt da eine Weile relativ konstant, um dann in den typischen, diffuse Holz-Moschus Grundkonzept von Chanel abzudriften.

Birne ist nicht neu, wird aber konzeptuell hier und da benutzt und ist der letzte Trend. Chanels Parfumeur schafft es mal wieder das moderne Konzept hochwertig umzusetzen, und wenn ich das Geld hätte, würde ich mir Eau Tendre genauso wie Eau Fraiche und Chance als Eau de Toilette holen. Die Düfte unterscheiden sich ausreichend voneinander um einzeln wahrgenommen zu werden; bleiben ihrem Grundkonzept aber immer treu.

Der Duft ist bereits erhältlich, also nix wie in den Laden und schnuppern!

Ich besitze bereits mehrere Chaneldüfte und nutze sie sehr gerne, denn sie sind unkompliziert und hochwertig.

SERGE LUTENS Serge Noir

Dieser Duft war angeblich zehn Jahre in Entwicklung – so riecht er auch.

Kein Scherz, wenn der Entwickler (ja, Entwickler und nicht Parfümeur, mehr wie ein Dr. Frankenstein) irgendwo war, dann in einem Keller oder in einer Gruft, und dort hat er sich Schwarz-Weiß Filme angeschaut und vielleicht auch Leute erschrocken, mit einem technisch hochentwickelten System das Gespenster simuliert.

Der Duft riecht nach… Medizin, Säure, schwarzer Rollkragenpullover, Ironie, Edelstahl gebürstet und glatt, Gruft, Moder, Erde, verbranntes Holz, Kohle, Intellektuellenbrille, Sarg, Amber, Vanille, Weihrauch, schmutziges Brackwasser, Mottenkugeln, Phosphor, eine Blüte, Fleur de Sel, Katzenpisse, Gelächter, Karamell…

Dieser Duft ist nicht schön, sondern gut, er ist ironisch und böse, aber auch mutig und trotzig. Er ist schwarz und weich und eindeutig asexuell.

Auf gar keinen Fall sprühen, sondern den Duft auftupfen. Als hochkonzentriertes Eau de Parfum ist der Duft unmöglich aufzubrauchen. Teilen ist angesagt, und ich danke meiner Freundin Dotti die mit mir auch diesen Irrsinn teilt 🙂

L’ARTISAN PARFUMEUR Nuit de Tuberéuse

Nuit de Tubereuse Eau de ParfumMein Lieblingsdufthaus und einer meiner Lieblingsparfümeure Bertrand Duchaufour bringen einen neuen Duft heraus, der sich um die weisse, romantische (ich finde eher sexy!) Tuberose dreht, und Pariser Romantik und laue Sommernächte evoziert.

Als Eau de Parfum sicherlich ein eher schwerer weisser Florale, der aber einiges verspricht und mit Gewürzen wie Kardamon und Pfeffer aufwartet, genauso wie Orangenblüten und Ylang-Ylang.

Ich tippe auf eine Variation des Penhaligon’s Amaranthine Duftes, das ebenfalls von ihm stammt, diesmal eingebettet in einer schwulstigen, sexy und doch gleichzeitig filigranen Komposition. Ein absolutes, olfaktorisches Must try!

Aus dieser Linie wartet bereits der Fleur de Liane auf mich 🙂

Mehr darüber gibt es hier: http://lartisanparfumeur.blogspot.com/2010/03/we-are-proud-to-introduce-lartisan.html

Und hier noch ein fantastisches Bild der Tuberose:
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ANNICK Goutal Un Matin d’Orage – der Sturm, das Wasser, der Ylang Ylang

Parfümflakon Matin d'OrageIch bin kein Fan von Annick Goutal. Das will ich gleich vorweg sagen; die Tochter von Annick Goutal, der Firmengründerin und Parfümeurin, führt heute das Geschäft fort und ich finde sie super-unsympathisch. Ich kenne sie nicht, aber ich habe verschiedene Interviews gelesen und trotz der für sie vorteilhaften Berichterstattung hatte ich immer das Gefühl, sie sei eine verwöhnte und oberflächliche Frau. Die jedoch sehr geschäftstüchtig ist!

Die Parfümeurin im Haus ist Isabelle Doyen, die mit diesem Duft eine absolut großartige und neue Nische für sogenannte “white florals” eröffnet hat. Sie zeichnet sich auch für die anderen Düfte aus dem Hause Annick Goutal, die ich auch alle durchaus wertschätze. Leider vertrug sich bislang nur ein einziger Duft mit meiner Hautchemie. C’est la vie!

Es ist unglaublich, aber dieser Duft riecht nach Wasser und Regen. Weiterlesen…