Frauen in Führung – leckt mich mal am Portemonnaie!

Liebe Leserinnen,

ihr habt sicher etwas von der Frauenquote gehört? Die gibt es in anderen Ländern auch. Zusammen mit gesetzlichen Rahmen, die Väter wie Mütter zum Kinderhüten beordern; die Ganztagesbetreuung für die Superkids haben, und die das Wort Rabenmutter (gibbet Rabenvater?! NEIN!) nicht kennen. Keine Herdprämie, keine steuerliche Diskriminierung.

Nun las ich neulich in einem Beitrag der ZEIT/SZ/SPON/einer der üblichen Verdächtigen, dass Frauen sich gar keine Quote wünschen, die “würde ja an ihren Bedürfnissen vorbeigehen”. Sie wünschen sich “bessere Rahmenbedingungen”.

Ja, da hat mal wieder einer gute Lobbyarbeit betrieben und irgendeine Umfrage so gestaltet, das genau DAS dabei rauskam. Nööö, Frauenquote ist es nicht, wollen wir nicht, wir sind ja so fucking pragmatisch und lösungsorientiert, wir Frauen, also haben wir statt auf die Barrikaden zu gehen, eine Lösung vorgeschlagen. WOZU, frage ich Euch? Glaubt Ihr dass Lösungen (die schon lange klar sind..) die (männlichen) Entscheider interessieren?

Liebe Frauen – ihr wollt die Scheissquote. Wisst Ihr warum? Weil man einen Arbeitgeber anders nicht zwingen kann, solche Rahmenbedingungen zu schaffen. Wenn er aber seinen Mitarbeitern dies&das ermöglichen muss, schwupps schießen betriebliche Kitas aus dem Boden (kann man eh alles absetzen…) und schwupps ist es scheissegal ob Männlein oder Weiblein aufgrund familiärer Vermehrung gelegentlich zu Hause arbeiten oder ein paar Wochen zu Hause bleiben.

Womit hat diese Frauenquote noch zu tun? Mit Geld! Wenn die Frau auf einmal genug Geld verdient, stellt sich nicht mehr die Frage ob sie zu Hause bleiben darf, muss und soll. Das kann man unten (im Einkommensbereichen betrachtet) jedoch schwerlich – und die vielen qualifizierten und dann auch noch studierten Frauen, wo sind die eigentlich?

Es wird übrigens gefördert und gelobt wenn Frauen in Führung sind – aber bitte nicht bei UNS IM UNTERNEHMEN! So las ich neulich die dreiste Werbung einer Bank, dessen Stiftung Frauen fördert. SELBSTÄNDIGE FRAUEN! F*** euch doch mal ins Werbebudget – Selbstständigkeit bedeutet in der Regel die ersten zehn Jahre ohne Urlaub und eine 6-7 Tage Woche. Führen ja, aber nur sich selber. HA! Das ist doch Ironie pur, oder?

Tja Mädels, wer das Geld verdient, hat das sagen. Ich sehe mich um und sehe lauter geile Frauen, die richtig gut sind, tolle Arbeit leisten, Mitarbeiter führen, in großen Rahmen denken – und darüber sitzt immer, immer, immer noch ein Schwanzträger.

Da lese ich einen Beitrag in der FAZ dass Chefärztinnen in der Minderzahl sind – weil sie durch den “Karriereknick Kind” (?!! WIE BITTE?!) leider nicht mehr gefördert werden und die Ausbildung ja sehr lang ist. Gilt für Wissenschaftler übrigens auch – jung, männlich, mit Familie, die von der repräsentativen Ehefrau zu Hause betüdelt wird – so sieht der deutsche Durchschnittswissenschaftler aus. Die Ausnahmen gibt es immer, aber soo selten.
Eine Frau unter 40 bekommt übrigens keine vollwertige Professur, wenn sie nicht mit 22 schon promoviert hat – die gibt es auch, die Wunderkinder. Ach was – eine Frau kriegt erst mal gar keine Professur! BTW: Ich kenne eine, die ist jung, hat Kids, und ist Professorin – allerdings ist sie leistungsstärker als alle um sie herum, und zwar deutlich.

Und da wären ja noch die eigentlichen Trägerinnen der Wirtschaft – die Frauen in KMUs. Sie werden nie zur Abteilungsleiterin benannt, es ist der Mann (und der verdient in gleicher Position schon vorher min. 20% mehr).

Wenn ich dann höre “Geld ist mir nicht so wichtig, ich will lieber Freizeit haben!” – was habt Ihr nicht verstanden? Das geht nur, wenn Ihr genug Geld verdient! Also haltet schön brav den Mund und holt Euch, was Euch zusteht. Frauenqoute, Gehalt, Rahmenbedingungen.
Die Männer werden es nicht ändern – wozu, läuft doch gut so.

Aber – bevor ich sämtliche Schwanzträger durch einen Kamm schere – es gibt sie, die guten Chefs. Die ermöglichen jedem guten Mitarbeiter einen Weg – ob Mann oder Frau. Bloß muss man es ihnen sagen. Einmal? Zweimal? Beim dritten mal kommt frau sich schon aufdringlich vor… und welche Frau will als Jammerlappen oder nöllende Zimtzicke dastehen?
Tja.
12mal.
16mal.
Freundlich und immer wieder. Es gibt keine guten oder bösen Absichten, nur Leute, die unter Stress führen, die selten Zeit für Empathie haben oder Dinge schlicht und einfach nicht wissen – nicht sehen können.
Also muss frau es ihnen sagen. Immer wieder. Immer wieder.Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder.

Keiner tut was für Dich – Du musst es einfach selbst tun. Es ist keine Schande, das was einem zusteht einzufordern. Und wenn eine Frauenquote die Lösung ist, um einen Kulturwandel anzustoßen, dann her damit.

Frau Merkel – it’s also your turn! Wenn Du das nicht packst, dann wirst Du keine Spuren hinterlassen.

30 Gedanken zu „Frauen in Führung – leckt mich mal am Portemonnaie!

  1. *Applaus*

    Leider ist es im beruflichen Alltag Realität, dass studierte, promovierte, engagierte, topmotivierte, organisierte (!), analytisch denkende und gleichzeitg pragmatisch arbeitende Frauen noch immer weniger Chancen haben und schlechtere Gehälter beziehen.

    Ich arbeite selbst in einer Unternehmensberatung und der Job ist so frustrierend, dass ich mir demnächst überlege, fünf Kinder auf die Welt zu werfen, damit ich mich nicht mehr unter Wert für nichts und wieder nichts verkaufen muss.

    1. Wow, gleich fünf Kinder? Wünschenwert wäre es aber wenn man beides könnte, was cooles tun/arbeiten und 5 Kinder kriegen. Meinetwegen mit 5 versch. Männern 😉 hat man 5 Babysitter Optionen 🙂

  2. Ja, genau so sieht’s aus.
    Klar wäre es supidupi wenn die Herren in der oberen Etage uns einfach so Platz machen würden, aber wird nicht passieren. Da können wir uns noch so sehr den A**** abarbeiten.

    Es ist traurig, ernüchternd und wütend machend zugleich, zu sehen was am Ende des Jahres bei mir (Akademikerin, Fulltime Abteilungsleitung, nebenbei Selbstständig) für eine Summe steht und was da im Vergleich bei meinem geliebten Gatten (klassische Ausbildung in der Industrie, Abteilungsleitung) zu lesen ist.

    Ich missgönne es nicht den Herren, aber ich fordere das Gleiche für mich, weil ich weiß was ich leiste und es nicht im geringsten einsehe warum ich/meine Arbeit weniger Wert sein soll.

    Und richtig wütend machen mich meine Damen Kolleginnen, die diese Umstände für normal halten, bzw. nicht einmal darüber nachdenken wieso es ungerecht ist das der Kollege im Nebenbüro den Firmenwagen abgreift während sie sich mit einer einmaligen Gratifikation abspeisen lassen.

  3. Wahre Worte! Mich kotzt so was auch total an! Warum kann gleiche Leistung nicht mit gleicher Kohle bezahlt werden? So was ärgert mich maßlos! Wenn eine Frauenquote das ändern würde, nur her damit!

  4. thanks a lot! Ja, das mit den Schimpfworten werd ich wohl modifizieren müssen. : )
    Der Grundgedanke geht dabei ja nicht verloren: artgerechte Haltung für Frauen! *sarcasm*

  5. Das stimmt. Leider. Bin selbst in einem Unternehmen, in dem scheints nur deswegen zwei Frauen Führungspositionen haben, damit sich das Unternehmen darauf ausruhen kann. Man hat ja was getan. (Wir haben übrigens außerhalb von Führungskräfteebene einen Frauenanteil von 70%)

    Mich hat neulich eine Aussage auf SpOn extrem erbost, in dem ein Herr tatsächlich folgendes sagte: mit der Frauenquote würden Unternehmen bestraft, die sich auf auf der suche nach qualifizierten Frauen die Hacken ablaufen, weil sie niemanden finden.
    Gehts noch? Und sowas ist Wissenschaftler?
    Ich wette, ich bin nicht die einzige Frau, die sagt: ich bin besser als mein Chef – warum ist er dann Chef und ich nicht?

  6. Danke! Du hast hast mir aus der Seele gesprochen.
    Ich Kriege jedesmal einen Anfall, wenn ich die kleine Schröder von einer freiwilligen Selbstverpflichtung sprechen höre und fühle mich mehr als verarscht!
    Ich leiste so einiges und verdiene nicht annähernd das, was meine ehemaligen Kommilitonen in gleicher Position verdienen und die meisten von denen würde ich zum Frühstück verspeisen…

  7. ich höre ja immer wieder von männern, eine frauenquote wäre ja soooo diskriminierend, nicht nur für sie sondern auch für die frauen, im sinne von positiver diskriminierung – ha! und meine informatikerkumpels heulen auch immer, dass ihre weibliche kollegen nur aus quote eingestellt wurtden und nichts drauf hätten… die männer wollen wirklich kein veränderung.
    fakt ist an der uni laufen männliche doktoranden rum, die die absoluten nulpen sind und weibliche profs sucht man vergeblich – ach moment, die schuften sich ja tot als juniorprofs.

  8. Yepp Andrea…..wenn ich dann noch so Storys mitkriege, wie Schlecker die “Angestelltinnen ” ausnutzt und schön klein hält, kriege ich das ganz große Kotzen.

    …eine Schwangere mit schon ordentlichen Kugelbauch, allein den ganzen Tag in einer Filiale ohne Telefon, konnte keine Pause machen…musste nachts um 4 Uhr am Laden stehn um eine LKW Ladung voll Ware entegenzunehmen!!!

  9. Unterschreibe ich so!

    Ich hab auch mal in so einem Unternehmen gearbeitet, wo wir Frauen zwar die Arbeit machen durften, aber nicht auf Beförderung hoffen konnten. Die bekam dann der männliche Kollege, der a) noch nicht so lange im Unternehmen war und b) keine Ahnung hatte, wie die Abteilung funktionierte. Nachdem das zweimal passiert ist und der Geschäftsführer bei zweiten Mal trotz anderer Vorschläge eindeutig sagte “Keine Frau!” habe ich zum einen die männlichen Kollegen auflaufen lassen, nach dem Motto: “Sorry, Du bist Teamleiter und bekommst die Kohle, ich bin nur die dämliche Assistenz. Ich weiß von nix und nicht meine Aufgabe.” Zum anderen habe ich erst innerlich und später dann richtig gekündigt. Danach war das Geheule und meine Genugtuung dann groß ;-).

    Meine Ex-Kollegin ist noch immer in der Firma, räumt den Herren hinterher, lässt sich ausbeuten und ist unzufrieden.

    Ich bin etwas zwigespalten wenn es um die Quote geht, weil ich auch gesehen habe, wie sie misbraucht werden kann (statt der qualifizierten Frau bekam eine unqualifizierte Frau die Stelle und die männliche Leitungsriege später recht, da Frau nicht qualifiziert war), aber am Ende wiegt doch noch die Notwendigkeit auf.

    Andereseits, vielleicht sollten wir die Sache umdrehen und eine Männerquote einführen? Es dürfen maximal 50% (40%, 30%) mit Männern besetzt sein. Klingt doch gleich ganz anders.

  10. Ein Kollege hat mir mal gesagt, dass es in Berufen, sobald die von Frauenquote darin höher wird, bergab geht..LCD hab natürlich angemessen empört reagiert, aber er erklärte und hatte Recht: aus lauter Freundlichkeit, Dankbarkeit und Zurückhaltung unterstützen Frauen schlechte berufliche Rahmenbedingungen in der Tat…. “natürlich mach ich das noch in meiner Freizeit…” “sicher nehme ich weniger Geld für die gleiche Arbeit…” “natürlich darf man auf mir rumtrampeln”. Dabei meinen sie es natürlich so gut! Aber die Auswirkungen sind, dass schlechte Verhältnisse, in denen die Angestellten erdulden müssen zunehmen… Und das können viele Frauen leider einfach zu gut und erdulden über ein falsches Maß hinaus und schwupp… Sind die “normalen Rahmenbedingungen” für einen Beruf plötzlich extrem schlecht (Bsp: unbezahlte Praktika, Bezahlung, Machbarkeit). Ich muss mich da selbst mit einschließen. Ich habe 1 Jahr kostenlos vollzeit ein Praktikum absolvieren müssen… Aber ich habe auch nicht für ein bezahltes gekämpft. Bisschen Verantwortung hat da jeder selbst. Die Frauenquote kann eventuell ein Anfang sein, wenn Frauen sich trauen, nicht nur leidensfähig und dankbar zu sein. Sonst gibt es nur mehr liebe Menschen mit Nagellack am neuen Arbeitsplatz…

  11. Ihr seid halt Geschlitzte (weibliche Entsprechung zu Schwanzträger) und mit 15 % weniger Gehirn einfach nicht für die Führungsetagen geeignet.

    Heult doch!

  12. noch so ein wunderbarer beitrag!
    ich suche schon lange nach einem beautyblog mit hirn. danke, daß die suche nicht umsonst war.

  13. Meine Damen,

    bei aller berechtigter Kritik an sexistischer Diskriminierung: So wird das nix. Ich kann natürlich nur für mein berufliches Umfeld sprechen, aber unter den (in aller Regel: akademisch gebildeten und überdurchschnittlich verdienenden) Männern stößt der zunehmend aggressive Ton der Quotenbefürworter auf Unverständnis und geradezu ablehnende Haltung nach dem Schema: “Man kann’s auch überziehen!”

    “Euer” Risiko entsteht aus dem Es-sich-Verscherzen mit grundsätzlich solidarischen Männern, denen die Aus-Prinzip-Haltung vieler Akteure tierisch auf die, ja, Nüsse geht.

    Versteht mich nicht falsch: Jede Frau, die nicht nach ihrer Leistung(-sfähigkeit) beurteilt wird, hat jedes Recht, sich zu beschweren. Das ändert nichts daran, dass der Ton die Musik macht. Und eine Bitte: Lasst Euch doch bitte von dem höheren Töchterchen Albrecht nicht erzählen, was gut für Euch ist. Die Dame hat andere Motive als Emanzipation – dass sollte leicht erkennbar sein…

    Herzlich,
    ein Leser mit abweichender Chromosomenkonstellation.

    P.S.: “Verantwortungs-” statt “Schwan*träger” – ich hab’ zwei Kinder, für die ich sorge. Wer Männer derart auf Primärgeschlechtliches fixiert tituliert, darf sich nicht wundern, wenn aus dem reichhaltigen jahrtausendealten Arsenal zurückgeballert wird.

    1. Der Herr: Ich stimmem Ihnen völlig zu, und darf raten dass Sie unter 40 Lenze zählen?!
      Dann: Das ist eine offensichtlich polemische Rede. Mit Absicht! Anders schlafen die Leute ja im stehe ein-man muss provozieren.
      Die solidarischen Männer gibt es, aber sie sind bestenfalls ebenfalls mittleres Managemnt. Oben sitzen alte, verkrustete Strukturen – der Mann mit perfekter Familie hat in der Regel eine Hausfrau zu Hause sitzen. Klassische Rollenverteilung, die auch noch subventioniert wird – Deutschland kann es sich noch eine Weile leisten, aber irgendwann fehlen die Hirne.
      Bei genauerem Lesen rate ich dezidiert dazu sich die Mentoren (männlich!) auszusuchen und mit ihnen zu reden. Es gibt sie, und nicht alle “alten” Männer oder Chefs sind scheiße. Es ging da ein wenig um die Art und Weise, weil Frauen sich ja so gerne im Weg stehen.
      Und nein, Albrechts Tochter aka Gebärmaschine aka Leyen und Schröder sind keine Vorbilder – sicher nicht. Reiche Familie, oder mit 14 in eienr Partei, sorry, das ist nicht die Durchschnittsfrau! Die Leyen wird schon noch von der Merkel abgesägt.. 😉

      Zum P.S. Ja. Und nein! Der Schwanz ist übrigens bei beiden vorhanden als rudimentäre Verlängerung des Rückens, aber das ist ein Feinheit…
      Ich habe mir so lange sexistische Sprüche angehört – ich will jetzt auch mal! Ich habe es sattimmer besser zu sein und immer toller zu sein! F**t Euch doch alle ins Knie, ich muss als Frau immer noch 140% leisten um 80 anerkannt oder bezahlt zu bekommen und ich sage es für alle Frauen. FÜR ALLE – ob an der Aldi-Kasse oder als CEO.

      Ich möchte heute auch kein Mann sein – es ist für die jungen Männer hart, weil sie zwischen Rollenverhältnis aus der Familie (konservativ) und moderner Frau stecken und nicht nur Geldesel sein wollen; sie wollen teilhabe an Familie, an Kinder, und echte Gleichberechtigung aber auch sie werden in die Rollen reingedrängt.
      Wir müssen alle was tun, das ist sicher.

      Alle Frauen sind froh, die einen “neuen” Mann als Partner haben wenn sie keine althergebrachte Rollenverteilung wollen. Aber auf der großen Skala muss man mit diesen Sachen eben noch kämpfen.

      Just do it 😉

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