BRIGITTE – die Aktion ohne Models beschert der IGITTE einen tollen Erfolg!

Mädels, eines sage ich Euch – ich lebe in der Hochburg der professionellen Hausfrauen. Und der “wir sind so jung, alternativ und cool” Schickeria. Das ist nicht einfach – ich bin weder das eine noch das andere, und so ein Spagat zwecks Selbstdefinition gelingt bekanntlich den wenigsten.

Also – ich bin hipp (ich blogge 😉 ), berufstätig, eher praktisch, mit einem Hang zu “öko” und zu einzelnen Designstücken. Ich habe keine superteuren Schuhe, keine Kinder, kein Auto, keinen prestigeträchtigen Job. Ich lese trotzdem die VOGUE, habe eine sogenannte IT-Bag und gehe ins In-Café der Stadt. Manchmal falle ich auf, meistens nicht.

Ich bin stinknormal! (Und neulich im Café las ich eine Brigitte Woman. Und fand die gut!)

Die aktuelle BRIGITTE (Nr. 18 vom 11.August) finde ich sogar richtig gut. Wenn, ja wenn…

Die einen neuen Graphiker anheuern würden! Das Titelblatt macht einen blind, man kann nichts drauf erkennen. Noch schlimmer ist der gesamte Eindruck der Zeitschrift – Layout ist in den Brigitte Abteilungen zwar kein Fremdwort, aber rein gepackt wird, was geht. Leider geht meistens viel, zu Lasten der Übersichtlichkeit und vor allem der Ästhetik. Wer Brigitte liest, will keine “schicke” Ästhethik, ist es das?!

Die BRIGITTE ohne Models ist ein Konzept, das aufgegangen zu sein scheint. Verkaufszahlen habe ich nicht, aber immerhin kaufe ich schon zum zweiten mal die Zeitschrift. Wegen und weil “ohne Models”. Soll ich mich da auch mal bewerben?! Auf einmal ist es interessant – wer ist da eigentlich abgebildet? Kennt man wen? Und sollte man da auch mal mitmachen? Die BRIGITTE schafft Identifikation. GUT!

Die Mode, nun ja… ich kann mich an kein einziges Teil erinnern. Ich will auch nicht so aussehen. Nicht mal die Werbung drin ist inspirierend. Super – ein paar Schuhe von Clergerie auf Seite 54 für 495 sind das einzige, wo meine Blutdruck kurz hochgeht. Ein paar Loafer…
Ganz viel Polyester versteckt sich zwischen den Zeilen, ich reiche förmlich die Insektizide in den Klamotten.
Kleine Ausnahme: Kleid und Strickmantel von Hess-Natur. Zwei hässliche, im Vergleich zum Rest absurd teure Teile. Ich bestelle schon seit Jahren bei Hess-Hatur und ich weiß, die haben viel hübschere Sachen. Die man bezahlen kann, geschweige denn mit einem normalen Gehalt. Trotzdem, ich freue mich für Hess-Natur.

Die Texte: Profis. Das Interview mit Vanessa Redgrave ist einfach toll, die Texte sind super selbst reflektiert, der Autor, der das Huhn selbst schlachtet. Genial.

Touch&Feel – Gruselig! Wenn ich die Zeitschrift noch zweimal durchblättere, wird sie fadenscheinig. Aber dafür ist sie günstig, sie kostet 2,60 und ein Jahresabo unter 70 Euro. Erfrischend wenig Werbung – aber das machen die auf ihrem Online-Auftritt. Dort ist alles NUR Werbung. Bei der IGITTE lohnt es sich also, im Print-Format zu investieren.

IGITTE zeigt, dass Printmedien nach wie vor top sein können, wenn sie das machen, was sie gut können. Gute Texte, Journalismus, reflektierte Darstellungen.
Trends, Hypes und Hysterie kann man ruhig Onlinemedien überlassen! Solange man sich nicht gegenseitig kopiert, sondern die Sprache des jeweiligen Mediums begriffen hat und sie nutzt, ist alles gut.

IGITTE, bei Euch komme ich gerne mal vorbei und bin Model. Bezahlt wird das auch? Dann erst recht!

Also, irgendwie schafft es die IGITTE so zu sein wie man halt so ist. Irgendwie ein bisschen öko, da mal ein Designerstück, mühsam vom Munde abgespart, unauffällig aber präsent, nett und irgendwie schon immer da. Selbstdefinition?
Normal.
Aber gut.

2 Gedanken zu „BRIGITTE – die Aktion ohne Models beschert der IGITTE einen tollen Erfolg!

  1. “Kennt man wen?” Hihi. Wie passend! Zufällig habe ich eine Doktorandin aus meiner Fakultät in der “Igitte” (nochmals hihi) entdeckt. Neid hoch drei. Sie ist wirklich hübsch, erfolgreich, und und und…
    Die Fotostrecke mit den Polizistinnen fand ich dagegen gruselig. Sorry, aber diese “stinknormalen” Frauen sind doch oftmals wirklich unschön und das lässt sich nicht kaschieren!
    Sag mir Bescheid, wenn Igitte sich als Thema für die Fotostrecke “selbstkritische Blogerinnen” aussucht. Dann sind wir dabei;)
    Liebe Grüße

    1. @Jana: …und womöglich auch noch nett?! 😉 Jaaaa… wenn man sich als Bloggerin dort einträgt und sein Netzwerk abstimmen lässt kommt frau bestimmt auch in die IGITTE.

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