Dürfen Frauen andere Frauen kritisieren?

Darf ich Alice Schwarzer kritisieren oder gar scheiße finden, da sie offen transfeindlich ist?

Fangen wir mal so an:
-> Feminismus bedeutet Wahlfreiheit für Frauen und Männer und Theys natürlich auch
-> Wahlfreiheit ist im kapitalistischen System nur gegeben, wenn genug ökonomische Ressourcen zur Verfügung stehen
-> Feminismus kann nur funktionieren, wenn Rassismus, Klasse/Armut und Gesundheit ergänzend betrachtet werden (z.B: Nicht behindert sein ist eine Ressource)

Kritisiert wird selten die Frau an sich, sondern das, was sie symbolisiert, was sie dann aber auch personifiziert – ist die Kritik dann berechtigt?
Ja, denn die Teilnahme an einem System, dass sie zumindest vorübergehend zur Profiteurin macht, ist falsch und bedeutet, dass sie mehr Privilegien erwirbt, wie zum Beispiel Status und Geld. Diese sind jedoch nicht für sie dauerhaft vorgesehen. Diese Frau fliegt also raus und wird durch eine andere ersetzt, die sich diese Privilegien von neuem wieder “erarbeiten” muss. Klassisches Beispiel: Die wohlhabende Hausfrau wird durch die jüngere Frau ersetzt und verliert in der Regel ihr ökonomisches Privileg und ihren sozialen Status. Die jüngere Frau nimmt das gleiche Schicksal in Kauf für die ökonomische Ressource. Und so weiter…
Nein, diese Frauen zu kritisieren hat Geschmäckle, weil sie eigentlich nur in einem System mitmachen, das recht brutal ist. Sieht man genauer hin, entdeckt man ihre Privilegien und dann ist die Kritik doch berechtigt. Sie hätten durchaus die Wahl gehabt, anders ihr Leben zu gestalten. Oder aber sie hatten gar keine andere Wahl, denn sie sind Migrantinnen, die gar keinen Job bekommen. Sie sind vielleicht chronisch krank, und können nicht im Angestelltenverhältnis arbeiten.

Ich habe nun keine eindeutige Antwort geliefert und genau das ist meine Absicht gewesen. Ja, ich kann eine andere Frau aus einer Vielzahl von Gründen kritisieren, aber nicht, wenn ich privilegierter bin. Die Privilegien sind schwer in ihrer Reihenfolge zu ordnen, will mensch meinen, ist schließlich nicht Gesundheit und Geist das wichtigste was man hat und unbezahlbar? Nein, ich fürchte nicht, denn auch Gesundheit hat was mit Zugang und Geld zu tun. Also, ist jemand ökonomisch privilegiert und alles andere auch noch, muss sie erstmal ganz lange die Luft anhalten, bevor sie eine andere Frau kritisiert. Aber dann, dann darf sie Frauen, die in Wirklichkeit alte weiße Männer sind, sehr gerne kritisieren.

Vegan, weil ich kann: Salat mit Protein, ADHS freundlich

Das hier ist eine kalte Hauptmahlzeit, die man variieren kann, vorbereiten und mitnehmen kann. Mealprep klingt zwar behämmert, ist jedoch die Lösung, wenn mensch keine Kantine hat, nicht permanent auswärts essen mag oder schlichtweg, wie ich, gegen alles allergisch ist und sein Essen mitnehmen muss.

Weil ich faul bin, benutze ich einen Gemüseschredder, anstatt die Sachen einzeln zu schneiden. Die Konsistenz muss man natürlich mögen; wer grobe Stücke lieber mag, schneidet es entsprechend.

Grundsalat:
Tomate
Gurke (nicht zu viel, da wässerig)
Spitzpaprika
Zwiebel (wer verträgt und mag)
Dressing:
Erdnussmuss oder ein anderer Nussmus
Zitronensaft
Balsamicocreme
Salz
Pfeffer

Diesen Salat kann man abfüllen und dazu verschiedene proteinhaltige Zutaten ergänzen.
Das wären rote Linsen, in Brühe gekocht, Bohnen aus der Dose, Kidneybohnen sind am gesündesten, weiße Bohnen sind schön matschig, und wer eine nicht vegane Option für Faule braucht: Thunfisch aus der Dose.
Für zwei Portionen als Hauptmahlzeit nehme ich 3 Tomaten, eine halbe Gurke, eine Spitzpaprika und eine Dose Bohnen. Viel Erdnussmuss, Fett und Protein sind damit auch mit drin; beim Kauf darauf achten dass es kein Palmöl enthält und kein Salz.

Um Abwechselung reinzubringen, kann man verschiedene Gewürze reintun, von Steakgewürzemischungen bis zu Curry, passend zu den Linsen. Für Kartoffelfans können da auch Pellkartofeln rein.

ADHS-freundliches Essen? Ja! Braucht wenig Zeit und Vorbereitung, lässt sich aufbewahren, lässt sich geschmacklich verändern. Ausprobieren!

Soll ein Mann™ sich rasieren – Bauch, Beine, Po?

Nicht repräsentative Umfrage

Soll Mann sich rasieren gegoogelt und zack, auf Tipps gestoßen, die jedoch stets anfingen mit “muss man(n™) aber nicht”.

Die nächste Suchanfrage war, ab wann sich Mädchen (MÄDCHEN!!) die Beine rasieren sollen (ich habe mich auf meiner Tastatur übergeben…) und ummm, woher kommt das? Am Anfang des Jahrhunderts befand die Industrie für Rasierklinge, dass sie zu wenig Umsatz machten. Es folgte eine Kampagne gegen Körperbehaarung bei Frauen. Die Anzeigen in den Zeitungen sorgten dafür, dass frau sich nur noch haarlos auf dem Heiratsmarkt präsentieren konnte. Thema Medienkompetenz – steht es ind er Zeitung, glauben wir es, das ist selbst heute der Fall… Das ging so weiter mit Cellulitis als absolutes No Go, also das normale Bindegewebe, gegen die natürlich absolut nichts wirkt, und Diäten, die natürlich ebenfalls alle erfolglos sind, sonst gäbe es nicht ständig was neues.
Also, allesamt Dinge, die darauf angelegt sind, eine Frau nachhaltig zu beschäftigen und zu konsumieren, im Sinne von auf immer und ewig… Das sorgt dank Pink Tax, also teurere Produkte für Frauen, bis heute noch für satten Umsatz! Dafür bekommen wir auch die besseren Produkte, zumindest im Bereich Rasur.

Für Männer™ gelten andere Maßstäbe – sie können, wenn sie wollen. Irgendwie ist die Industrie da aber auch durchgedrungen und glattrasierte Tüppen sind zur Norm geworden. Dafür sorgt die Werbung mit ihrem Visuals, die Online-Dating-Portale, die Fashionbranche mit ihren Models und Pornos. Wer weiß, vielleicht auch wir Frauen??

Zu gerne hätte ich eine Umfrage gefahren zu den Gepflogenheiten hierzulande. Frau schwankt irgendwo zwischen Dankbarkeit, dass Männer™ im öffentlichen Raum überhaupt mal Dusche & Deo entdeckt haben und Stirnrunzeln angesichts des Haarwaldes, das einem bei Dates begegnet.

Ein Mittelding heißt ja gepflegt sein, und während Männer immer alles dürfen, was ihnen gefällt, sage ich nur: NEIN.
Nein! Absolut nein!!
Ihr habt Euch gefälligst nach dem zu richten, was der gesellschaftliche Konsens von uns Frauen verlangt. Bauch, Beine, Po sind somit kein Sportkurs für uns, sondern die Zonen, die gefälligst uns haarfrei begegnen sollen. Darüber hinaus die Intimzone und ich muss die Pediküre hoffentlich nicht extra erwähnen. Da die Produkte für Frauen besser sind, Rasierschaum zumindest, habt ihr die Pink Tax mitzuzahlen. Alternativ könnte die Herrenriege die Pink Tax kippen – schließlich nutzt ihr selber Tampons bei Nasenbluten. <-*Das war, Achtung, Sarkasmus* So kommen wir aber in der Tat nicht weiter, wenn es Männer genau so mies gehen solle wie uns Frauen. Das ist kein Feminismus, das ist billige Misandrie und auch wenn ich dessen zurecht bezichtigt wurde, habe auch ich mich weiter entwickelt. Ich habe schließlich einen Sohn! (Muss ich das auch als Sarkasmus kennzeichnen? Vermutlich. Ist nämlich ein Spruch, den sogenannte Feministen bringen: Ich habe eine Tochter/Schwester/Mutter...) Gut für alle wäre es, wenn Männer und Frauen erkennen, dass Frauen und Männer in Pornos Schauspieler*innen sind und dass zu ihnen statt Bekleidung Entkleidung und Enthaarung gehört. Das könnte man außerdem unter sich ausmachen?! Ich mag... Du magst... Feminismus ist nicht, wenn es allen schlecht geht, gell. Dusche & Deo sind jedoch nicht optional!

Fazit: Auch hier sind Männer privilegiert und können von unseren weiblichen Erfahrungen profitieren – den gesellschaftlichen Erwartungen nachgeben müssen sie nicht; wählen was ihnen gefällt oder eben einen Konsens in der Beziehung fahren? Ja.
Das Ende des Partriachats/Kapitalismus kommt, sagte neulich ein Mann zu mir, und er sei gar nicht traurig darüber, schließlich leiden Männer darunter genau so.

Wollen wir hoffen…