Dialog mit Herstellern etwas einseitig…

Ich finde es sehr erstaunlich dass mich Marketing und PR Abteilungen namhafter Firmen anschreiben zwecks einer “Kooperation”. Diese sieht meist so aus, dass sie profitieren und ich die Arbeit habe: Ich soll nämlich für sie werben, erhalte im Gegenzug kein Geld.
Nun ja, es darf nicht verwundern, dass ich einen Gegenvorschlag mache: Sie können hier werben, ich erhalte dafür Geld (wenig…).

Das habe ich bereits schon mal gemacht, dabei die Sponsoren als solche kenntlich gemacht und mit ihnen eine Verlosung angeleiert. Ihr habt Gewinne, ich habe ein wenig Geld für den Blog, die Firmen jede Menge Werbung. WIN-WIN-WIN Situationen wie sie besser nicht sein können.

Leider warte ich bis heute auf diverse Antworten aus diversen Marketingabteilungen, die mich selbst angeschrieben haben. Zum Teil habe ich auch schon mal selbst wegen digitalen Pressebildern angefragt. Üblicherweise bekommen sogenannte “Medienmacher” komplette Pressekits (also die gesamte Produktpalette), mir reichen zuweilen nur die Bilder.

Als Blogger bekomme ich nur eine Antwort von Profis – CHANEL sagte zwar nein, hat aber umgehend und sehr nett reagiert.
DIOR antwortet ebenfalls immer, oder die Labels aus dem Hause L’Oreal.

Mittlerweile normalisiert sich der Hype um Blogs und Guerilla Marketing – die Menschen haben verstanden was es ist, es funktioniert daher nicht mehr. Außerdem gibt es zu viele Blogs. Überleben werden daher nur die, die nicht auf die Hersteller angewiesen sind und für die Leser bloggen. Also einen guten Dialog führen.

Das wünsche ich mir auch von der anderen Seite, von den Herstellern, dass sie den Dialog mit Bloggern als Medienmachern ebenso professionell führen wie diese professionell auftreten. Denn das tue ich.

8 Gedanken zu „Dialog mit Herstellern etwas einseitig…

  1. “Mittlerweile normalisiert sich der Hype um Blogs und Guerilla Marketing – die Menschen haben verstanden was es ist, es funktioniert daher nicht mehr.”

    Dazu muss ich sagen, dass diese Masche sehr wohl noch funktioniert, aber ich differenziere mittlerweile sehr genau WER das Produkt bewertet und auf welche Art und Weise. Ich merke schon, wenn jemand totale Begeisterung nur vorgaukelt oder ob jemand ein Produkt wirklich gut findet. Ganz sicher spüre ich das bei meinen “Alten Hasen”, also Bloggern und Youtubern, die ich schon seit 1 bis 2 Jahren verfolge, da habe ich dann Vertrauen und “kenne” die Person und ihre Ansprüche. Nicht alle sind korrupt und kriechen den Herstellern in den Allerwertesten, nur weil sie kostenlos Produkte zur Verfügung gestellt bekommen haben. Ganz offensichtlich wird das z.B. wenn ein Mädel von einer teuren, zugeschickten Mascara vor laufender Kamera schwärmt, und man sich gleichzeitig ihre schon hoffnungsloszusammengeklebten Wimpern antun muss… Dann bekomm ich stets SO EINEN HALS und stimme dir zu, dann funktioniert es nicht mehr.

    1. @jana – ich denke dass ich zum Beispiel auf dem Markt bleibe, weil ich vor den ganzen Aktionen der PR Leute da war und danach auch noch da sein werde… Allerdings hüte ich mich vor Opportunismus zu der Herstellern, gerade wenn ich die gerne mag gucke ich noch etwas genauer hin. Ich denke Glaubwürdigkeit ist das einzige was man als Blogger hat. Sich das zu leisten… es gibt einfach zu wenig Leute, die etwas hinterfragen, weshalb Social Media dann doch funktioniert. Aber es gibt zu viele Internetseiten, irgendwann wird sich das wieder normalisieren 🙂 dann wird es die geben, die rumschleimen und groß und erfolgreich sind, die kommerziellen die eh nur Geld machen wollen/müssen, und die, die Geld reinbuttern und zu nix kommen außer Ruhm 😉 moi!

  2. Haha, das ist sooo typisch! Die großen Unternehmen haben Social Media immer noch nicht ganz begriffen: Es geht um MedienDEMOKRATISIERUNG und Diskurs – die alte Leier “Ich kreische eine Werbebotschaft hinaus , Friss oder Stirb!” funktioniert nicht mehr. Aber das ist schwer, den PMs zu erklären 😉

    1. @Miu – du hast recht 🙂 aber es ist schwer für die Medien sich zu emanzipieren, weil über uns alle der Damoklesschwert der Finanzkrise hängt zum einen, und generell der Wunsch und die Notwendigkeit der Finanzierung. Journalisten müssen davon leben können, wenn sie drei Monate etwas recherchieren. Das können viel zu wenige in dem Beruf!

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