Pinsel aus Japan – Hakuhodo und Koyudo Basics

Darauf habt Ihr alle nur gewartet! Im Ernst – kein Ahnung, ich weiß nur, dass ich jetzt im Bereich Kosmetik doch alles gesehen habe was frau braucht, um geil zu sein. Hat ja auch lange genug gedauert. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Das zehnte Jahr des Blogs ist JETZT!!

…gefeiert habe ich schon die ganze Zeit, zumindest auf der Ausgabenseite, und nebst Gescheken an mich selbst, davon nicht zu wenig, erlaubte ich mir eines Abends einen kurzen, virtuellen Shoppingtrip in Japan. Ohne allzugroße Recherche, das macht einen ja doch ganz kirre, aber wohlwissend, dass Koyudo sehr weiche Pinsel hat. SEHR.WEICH.

Basics zu japanischen Pinseln: Diese werden in Form gelegt (es ist ein Ausbildungsberuf in Japan!) und sind hochgeschätzte Tools im Make-up Sektor und natürlich Kalligraphie. Es gibt Sammler und es gibt jede Menge tote Eichhörnchen, vermute ich, unter Umständen geben sie das Haar “freiwillig” daher, während sie in einem Käfig ihr Dasein fristen. Zumindest wird es kein rosarotes Leben im Streichelzoo sein. Auch Ziegen lassen gerne ihr Haar für diese Pinseln, was mir etwas weniger dramatisch scheint (sicherlich werden sie dafür nicht umgebracht werden müssen…).

Hier machte die beautygeile Schlampe in mir die Augen zu: Egal was, Hauptsache weich, rund, groß, sexy – keine Ahnung, am Ende bestelle ich einfach so 5 Pinseln und wartete. Und wartete.

Ich gebe zu, ich hatte schon alles vergessen, als ein FedEx Päckchen mit japanischem Absender ankam. Froi! Dazu wurden knapp 200 Euro Keks abgebucht. Doppelfroi!! Weniger als erwartet.

Leider schickte Fed-Ex auch noch eine Rechnung mit Steuern und Shipping und ich zahlte für den Service, den Zoll online zu machen und meinen derzeit etwas dicken Hintern nirgends wo hin begeben zu müssen, knapp über 60 Euro inklive aller Steuern. Oops.

Am Ende des Tages kann ich es aber nur empfehlen – eine Sammelbestellung ist fein, oder einfach einen Lebensvorrat an Pinseln einkaufen.

Dazu habe ich einen Hakuhodo über Twitter geschossen – von einer lieben Bloggerin, die einen anderen, sehr ähnlichen Pinsel, doch besser fand.

Von allen Pinseln sind diese, nach mehreren Wochen ausprobieren, mit diversen Texturen und Produkten, die am häufigsten genutzten. Ich könnte mich sogar auf zwei beschränken, dann würde ich aber jeweils zwei davon haben wollen.

Ich habe den fu-pa 01 und dieser hat es nicht! in die Auswahl geschafft. Sehr weich und sehr fest, kann man damit gut Highlighter auftragen oder Foundation, denke ich mir. Ich streichle ihn gelegentlich und das war’s. Für Foundation ist er mir zu schade, da habe ich die richtige Foundation einfach nicht gefunden – eine pudrige wäre sicherlich damit perfekt!! (Serge Lutens, do you hear me!!)

Der König der Könige ist der fu-pa 14. Der kleine knubbelige Genosse hat einen grün-schimmernden Plastikgriff und ist einfach nur weich. Zart. Weicher als ein Babypopo. Egal was man im Gesicht hat, einfach mit dem Pinsel drüberstreichen, und schon ist alles feingezeichnet. Puder? Unsichtbar. Übergänge? Unsichtbar. Ein Wellness-Trick für die Haut. Er eignet sich nicht gut für Blush, leider…

Der schräge, dicke Koyudo? fu-pa 12-blarge heißt er. Echt nett, benutze ich aber kaum – weich und eher fest, nimmt Farbe gut auf. Bestens für Blush, noch besser für Foundation.

Dafür sind die BP Dinger mit weißem Griff sehr weich. Sehr fein, sehr, sehr fein, aber mit kaum Widerstand. Dafür kann man damit wunderbar Bronzer auftragen, sonstige, sehr stark pigmentierte Texturen, oder Puder.

Der Hakuhodo ist hier ein wenig verloren, er ist wunderbar für Puder oder Blush oder Bronzer oder… einfach wunderbar! Die Größe ist zu groß für Blush – eigentlich – zu wenig fluffig für Puder – eigentlich – umso mehr geeignet für egal was davon. Meine Anwendung ist mit einem Tom Ford Blush, und dafür ist er perfekt.
Besagte Dame respektive Pinsel-Sammlerin hat auch Hakuhodo besucht, einen Familienbetrieb – hier entlang.
Einen Vergleich zwischen dem und einem Wayne Goss Pinsel gleicher Machart gibt es bei Fanny.

Dazu habe ich meine Armani Pinsel dazu gestellt, die im Vergleich nahezu kratzig wirken; sie sind dennoch so ziemlich das beste, was man hierzulande bekommt, von Tom Ford abgesehen. Der sich das ja auch vergolden lässt…

Sorry für diese Bilder… ich mache bald neue, versprochen!

Wenn ich zwei behalten dürfte – es wären der Hakuhodo und der kleine dicke runde fu-pa 14.

5 Gedanken zu „Pinsel aus Japan – Hakuhodo und Koyudo Basics

  1. Als ich in Japan war bin ich zweimal bei Hakuhodo vorbeigegangen, so toll finde ich die Pinsel! Liebe sie sehr! Und seit ich meinen Suqqu Puderpinsel in Betrieb habe finde ich alle anderen Pinsel einfach nur noch kratzig. Wenn ich diesen Pinsel benutze ist das wie Wellness, macht meine Laune morgens etwas besser. 🙂
    Elissar kürzlich veröffentlicht..… Chanel: Le Vernis 643 “Désirio”My Profile

  2. Ich habe den vor ein paar Jahren in Japan gekauft (er hält übrigens super und hat bislang ca. 0.5 Haare verloren). Suqqu gibt’s ja auch bei Selfridges in London, also falls Du mal dort hin fährst oder jemand, den Du kennst, kann er/sie Dir ja einen mitbringen. Ist lustigerweise sogar günstiger in London als in Japan, musste ich schmerzhaft feststellen (der Pinsel hat mich umgerechnet ca. 1 Woche Mallorcaurlaub gekostet). Aber er ist jeden Rappen wert, den ich investiert habe!
    Elissar kürzlich veröffentlicht..… Projekt Verzicht 2015: Tag 12My Profile

  3. Sehr interessant, ich freue mich daß auch Du nun auf den Japan-Trip gekommen bist! Es gibt einfach nichts Geileres! Und in der Performance Besseres! Wobei ich sagen muß, daß für mich ja eher die Gesichtspinsel durch günstigere ersetzbar wären, als die Augenpinsel. Puder und Blush, finde ich, kriegt man auch mit einem soliden Durchschnittspinsel ordentlich hin, dagegen hab ich echt das Gefühl, einige meiner Hakuhodo, Wayne Goss und Suqqu Pinsel haben mein AMU Niveau geradezu im Alleingang von selber merklich gehoben… Suqqu, fürchte ich, ist aber leider irgendwie ein wenig am absteigenden Ast. Die haben ihre Pinsel kürzlich neu designt. Nicht zu ihrem Vorteil, was die Frisuren betrifft. Und auch nicht was die Haarqualität betrifft. Ich weiß echt nicht was da los ist, zumal sie auch eher teuerer als billiger geworden sind. Aber dafür gibt es jetzt einen neuen Japan-Acteur: Surratt hat vor kurzem ebenfalls japanische Manufakturpinsel rausgebracht!!! Bislang hab ich nur Muster gesehen, aber die machten einen tollen Eindruck. Ich bin sehr gespannt drauf sie genauer unter die Lupe zu nehmen, wenn ich wieder in London bin.
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