CLIVE CHRISTIAN V Private Edition – nicht der teuerste Duft der Welt

Was soll man von einer Marke/Firma/Label halten, die den teuersten Duft der Welt erschaffen hat (sic!) und gleichzeitig Luxusmöbel anbietet? Passt nicht so richtig zusammen.

Dieser Duft ist nicht mehr ganz so teuer, er kostet knapp 340 Euro für 50ml Eau de Parfum.

Und, was gibt es dafür? Ich habe den Duft hier (ja, seid neidisch!) und konnte ihn testen. Riskantes Unterfangen, als Schwangere bin ich Düften gegenüber empfindlich und erschnüffle wirklich jede Nuance heraus. Hm hm hm.

Chypre! Wawumm! Wer kennt den Chypre Klassiker schlechthin: Clinique Aromatics? Jawollja, so ähnlich startet V wie Victoria (die Tochter von Clive Christian, der die Lizenz für diese Düfte vor einiger Zeit kaufte und seitdem statt der Crown Perfumery Clive Christian draufschreiben lässt).

Ein sehr klassischer Auftakt, den man mögen muss – nicht künstlich, aber auch nicht modernisiert wie in Sublime Balkiss. Warum auch immer – so riecht Geld. Überhaupt habe ich den Verdacht dass jemand diesen Duft nur kaufen und verschenken würde weil er teuer ist… Wenn ein Duft so arg nach “altem Geld” riecht, dann benutzt ihn ein Neureicher;-)

Zurück zum Duft – die Haltbarkeit ist gut, die Kopfnote benötigt sehr lange zum verschwinden, und dann soll ein “white floral” zum Vorschein kommen. Nicht jetzt, nicht hier. Nicht auf meiner Haut.

Erstaunen tut hingegen eine weiche,cremige und diffuse Mischung von folgenden Noten laut Hersteller:
Pfirsich, Neroli, Bergamotte, Jasmin, Nelke, Ylang-Ylang, Rose, Gardenie, Orangenblüte, pinker Pfeffer, schwarzer Pfeffer, Kamille, Lavendel, Liatris, Heliotrop, Koriander, Zistusose, Honig, Sandelholz, Amber, Benzoin, Eichenmoos, Patchouli, Leder, Weihrauch, Labdanum und Moschus.

Die cremige Note ist sehr angenehm, nicht süss, sondern samtig, und der Duft schafft in der Herznote einen Kontrapunkt zu dem klassischen und nicht sehr femininen Chypre in der Kopfnote.

Dennoch werde ich aus diesem Duft nicht schlau – hochwertig, ja, klassisch, ja, ansprechend – aber nicht genug Ecken und Kanten oder gar Tiefe, um einen starken Eindruck zu hinterlassen. Dafür ist der Duft tragbar, was nicht alle interessanten Duft leider sind.

Über den Preis lasse ich mich nicht aus – nur so viel: Den Flakon zahlt man nicht;-)

Bezugsquellen in Deutschland findet Ihr hier:
http://www.top-exclusive.de

3 Gedanken zu „CLIVE CHRISTIAN V Private Edition – nicht der teuerste Duft der Welt

  1. Tja, irgendwo ist für alles eine Qualitätsgrenze – aber keine Preisgrenze. Insofern gibt genügend Dinge, die ihr Geld nicht Wert sind, weil es rein qualitativ gleiche, aber günstigere Produkte gibt.

    Das Parfüm trägt auch meinen Namen, lustig. Es klingt ja auch, als würde es mir sogar gefallen können. Aber es gibt keine Rechtfertigung für den Preis außer “bin reich und weiß nicht, was kaufen”.

    Die teuersten Düfte, die ich probiert habe, sind die von Amouage. Lyric Woman ist für mich durchaus ein Meisterwerk, er macht eine faszinierende lange Entwicklung durch, so was schaffen Standarddüfte aus der Parfümerie nicht. Zu dumm, dass die beste Phase erst nach 3 Stunden kommt. Dann kann ich meine Nase nicht vom Handgelenk trennen. Sein Geld Wert? Vielleicht. Kaufen? Ne, man muss ein bisschen was zum Träumen haben.

    Wie bist du denn an V gekommen?
    Schnikki aus dem Beautydschungel kürzlich veröffentlicht..Makeup auf Probe – mit Liz Earle Signature FoundationMy Profile

    1. Miniatur. Wäre mir auch zu teuer so bei hundert noch was ist Grenze. Amouage ist mir auch zu teuer. In solchen Sphären gibt es viel Auswahl – mein Anspruch ist es aber was fürs Geld zu bekommen das einigermaßen in Relation steht, auch wenn es subjektiver Wert ist.

      Der Duft ist ohne Frage gut aber mir nicht edgy genug.

      Mich begeistert aber schwer etwas und ich habe auch klare Präferenzen. Hier ist zuviel von allem drin.

  2. Haha, dann kann man wirklich nur als Schwangere die Noten auseinander riechen 🙂

    Begeistert haben mich kürzlich die beiden Düfte von Liz Earle. Simpel, aber wunderschön. Sicherlich nicht für jeden Geschmack, ich trage wenig von den gefälligen Parfümerie-Düften (obwohl mir ein paar immer wieder gefallen), meine Düfte müssen wirklich bisschen edgy sein, wie du schreibst.
    Schnikki aus dem Beautydschungel kürzlich veröffentlicht..Makeup auf Probe – mit Liz Earle Signature FoundationMy Profile

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

CommentLuv badge