Frauenqote bei der Telekom? Hurra – oder nicht?!

Die Telekom hat auch einen Blog – hurra 🙂

Diesen Beitrag finde ich spitze:
http://blogs.telekom.com/2011/05/02/die-frauenquote-ist-nicht-nur-eine-zahl/

…und habe daher einen Kommentar hinterlassen. Für oder gegen Frauenqote? Ich weiß nicht so recht (eher ja…), aber auf alle Fälle haben wir in Deutschland noch verdammt viel zu tun. Und dann bitte auch eine Zwangsbabypause für Männer. Viele Männer würden sich darüber freuen.

EDIT: Darf ich hiermit ergänzen – ich finde das sagt auch so ziemlich alles:
http://fabforties.de/leben-und-leben-lassen/die-feigheit-der-frauen-oder/

10 Gedanken zu „Frauenqote bei der Telekom? Hurra – oder nicht?!

  1. Was mich vor allen Dingen an den Kritiken zur Frauenquote stört: Da ist dann oft von einer Bedrohung durch wirtschaftsfeindliche “Planwirtschaft” und dem baldigen Untergang des Abendlandes durch weibliches Mittelmaß schwadroniert. Was für ein Käse, da Frauen (statistisch belegbar) häufig bessere Abschlüsse erzielen als ihre männlichen Kollegen. Ich sag’ ja immer gerne dazu: “Wirkliche Gleichberechtigung ist erst dann erzielt, wenn auch mittelmäßige Frauen es beruflich ganz weit nach oben schaffen” ;-). Mal davon abgesehen: Mehr Frauen im Management könnte ja auch durchaus Mehrbedarf an haushaltsnahen Dienstleistungen wecken, also auch unter dem Aspekt eher wirtschaftsförderlich wirken – vorausgesetzt, die öffentliche Kinderbetreuung hierzulande dümpelt weiterhin auf dem jetzigen Niveau vor sich hin.

    “Steuerpolitik die die Hausfrauenehe fördert”? Nenn’ das Ding ruhig beim Namen: Ehegattensplitting!

    Schön aber, dass es noch anderen Leuten auffällt, dass die “Vereinbarkeitsfrage” immer noch viel zu häufig als rein weibliches Thema dargestellt wird. Oder noch schlimmer: Die Gleichsetzung von Emanzipationsbestrebungen mit Männerfeindlichkeit, auch so’n Klassiker ;-).

    1. Aorta: Genau, Frauen habne die besseren Abschlüsse, ist mittlerweile zig-fach belegt. Die sog. Vereinbarkeitsfrage wird n eine Atemzug mit Frau als Problem thematisiert, ich könnte ****GRRR.

      Darf ich Deine Aussage zuspitzen: Wirklich Gleichberechtigung ist geschafft, wenn auch absolute Nulpen oben sitzen, die keinen Deut was tun 😀 die wird man auch im weiblichen Volk finden – auch wenn mir spontan niemand einfiele so aus meinem Mikrokosmos.

  2. Positive Diskriminierung? Ich bin mir da auch nicht sicher. Vermutlich ein guter Tool für den Anfang aber ich denke, die Mentalitäten ändern sich erst nach 2 oder 3 Generationen… Guck dir mal die African Americans an…

  3. Ich bin ganz klar pro Quote, da sich sonst nie was ändern wird. Ich habe soviele mittelmäßige Manager erlebt, da kann ich nur lachen, wenn als Argument die Mittelmäßigkeit angeführt wird.

  4. ein wenig erinnert mich der diskurs an die behinderten’frage’/(diskriminierung). das problem sind nicht die behinderten, sondern die gesellschaft, die sie zu solchen macht. das problem sind, um es neutral auszudrücken, nicht die opfer, dürfen es niemals sein, sondern die täter. und das sind… NICHT frauen.
    solange wir unter ‘mensch’ immer noch phallogozentrisch den virilen, erwachsenen, weißen mann verstehen (verinnerlicht, natürlich, aber wir wachsen nun mal in unserer kultur mit diesem kulturellen deutungsschema auf), wird dieser derjenige sein, der die macht hat. auch mit einer frau bundeskanzler (es gibt keine feminine form dieses nomens), die dann eine pseudomännliche, heroische anmutung erhält. solange es diese scheiß männerklüngel gibt, bleiben die akademikerinnen am herd, weil “er” gerade so erfolgreich durchstartet. das problem sind nur marginal die feigen frauen, sondern eine politik in einer kultur, die seit einigen tausend jahren auf solchen dichotomen unterdrückungsmustern aufsattelt, um einigen wenigen einen ganz bequemen herrschaftsthron zu ermöglichen. oder glaubt ihr wirklich, dass so viele karrieristen ernstlich lust haben, sich um babyscheiße zu kümmern? ist doch ein witz.
    quoten sind selbstverständlich und richtig, aber dieses lautstarke lamentieren darum trötet leider in eine eher entgegengesetzte richtung. heuchelei.
    das ding ist – mich zwingt niemand, schwanger zu werden mit einem mann, der nicht in der lage ist, für seinen nachwuchs die gleiche pflegerische kompetenz zu entwickeln und zu übernehmen wie ich. da liegt meine verantwortung und meine möglichkeit, etwas zu ändern ganz bei mir. mich zwingt niemand, stillzuhalten, wenn ich nicht den gleichen lohn für gleiche arbeit kriege. und mich zwingt auch niemand, solche probleme überhaupt auch nur durchdenken zu müssen, während mittelmäßige (!) männer drüber lachen und dennoch karriere machen. ein kategorisches “nein” zu patriarchalen strukturen ist immer ein ganz guter anfang. vielleicht auch im sinne derer, die nicht die wahl haben, weil sie bereits allein erziehend sind oder sonst wie von einem patriarchalen system in den allerwertesten getreten wurden.

    1. @Dotti – natürlich wird frau nicht gezwungen, aber der Mensch handelt nun mal irrational und wird sich nicht um den Geschlechterdiskurs kümmern, wenn das Leben an der Tür klopft und frau es leben will. Das Problem bleiben die Hausfrauen – ob gewollt oder nicht, die nicht vorhandene Kinderbetreuung und eine kulturelle Beschränktheit (Rabenmutter…) die strukturell gefördert wird.
      Wenn meine studierte Bekannte zwei Kinder kriegt, die dann mit Küchenkram spielen, ihr Mann sich anderthalb Tage die Woche blicken lässt, sie dann erzählt wie “schwer es sei Personal zu bekommen” und dass sie einen “Audi Cabrio bekommen hat” kann ich nur kotzen. Lässt er sich scheiden und kriegt ein neues Kind steht sie auf der Strasse für den Rest ihres Lebens. So viel Dummheit (studierte auf Kosten der kleinen Leute die ihre Steuer nicht vom Steuerberater kleinrechnen lassen können…) tut mir in der Seele weh – und was soll das, wenn es später heisst “Haben wir dir gesagt?” Dann hat sie zwei weitere Menschen in diese Rollenverteilung erzogen.

      Insgesamt ist die Debatte immerhin soweit, dass sie debattiert wird – jetzt müssen wir uns durchsetzen. Und dafür laufen die Netzwerke heiß unter uns Frauen, das merke ich. Und die “neuen” Männer ticken auch zunehmend anders…
      Kategorisches Nein nicht zum Preis des Verzichts aus seine Lebensvorstellung geht nämlich auch nicht, dass ist keine Lösung. Eine Lösung wäre die Lösung 😉

  5. @Andreaa JAAAA !!!!!!!! ” Eine Lösung wäre die Lösung “. Ein genialer Satz ;-). Das Problem ist nämlich auch, daß die Mütter die Söhne leider anders erziehen als die Mädels. Das Buch von Fromm ( kennt ihr alle schon, ich weiß ) die Kunst des Liebens befasst sich mMn mit solcher Problematik. Zum Glück werden auch diese Mütter bald eine Minderheit sein und dann können wir als Frauen durchstarten. Ich befürchte das werden wir persönlich nicht mehr so selbstverständlich erleben dürfen, aber die next generation freut sich 😉 schon.

    1. M: Man kann nicht alles jetzt gleich haben, das stimmt, aber wir sind es, die es ändern werden. Ich weiss jetzt warum du sparen musst – ich muss auch sparen und habe Shoppingverbot mir auferlegt. geht ganz gut.

  6. ja liebe Andreea, so habe ich es auch gemeint und nicht zu Ende geschrieben, blöde Angewonheit von mir. In der Schule hat man mir auch damals gesagt, sprich aus was Du denkst ;-). Ich freue mich auch daß wir die ersten sind ist cool.
    Echt ??? freut mich zu hören, ich komme tatsächlich ganz gut klar damit 😉

  7. @ andreea, klar ist eine lösung die lösung.
    und ich stimme dir auch beim rest rückhaltlos zu
    was ich zum ausdruck bringen möchte, ist, dass es neben dem gesellschaftlichen auch immer ein individuelles problem gibt. und dem muss ich mich selber stellen. sicherlich wird das gesamtgesellschaftliche(!) problem von uns allen gelöst werden müssen, und dafür sind eben solche netzwerke wirklich die lösung. aber ich bzw. jede weibliche person muss sich alltäglich zu patriarchalen strukturen verhalten in irgendeiner weise. das verhalten der bekannten von der du sprichst, ist wirklich paradigmatisch für das ganze dilemma. und da meine ich, wäre das kategorische nein angebracht gewesen, denn wenn sie schon so studiert ist, wird sie auch wissen, dass es vor der “vermausung” zwischen herd und kindergebrabbel noch ein anderes leben gab (und wenn sie es zwischendurch vergessen haben sollte, so hat sie ja noch den versorger, der ihr das positiv vorlebt). sich so schön als frau fühlen und ausleben hin oder her. oder sind es doch die frauen, die den kopf verlieren, während männer unbeirrt auf die siegerstraße einbiegen (achtung, sarkasmus)? sie hat immer die wahl, jeden tag. ich kenne gottseidank inzwischen einige frauen, bei denen das leben ganz doll an die tür klopft, die aber dennoch nicht zwangsweise ihr ganzes hirn über bord schmeissen. denn während auch bei den männern das leben an die tür klopft, gehen diese weiter (nach vorn), während das klopfen bei den damen offenbar einen hormonell?erziehungsmäßig? induzierten rückschritt bedeutet. männer bekommen auch kinder, da klopft es auch – nur offenslichtlich VERHALTEN sie sich etwas anders dazu – eben weil sie, wie du und ich es beide festgestellt haben, so enkulturiert/sozialisiert wurden. ich kann langfristig versuchen, gesellschaftliche veränderungen mitzubewirken (à la “..die männer ändern sich…” – möchte ich dahingestellt lassen) nur was wirklich in meinem einflußbereich liegt, ist, welchen umgang mit mir ich gewillt bin zu tolerieren. z.b. den besagten 1 1/2 tage vater, bei dem es sich ja eigentlich vorher auch schon abzeichnet, wie es laufen wird. augen auf und NEIN statt sehenden-unglücks-weibi-leinichen-mäßig ins unglück laufen, meine ich.

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