Sex and the City 2 der Film und die Männer

Ich bin bestimmt die einzige Frau die den Film nicht bereits schon am Mittwoch gesehen hat.

Wie konnte das nur geschehen? Ich bestand auf die Begleitung des Herrn Mybeautyblog und wollte nichtsahnend die bereits bezahlten Kinokarten abholen. Nachdem ich mir mühsam den Weg freigekämpft hatte – im Kino tummelten sich bereits hunderte angetrunkene und Highheels-bewaffnete Frauen, wurde ich darauf hingewiesen dass heute Ladies Night wäre.

Diskriminierung! schrie ich so laut, dass ich Freikarten für den nächsten Tag bekam.Tatsächlich ist der Film mit seinem Auftakt einer gleichgeschlechtlichen Hochzeit, die kitsch as kitsch goes ist, total genial und der Film dreht sich beileibe nicht nur um die mindestens dreistellige Anzahl der Outfits der Hauptdarstellerinnen.

Es ist auch ein Beziehungsfilm, denn irgendwo in dem nicht wirklich vorhandenen Plot geht es nicht nur darum dass Frauen “ihr Maul” aufreissen sollten (Notiz an mich: Probleme im Job lassen sich genauso so lösen!), sondern auch dass jeder seine Beziehung so gestalten kann wie er und er, sie und sie, er und sie etc. möchten.

Ein bisschen Kitsch, ein paar Bösartigkeiten und Seitenhiebe, ein wenig Romantik – die SATC Schiene dürfte nun ausgequetscht sein, denn es wird wohl kein Folge mit Scheidungskriegen geben und alles endete typisch amerikanisch mit einem Happy End.

Verschiedene Frauen, verschiedenen Lösungen: Die Zweier-Beziehung, die Hausfrau-und-Mutti Version, die berufstätige Mutti und die Berufsmännerfressende. In Sex and the City finden sich alle Klischees (hey, nichts ist so klischeehaft wie das wahre Leben!) die man sich so vorstellen kann.

Eines sollte sich frau klarmachen 🙂  es ist ein Film und nur wenige Frauen auf dieser Welt ziehen sich vier Mal oder gar sieben Mal am Tag um, haben 1000 Paar Schuhe und sämtliche Designerbags. Wenige Männer können sich einen schwarzen Diamanten leisten oder überhaupt einen in der Größe eines Totschlägers, und noch weniger fahren mit Chauffeur durch die Gegend…

Was die Klamotten und Schuhe und Accessoires betrifft – einzig der Schmuck, den die Damen vorführen, ist ausserordentlich sehenswert. Aber ich garantiere Euch, den durften sie garantiert nicht behalten, und den würden sie sich weder als Filmcharakter noch als Schauspielerinnen leisten können. Wie immer – mehr Schein als sein.

Übrigens wird am Anfang des Films sehr deutlich dass die Darsteller sehr gross und sehr schlank aussehen – mittels Filmtechnik kann man tatsächlich die Leute schlank stretchen, was zwar aufwendig ist, sich aber gerade für den Film sich wohl lohnen würde. Ausserdem hat Sarah Jessica Parker sich (sehr gelungen und natürlich, zugegeben!) die Brüste aufpolstern lassen und sich runtergehungert – bitte, macht das nicht nach, das ist kein Schönheitsideal! SO viel Botox kann ausserdem nicht gesund sein!

Es heißt ja auch Sex and – vögelt Euch lieber schön wie Samantha!

Und ja, es ist diskriminierend dass Männer nicht in die Preview durften – was ist mit den schwulen oder andere “Freiwillige”?! Unerhört und inakzeptabel.

10 Gedanken zu „Sex and the City 2 der Film und die Männer

  1. Bei mir im Kino durften auch am Mittwoch Männer rein – es waren auch tatsächlich welche da! Und angeblich wurde auch nur einer genötigt, mitzukommen…

    Ansonsten hast du den Film sehr treffend beschrieben – ich hätte mir auch ein bisschen mehr Handlung gewünscht. Klar, diese Zeitfüller in Form von Songs, Tänzen, etc. waren auch ganz schön, aber für mich geht Handlung doch vor.
    Irgendwie finde ich es auch schade, dass mich keiner der Filmmomente zu Tränen gerührt hat – in der Serie gab es viele solcher Momente und der erste Film hatte auch ein paar rührende Szenen.

    Mehr als der Schmuck haben mich persönlich übrigens so manche Kleider fasziniert! Ach, hätte ich nur die Figur sowas zu tragen und erstmal natürlich das Geld, um mir sowas zu leisten!!

  2. Was ist so toll an SATC???
    Ich bin auch eine Frau und auch Mode und Beauty usw. begeistert. Aber diese Serie und auch der Film sind doch so super realitätsfern wie es nur geht!
    Ich kann diesen Hype absolut nicht nachvollziehen.
    Zudem finde ich die Serie Männerfeindlich und sie wirft ein falsches Bild auf Frauen.
    Naja, ist wohl Geschmackssache am Ende…..

    1. Männerfeindlich bin ich auch… sie wirft ein komplett falsches Bild auf das Leben – da hast Du 1000% recht! Aber es ist wie eine Modezeitschrift… mit ein bisschen Bewegung.

      Ich galube es ist toll weil man einfach diese kurze Zeit das alles haben kann – einen Chauffeur, roten Teppich, diesen Wahnsinns-Lifestyle den man sich so vorstellt und von dem wir in unserem wahren und einfachen leben träumen wenn es zuviel wird. Ich bin auf mein Mittelmass zufrieden, ich habe eine Designertasche, und ich träume manchmal von Highheels und Partys auf einer Yacht, aber ich weiss ich habe etwas größeres vor im Leben als shoppen. Aber ich ahbe eben auch daran Spass – an Luxus und Oberflächlichkeiten, warum nicht? Das kann ich mit so einem Film einfach für kurze Zeit ausleben.
      Dann gehe ich nach Hause in meine Mietwohnung, ziehe meine flachen Schuhe an, meine niedliche bunte und billige Tasche und freue mich reisig darüber dass mein Kerl mit mir über den Film redet. Das zählt – jemand mit dem man etwas teilen kann.
      Auch der Film sagt dass Freundschaften bleiben, egal in welchen Umständen… gute Freunde sind die Familie, die man sich aussucht!

  3. @andreea…..hmmmm Okay! Verstehe es jetzt etwas besser.

    Mich schreckt dieses ganze Gerede von SATC trotzdem ab!
    Kann mich nicht mehr erinnern wo ich es gelesen habe, es war folgendes….Diese ganze Serie ist auf Konsum aufgebaut. Wenn Frauen Ärger mit dem Kerl haben oder mit der Männerwelt, dann muss geshoppt werden und natürlich Champagner getrunken werden usw. Hauptsache es wird konsumiert. Und am Ende steht der Mann trotzdem als Feind da, wenn er nicht DEN Diamantring zum Geburtstag geschenkt hat……Dann wird mit den Mädels gerätselt……liebt er mich nicht mehr?!
    HALLO?! Es gibt auch Menschen, die nicht Materiell veranlagt sind! Zum Glück!
    Ich muss zugeben, ich habe nie eine komplette Serie mir angesehen, es war mir einfach zu blöde. Vielleicht bin ich deswegen nicht in die Welt von SATC eingetaucht und so negativ eingestellt?! Aber ehrlich gesagt, ich möchte es auch nicht 🙂

    1. @nikeyla – natürlich dreht es sich um Konsum, darum dreht sich aber leider unser ganzes Leben. Du bist ein guter Mensch wenn Du ein guter Konsument bist, dafür braucht man Herrn Adorno nicht um das mitzubekommen. Es ist ein Upperclass Gehabe Probleme in Konsum zu ersticken – weil man kann. Was macht Otto Normalverbraucher? Isst zu viel, trinkt zu viel, geht fremd… Damit kann man nicht unbedingt einen 90-minütigen Werbefilm drehen.
      Es geht primär zu verstehen was der Film ist, und dann trotzdem Spaß dran zu haben.

  4. @nikeyla: du sprichst mir aus dem herzen 😉 ich kann den hype auch nicht nachvollziehen. da werden frauen dargestellt, vor denen männer im wahren leben weglaufen würden und die frauen auch ziemlich sch… als freundinnen fänden (die prinzessin ohne bedienhandbuch carrie oder die ältliche, vulgäre schlampe samantha) und alle schreien hurra… strange.
    übrigens sind die “macher” vonr SATC alle schwul. in der zeit stand, dass das format satc endlich die möglichkeit gegeben hat, die darstellung von gay life in eine fernsehpräsentable form (konsumierende, hysterische weiber) umzuwandeln. und alle finden es toll, wenn frauen als beziehungsunfähig, neurotisch und egozentrisch dargestellt werden, aber “trotzdem”? “immerhin”? schicke schuhe anhaben.

  5. @dotti…..ich danke Dir! Dann stehe ich nicht alleine da in der “Damenwelt”
    …..@andreea….Du bist wahrscheinlich eine der wenigen die den Film verstehen und auch Hintergründe sehen, aber es gibt genügend Frauen die es nicht checken 🙂
    Finde es trotzdem bedenklich wenn junge Frauen (16-25) diese Serie für Realität halten! Ich kann als Otto Normalverbraucher meine Defizite oder Beziehungsunfähigkeit nicht in Konsum ersticken. Da hilft nur ein Therapeut 🙂

    1. @nikeyla – da ist was dran, aber der Mensch wird zum Konsument erzogen. Nicht jede Shoppingwütige ist gleich ein Fall für die Therapie, man sollte sich aber hinterfragen beim 30. Lippenstift wie auch bei der x-ten Tafel Schokolade was man damit eigentlich kompensiert.

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